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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ungwai, Iti-Iti und Terawi. Wegen der Nähe der Ploohn-Königin, die von den Feuerfliegern als Gottheit verehrt wurde, haben sich gerade diese drei Stämme schon immer etwas auf ihren Status eingebildet und sind besonders kampflustig und herrschsüchtig. Ihr tut gut daran, euch vor ihnen zu hüten.«
    Er zeichnete weiter. Rings um den Tafelfelsen entstand, in der Schraffur, eine Reihe von Linien. »Aggregatstationen«, erklärte Jentho dazu. »Sie wurden eingerichtet, als die Erde erst ihre neue Bahn um Medaillon eingeschlagen hatte, und dienten der zusätzlichen Stabilisierung. Vielleicht findet ihr dort brauchbare Dinge.«
    Eine kreisende Handbewegung produzierte einen dicken schwarzen Punkt in den Bergen südwestlich des Tafelfelsens.
    »Hier befindet sich die Station, die von der Regierung unter Trevor Casalle angelegt wurde. Besatzung: vier Männer und eine Frau. Der Station stand eine Korvette zur Verfügung. Ich nehme an, dass sich die Leute längst hätten blicken lassen, wenn sie die Katastrophe überlebt hätten.«
    Er zuckte mit den Schultern. Dann sagte er in einem anderen, ich möchte sagen, menschlicheren Tonfall: »Aber wir wissen eben so verdammt wenig.«
    Douc Langur war nicht anwesend, er befand sich an Bord der HÜPFER. Die Besprechung wurde aber für ihn gespeichert.
    »Das ist alles, was ich euch mitgeben kann«, sagte Jentho.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Douc Langur erschien völlig unerwartet. »Ich habe Neuigkeiten«, verkündete er. »In Nordeuropa sind vor kurzem acht fremde Raumschiffe gelandet.«
    Wir sahen einander entgeistert an.
    »Höchste Zeit, dass wir auf Goshmos Castle Umschau halten!«, sagte Jentho Kanthall schwer.
    Es war unerfreulich eng in der Bugkanzel der HÜPFER, aber Douc Langur hatte uns versichert, dass wir die Enge nicht allzu lang würden ertragen müssen. Jentho Kanthall hatte meinem Vorschlag sofort zugestimmt, Bluff Pollard gehörte zur Mannschaft. Der Junge hockte auf dem Boden und blickte nachdenklich vor sich hin.
    Es gab keine Verabschiedung. Wir waren sachlich und unsentimental geworden. Douc bugsierte die HÜPFER durch das Schott ins Freie hinaus. Nahezu geräuschlos gewann das kleine Schiff an Höhe.
    Die riesige Stadt, die einst die Metropole des Solaren Imperiums gewesen war, schrumpfte unter uns zusammen. Der Himmel wurde dunkel, schließlich schwarz. Ich kannte die fremden Sterne nicht.
    Die Entfernung der beiden Planeten betrug nur wenige Lichtminuten und wurde schnell zurückgelegt.
    Ich kannte Goshmos Castle nur von einigen Bildern. Der Anblick der endlosen Wüsten, über denen Staubstürme tobten, war entmutigend. Es gab kein Meer, nicht einmal Seen. Die Höhe der riesigen Felsen, die sich übergangslos aus der Wüste erhoben, konnten wir nur anhand ihrer Schatten bestimmen. Wenn wir wirklich auf dieser Welt Zuflucht suchen mussten, dann mochte Gott uns gnädig sein.
    Nach der zweiten Umrundung versicherte Douc Langur, dass sich auf dem Planeten kein fremdes Raumschiff befinde. Ich war nicht ganz sicher, was er unter ›fremd‹ verstand. Nach Jentho Kanthalls Aussage musste es hier eine Korvette geben.
    Nach dem vierten Überflug waren wir unserer Sache einigermaßen sicher. Es gab nur ein einziges Geländestück, das so aussah, wie Kanthall die Gegend um die Burg der ehemaligen Ploohn-Königin beschrieben hatte. Langur flog von Norden in das Hochtal ein. Ringsum den Tafelfelsen erstreckte sich ein Trümmerfeld. Von den Aggregatstationen war nicht viel übrig geblieben, die Gebäude waren zertrümmert, die Maschinen auseinander gerissen und die Bruchstücke durch das ganze Tal verstreut. Im Süden ragten die drei Felsen auf, aber Feuerflieger waren nirgendwo zu sehen. Auch von der Station, die Kanthall beschrieben hatte, fanden wir zunächst keine Spur. Unsere Funkrufe verhallten ungehört.
    Dass wir keine Einheimischen zu sehen bekamen, musste nicht unbedingt bedeuten, dass sie dasselbe Schicksal erlitten hatten wie die Menschen der Erde. Die Verwüstungen rings um den Tafelfelsen wirkten mutwillig herbeigeführt, und nur die Mucierer konnten an den technischen Anlagen ihre Wut ausgelassen haben. Ich nahm an, dass die Zerstörung nach der Großen Katastrophe geschehen war.
    Wir landeten, als Medaillon rot glühend, von Staubwolken halb verhüllt, hinter den westlichen Bergen versank. Douc Langur setzte die HÜPFER mitten in das Trümmerfeld, nur einen Steinwurf weit von dem nahezu senkrecht ansteigenden Tafelfelsen entfernt. Noch

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