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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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steht der Sender auf Legga II.«
    »Auf Lautsprecherfeld umlegen!«, verlangte Tekener.
    Atemlose Stille herrschte im Raum. Dann klangen Symbolgruppen auf, von Störgeräuschen teilweise überlagert. Der Sender war entweder beschädigt, oder es fehlte Energie.
    »Das ist ein Notruf«, sagte Tek verwundert. »Gesendet unter Verwendung eines veralteten Kodes der Solaren Flotte.«
    »Eine geheime Siedlung?«, fragte der Funker.
    »Welchen Grund sollten die Siedler haben, nach so langer Zeit die Aufmerksamkeit der Laren auf sich zu ziehen?«, wandte Dorney skeptisch ein.
    »Vielleicht haben sie Schwierigkeiten. Und was die Laren betrifft – der Notruf ist so schwach, dass man ihn nur in sehr begrenztem Umkreis empfangen kann.«
    »Wir sehen uns das besser an«, entschied Tekener. Er war dem Unbekannten, der die Notsignale absetzte, sogar dankbar. Das bot ihm einen glaubwürdigen Anlass für die Landung der REDHORSE.
    Schon von außerhalb der Atmosphäre wurde ein kleines, linsenförmiges Boot auf dem Planeten geortet. Die REDHORSE landete in unmittelbarer Nähe.
    Als Ronald Tekener die Zentrale verließ, folgte Jennifer ihm wie ein Schatten. Er wandte sich unwillig zu ihr um. »Du benimmst dich wie ein Kindermädchen«, fuhr er sie an.
    »Und du bist das verbohrte Kind, auf das ich zu achten habe.« Sie lächelte sogar.
    »Ich finde das nicht sehr amüsant. Du gehst mir auf die Nerven, Jennifer, merkst du das nicht?«
    »Doch. Aber es stört mich nicht. – Du hast natürlich die Absicht, mich auf diesem Planeten irgendwie loszuwerden«, sagte die Frau. »Komisch. Vor wenigen Tagen war es genau umgekehrt. Denkst du noch an diese verrückte Bootsfahrt, an den Sturm und wie wir fast einen Tag lang auf der winzigen Insel festsaßen? Als ich ins Institut kam, musste ich mir einiges anhören.«
    »Sei still!«
    »Stört es dich, wenn ich davon rede? Hattest du keinen Spaß dabei? Es war doch ganz gemütlich auf dieser Insel, ich erinnere mich gerne daran.«
    »Ich nicht«, knurrte Tekener grob. Er blieb stehen. »Ich erinnere mich grundsätzlich nicht an Dinge, die sich nicht wiederholen lassen.«
    Warum machte sie es ihm so schwer? Ronald Tekener merkte, wie die Wut in ihm hochstieg. Er riss den Verschluss seiner Uniformjacke auf und nahm das eiförmige Gerät darunter in die Hand. »Das Ding hier trage ich seit über tausend Jahren. Du bist nicht die Erste, die glaubt, diesen Umstand ignorieren zu können. Hast du einmal darüber nachgedacht, warum Aktivatorträger im Allgemeinen keine persönlichen Beziehungen eingehen? Meinst du, es macht Spaß, zuzusehen, wie jemand neben einem alt wird? Die Unsterblichkeit macht einsam – und hart. Die Zeit, die für dich ein ganzes Leben bedeutet, ist für mich nur eine Episode. Hast du dir wirklich eingebildet, ich könnte dich lieben? Was sollte ich wohl mit dir anfangen? In fünfzig Jahren hast du die ersten Falten im Gesicht, und von da an geht es abwärts.«
    »Ich werde mich zurückziehen, wenn es so weit ist«, erwiderte Jennifer spöttisch. »Abgesehen davon siehst du die Dinge falsch. Ich bin keine Maschine, und ich habe Gefühle, die aber mit diesem Auftrag nichts zu tun haben. Julian Tifflor gab mir einen Befehl – ich habe ihn zu befolgen.«
    »Vor Julian brauchst du dich mit Sicherheit nicht mehr zu verantworten«, stieß Tekener verzweifelt hervor.
    »So sicher ist das noch nicht«, sagte sie ruhig. »Und selbst wenn du Recht hättest, muss ich mich rechtfertigen. Vielleicht nicht vor Tifflor, aber vor mir selbst.«
    Tekener gab es auf. Jennifer Thyron hatte sich in eine Idee verbissen, von der er sie nicht abzubringen vermochte. Das Schlimme daran war, dass er einen erbitterten Kampf gegen sich selbst führte und davon ohnehin stark beansprucht wurde. Sein Verstand sagte ihm klipp und klar, dass es seine Pflicht war, Jennifer aus seiner Nähe zu entfernen. Und seine Gefühle hatten dagegen eine Menge einzuwenden.
    Die erste Nacht auf Legga II war für Nos Vigeland viel zu langsam vergangen. Ungeduldig hatte er auf die Morgendämmerung gewartet und dann das Beiboot verlassen.
    Langsam stapfte er durch das hohe Gras zum Fluss hinüber. Die schlanken, gespaltenen Halme waren nass vom Tau. Kleine Tiere flohen nach allen Seiten.
    In diesem Tal wimmelte es von Leben. Nos Vigeland stellte fest, dass er nicht zu verhungern brauchte. Er durchstreifte den Nahbereich rund um sein Beiboot und entdeckte zahlreiche große Tiere, die geradezu beleidigend zutraulich waren.

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