Silberband 092 - Das MODUL
aussieht?«
»Sollen wir einfach abwarten?«, fragte Poser verärgert zurück.
»Wir werden Fahrt aufnehmen«, schlug Kaveer vor. »Hoffen wir, dass wir etwas finden, was uns weiterbringt. Wenn nicht …«
Poser übernahm die Aufgabe, die SCHWIMMER in Bewegung zu setzen. Er tat dies mit äußerster Vorsicht. Die Gefahr war zu groß, dass das Schiff schon beim ersten Anlaufen der Maschinen explodierte. Beide Forscher pfiffen erleichtert, als die SCHWIMMER dann langsam Fahrt aufnahm. Poser hütete sich, die Geschwindigkeit zu stark ansteigen zu lassen. Unaufhörlich trommelten die mikrofeinen Staubteilchen der Wolke gegen die Schirmfelder, und mit jedem Sekundenkilometer Fahrt vergrößerte sich ihre Anzahl und damit die Belastung für die Schirmfelder. Poser erkannte die kritische Grenze, und er blieb vorsichtshalber weit darunter.
Während das Schiff sich durch den Staub quälte, kauerten die beiden Forscher ruhig auf dem Sitzbalken und warteten. Mehr konnten sie nicht tun, nur warten, in der Hoffnung, dass ihr derzeitiger Zustand bald ein Ende fand.
Kaarmansch-Xes spürte, dass sich seine Stacheln aufrichteten, als die Ortungszentrale neue Meldungen durchgab.
»Wir können Ihnen das geheimnisvolle Objekt in neuer Sicht präsentieren, Kommandant. Endlich wird es über die Normaloptiken erfasst. Hier ist das Bild!«
Das Objekt erschien auf einem der großen Holoschirme. Kaarmansch-Xes' Gesicht wirkte in dem Moment wie versteinert.
Selbst ein Hulkoo-Kadett konnte jetzt erkennen, dass die Besatzung einem Irrtum aufgesessen war. Die Tatsache, dass die überlichtschnelle Ortung so gut wie keine präzisen Entfernungsangaben mehr machen konnte, hatte dazu geführt, dass die Proportionen des Körpers gewaltig übertrieben worden waren.
Was auf dem Schirm sichtbar wurde und gemächlich an dem Hulkoo-Schiff vorbeitrieb, war nichts anderes als ein Trümmerstück, das bei der Explosion von Courstebouth-Stern übrig geblieben war. Die stete Reibung mit dem Staub hatte die Oberfläche des Asteroiden erhitzt und auch dazu geführt, dass der Körper einen glühenden Schweif hinter sich herzog.
Kaarmansch-Xes blieb sehr ruhig. Langsam wandte er sich um und blickte erst Toorkensch-Xayos an, seinen Stellvertreter, und dann die anderen Offiziere. Sie alle schauten gleichmütig auf den großen Holoschirm. Kaarmansch-Xes atmete erleichtert auf. Offenbar hatten seine Untergebenen begriffen. Es war für alle Beteiligten besser, wenn dieser Vorfall der Vergessenheit anheim fiel. Wenn keiner das Vorkommnis erwähnte, würde sich bald niemand mehr an diese peinliche Panne erinnern.
»Es gibt noch eine zweite Information. Kommandant. Einer unserer Raumer hat eine seltsame Ortung machen können. Danach wird der Sektor von einem unbekannten Objekt angeflogen.«
»Ein Keulenschiff?«
»Nein, Kommandant. Die Meldungen sprechen von einem Raumschiff mit exakter Kugelform, das sich nähert. Die Kugel soll ziemlich groß sein.«
Kaarmansch-Xes versank in Nachdenken. Ein neues Schiff? War vielleicht dies der Abgesandte der Kaiserin von Therm? Wenn ja, was verbarg sich hinter dem gewaltigen Körper, den man schwach im Zentrum der Wolke angepeilt hatte? Noch waren die Hulkoo-Einheiten nicht tief genug in den Staub eingedrungen, um mehr Informationen über das Objekt sammeln zu können. Die Frage, um was es sich handelte, blieb also offen.
Kaarmansch-Xes fasste einen Entschluss. Das Objekt im Zentrum der Wolke konnte nicht davonlaufen, andernfalls wäre es längst geflüchtet. Und die Keulenschiffe konnten nicht mehr gefährlich werden.
»Alle Einheiten sollen sich aus der Wolke zurückziehen! Wir brechen die Verfolgung ab und beschäftigen uns zunächst mit dem Neuankömmling!«
Der Befehl des Kommandanten wurde weitergegeben. Die Hulkoo-Schiffe nahmen Fahrt auf.
Langsam kam das Objekt näher. Die beiden Forscher hatten es schon seit einiger Zeit geortet, waren sich aber nicht darüber klar geworden, um was es sich handeln mochte.
Für ein Raumschiff war seine Bewegung zu gering, und wenn, dann konnte es sich nur um ein weiteres Wrack handeln. Auf der anderen Seite aber war der Körper, obwohl nur schwer anzupeilen, für ein Keulenschiff deutlich zu groß. Leider war die Ortung extrem gestört, sodass mehr als diese sehr grobe Schätzung nicht möglich war.
Am liebsten hätte Kaveer versucht, das unbekannte Objekt mit einem kurzen Überlichtflug zu erreichen. Aber er hatte eingesehen, dass eine solche Etappe schon für ein intaktes
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