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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tekener so schnell wie möglich auf die Reise schicken.«
    Der andere seufzte und zeigte auf die Spur im Gras. »Der Bursche muss immer wieder im Kreis gelaufen sein.«
    Vigeland nickte zustimmend und grinste. Dann überlegte er, was die beiden gemeint haben mochten, als sie von den Sachen sprachen, die sie aus dem Schiff holen wollten. Sollte Tekener alleine weiterfliegen? Befand dieser Mann sich am Ende in fast der gleichen Situation wie er selbst? War auch seiner Mannschaft das Risiko zu groß geworden?
    Der Ertruser schrak zusammen, als wenige Meter hinter ihm etwas laut knackte. Statt sich weiterhin ruhig zu verhalten, wirbelte er herum, rollte aus dem Dickicht und war blitzschnell auf den Füßen.
    Auch Jennifer Thyron beging einen Fehler. Sie hörte das Brechen von Zweigen, und plötzlich tauchte ein Ertruser vor ihr auf. Sie hätte sofort schießen sollen. Aber sie ließ sich irritieren, was nicht zuletzt daran lag, dass der Mann zwei Zellaktivatoren offen sichtbar mit sich herumtrug. Als sie sich besann und den Paralysator hob, sprang Vigeland auf sie zu. Der Anprall warf sie um. Sie rollte sich zur Seite, suchte blitzschnell nach dem Ertruser und zielte erneut. Auch Vigeland war schussbereit.
    »Sie sollten die Waffe fallen lassen!«, sagte der Ertruser. »Meine Reaktionen sind bedeutend schneller als Ihre.«
    Jennifer stimmte darin keineswegs mit ihm überein, aber wenn Vigeland sie unterschätzte, konnte ihr das nur Vorteile bringen. Dass sie Nos Vigeland vor sich hatte, war ihr sofort klar. Tifflor hatte ihr von dem zweiten Aktivator berichtet.
    Sie senkte den Paralysator ein klein wenig. »Was haben Sie vor?«, fragte sie.
    Vigeland lächelte verächtlich. »Sie sind meine Fahrkarte, und wenn Sie artig sind, geschieht Ihnen gar nichts.«
    Von der Lichtung her waren laute Rufe zu hören.
    »Keinen Laut!«, zischte Vigeland eindringlich, dann packte er Jennifer Thyron mit einer Hand und warf sie sich wie eine Puppe über die Schulter.
    Jennifer war nach wie vor entschlossen, Ronald Tekener zu begleiten – und das nicht nur wegen Tifflors Befehl. Sie hatte befürchtet, dass Ronald bei der ersten sich bietenden Gelegenheit allein mit der REDHORSE starten würde, und hatte deshalb Vorsorge getroffen. Inzwischen sollten die Roboter mit dem Löschen der Ladung begonnen haben. Während der Nacht würden sie die Arbeit beenden. Falls Ronald sich dann davonstehlen wollte, würde er eine böse Überraschung erleben. Denn in Jennifers rechter Ärmeltasche steckte ein winziges Bauteil der Verbindung zwischen dem Pilotenpult und der Positronik. Dieses Teil war so unscheinbar, dass es als Fehlerquelle erst dann in Betracht kam, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft waren.
    Vigeland hatte bestimmt kein Interesse daran, Ronald Tekener in den Leerraum mitzunehmen. Er war darauf aus, diesen Planeten so schnell wie möglich zu verlassen – und das war Jennifers Trumpf. Denn auch der Ertruser konnte nicht starten.
    Vigeland hätte eigentlich Verdacht schöpfen müssen, denn Jennifer ließ sich ohne Protest durch den gespenstischen Wald tragen. Dabei hätte sie dem Ertruser durchaus Ärger bereiten können. Das Messer in ihrem Gürtel hätte Vigeland nicht ignorieren können, wenn sie damit zustach.
    Es war schnell dunkel geworden. Scheinwerfer tauchten die Umgebung der REDHORSE in grelles Licht, und der Mann, der das Schiff bewachte, wirkte mittlerweile sichtlich nervös. Ringsum knurrte, bellte, heulte und quietschte es.
    Vigeland paralysierte den Posten und lief bis unter die Schleuse. Er presste Jennifer seine Pranke auf den Mund. »Wo ist die Mannschaft?«, fauchte er.
    »Hmpf!«, machte Jennifer Thyron nur, zu mehr war sie wirklich nicht in der Lage. Als Vigeland die Hand zurückzog, holte sie erst einmal keuchend Luft. »Es ist niemand an Bord«, sagte sie schließlich.
    Vigeland starrte sie ungläubig an. »Es müssten wenigstens hundert Mann an Bord sein.«
    »Stammbesatzung.« Jennifer nickte. »Aber die REDHORSE ist kein gewöhnlicher Kreuzer. Sie wurde weitgehend automatisiert. Im Notfall reicht eine einzige Person.«
    Vigeland lachte laut. Er ließ die Schleuse zugleiten und zog Jennifer mit sich in den zentralen Liftschacht. »Dich brauche ich trotzdem als Rückversicherung.«
    Sie erreichten die Zentrale, und der Ertruser aktivierte die Außenbeobachtung. »Diese Narren!« Er lachte grimmig. »Ich werde Tekener das Vergnügen bereiten, beim Start in der Nähe zu sein. Aber vorher gibt es noch

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