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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der über diese Fähigkeiten verfügte: Gavelin-Aat, der Solo-Kundschafter.
    Hotrenor-Taak ließ nach Gavelin-Aat suchen, obwohl er sich diesbezüglich keine Hoffnungen machte. Ein so erfahrener Agent arbeitete nur nach einem systematisch durchdachten Plan und auch nur dann, wenn die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs größer war als die eines Misserfolgs. Er musste einen Weg gefunden haben, den Stützpunkt zu verlassen – und er musste über eine Möglichkeit verfügen, entweder lange in einem Versteck auszuharren oder Rolfth zu verlassen.
    Hotrenor-Taak ließ die Raumüberwachung verstärken und formulierte den Befehl an die Einheiten seiner Flotte und die Flotte der Überschweren, die Jagd nach den beiden anderen ertrusischen Aktivatorträgern wieder aufzunehmen. Falls Shilters Aktivator verloren war, musste ein anderes Gerät beigeschafft werden.
    Bevor er den Befehl herausgeben konnte, entdeckte eine der Gleiterpatrouillen am Rand des großen, bis zum Stützpunkt reichenden Gletschers eine Horde Eingeborener. Die Patrouille landete, und als die Wesen fliehen wollten, wurden die Paralysatoren eingesetzt. Bei der Durchsuchung der Gelähmten kam der Zellaktivator zum Vorschein.
    Hotrenor-Taak flog mit einer starken Wachmannschaft persönlich in die Eiswüste, um die Laren, die den Aktivator gefunden hatten, vor der Versuchung zu bewahren. Er konnte gerade noch verhindern, dass es unter den fünf Männern zu einer Schießerei kam, weil jeder den Aktivator für sich behalten wollte.
    Der Verkünder der Hetosonen rief die Männer zur Ordnung, unterließ es aber, ihnen Vorwürfe zu machen. An der Spitze seiner Leute verfolgte er die Spur der Eingeborenen zurück. Sie führte ihn in eine Gletscherhöhle und zu dem Leichnam Gavelin-Aats.
    Lange stand Hotrenor-Taak vor dem Toten, blickte ihm in die bereits reifüberzogenen Augen und sagte dann: »Die Unsterblichkeit ist ein tödlicher Traum. Für dich, Gavelin-Aat, war er nur kurz, für Julian Tifflor währt er schon länger. Aber für alle wird er einmal enden, auch für Rhodan, Atlan und die Mutanten, wenn sie jemals in diese Galaxis zurückkehren sollten.«
    Sorgenvoll betrachtete Julian Tifflor Harnos Abbild im Beobachtungsholo. Die matte Kugel war in das helle Licht eines starken Solarstrahlers getaucht, der außer der sichtbaren Strahlung auch die benötigte hyperenergetische Komponente lieferte.
    »Er hat sich so gut wie nicht verändert. Wenn er uns wenigstens mitteilen könnte, was wir noch für ihn tun können.«
    Der Verwalter des Neuen Einsteinschen Imperiums der Menschheit hatte seine Worte an einen großen, athletisch gebauten Mann mit zernarbtem Gesicht gerichtet, der schräg hinter ihm stand: Ronald Tekener.
    »Harno braucht viel Ruhe«, erwiderte Tekener eindringlich. »Vor allem dürfen wir nicht der Versuchung erliegen, ihn in die Nähe einer Sonne zu bringen. Das würde seine Struktur wahrscheinlich irreparabel schädigen.«
    Julian Tifflor seufzte. »Wenn Harno mir das nicht noch mitgeteilt hätte, bevor er in sich zusammenfiel … ich weiß nicht, was ich getan hätte. Zuerst seine Reise zum Ende der Zeit – was immer das ist – und dann die rasche Auftankung mit Hilfe der Siedler von No, das alles war zu viel für ihn. Er wird lange brauchen, um sich zu regenerieren, und seine Hilflosigkeit schmerzt mich, weil er ein guter Freund ist.«
    »Was unsere Situation angeht …«
    »In erster Linie beunruhigt mich die Frage, warum Hotrenor-Taak mir diese Falle stellen ließ. An meine Stelle wäre doch nur ein anderer Mann oder eine Frau getreten, die das NEI ebenso gut verwalten könnte.«
    »Du kennst unser Versteck in der Provcon-Faust«, sagte Tekener. »Den Laren ist jeder Aufwand recht, um endlich herauszufinden, wo sich das NEI verbirgt.«
    Julian Tifflor schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, dass die Laren diese Informationen aus mir hätten herausholen können. Immerhin bin ich mentalstabilisiert. Allerdings, ich räume ein, dass die Laren neue Verhörmethoden entwickelt haben könnten, mit denen sie auch eine Mentalstabilisierung brechen. In dem Falle würde meine Gefangennahme den Aufwand rechtfertigen. Aber wenn es nicht so war, welchen Grund könnten sie dann gehabt haben, mich in ihre Gewalt zu bringen? Das ist es, was mich seit meiner Rückkehr beschäftigt.«
    Tifflors Armbandgerät meldete sich mit einem hellen Summen. Das entstehende Bild zeigte die Kosmopsychologin Jennifer Thyron, die dem Kontaktbüro der NEI-Verwaltung angehörte.

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