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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lastete die Hitze des Tages über dem Hochtal. Doch schon bald, das wussten wir, würde es empfindlich kalt werden. Und die Nacht war lang.
    Mit unserer Suche würden wir erst bei Morgenanbruch beginnen.
    Vleeny Oltruun gab sich den Anschein der Unbefangenheit. Sie lag auf ihrer Koje, hatte die Arme unter dem Nacken verschränkt und starrte zur Decke hinauf. In Wirklichkeit entging ihr keine Bewegung der vier Männer im vorderen, größeren Raum der Station. Die Tür stand offen. Vleeny beobachtete aus den Augenwinkeln.
    Es war nun also doch so weit. Als sie, die Besatzung von Castle-Alpha, vor zwei Monaten zu sich gekommen waren, da hatte der Schock, den die Einsamkeit auslöste, sie zunächst geeint. Die Korvette war schwer beschädigt worden, vermutlich von Mucierern. Ebenso demoliert war sämtliches technisches Gerät in den Nebengebäuden. Übrig war einzig und allein der Generator, mit dem sie wenige Minuten vor dem Sturz in den Schlund des Mahlstroms ein energetisches Schutzfeld rings um die Unterkunft errichtet hatten. Soncho Martiner, der Theoretiker, hatte geglaubt, das würde die Gewalt des Vorgangs mildern, von dem jeder ohnehin nur eine verschwommene Vorstellung gehabt hatte. Dem Energieschirm verdankten sie wahrscheinlich ihr Leben. Er war noch intakt gewesen, als sie erwachten. Dafür war der Wasserstofftank, der den Meiler speiste, weitgehend leer. Die Mucierer, meinte Doggle Wiehre, der offiziell der Kommandant der Station war, hätten sie alle ohne den Schutzschirm gnadenlos umgebracht. Die Wut, mit der sie über die Korvette und die Nebengebäude hergefallen waren, musste ungeheuer gewesen sein. Zweifellos machten sie die technischen Geräte der Terraner für die unerklärlichen Vorgänge im Zusammenhang mit der Katastrophe verantwortlich. Das war auch Soncho Martiners Ansicht, und in solchen Dingen hatte Soncho meistens Recht.
    Die Feuerflieger, in der Vergangenheit schon eher lustlose und misstrauische Verbündete, waren damit vollends zu Feinden geworden. Der Generator wurde abgeschaltet, um Brennstoff zu sparen. Von da an hielt ständig einer der fünf Wache.
    Mit der Erde gab es keine Verbindung. Die Funkgeräte hatten sich in den Nebengebäuden befunden. Tyche Yngdall, der Kommunikationstechniker, war in dieser Hinsicht weniger optimistisch als Pari Storsen, der Navigator. Yngdall hielt es für völlig ausgeschlossen, dass sie auch nur eines der Funkgeräte wieder in einen halbwegs funktionsfähigen Zustand versetzen könnten. Storsen hingegen beharrte darauf, dass es mit einiger Anstrengung möglich sein müsse, die Korvette wieder startklar zu machen. Daran arbeiteten sie nun. Unglücklich war nur, dass jedermann wusste, welch ein Fantast Pari Storsen war.
    Was die Katastrophe im Einzelnen bewirkt hatte, wusste niemand so genau. Keinen Zweifel gab es daran, dass die Sterne des Nachthimmels nicht mehr die Sterne des Mahlstroms waren. In den ersten Tagen nach dem Erwachen hatten alle auf die Landung eines Raumschiffs von der Erde gewartet. Es war aber keines gekommen. Also musste sich auf Terra eine tiefgreifende Veränderung abgespielt haben. Vielleicht war die Station auf Goshmos Castle einfach vergessen worden.
    An den Kalenderuhren hatten sie erkannt, dass sie mehrere Monate lang bewusstlos gewesen waren. Warum das so war und wieso sie diesen Zeitraum ohne künstliche Ernährung überlebt hatten, dafür gab es keine Erklärung. Fest stand, dass die Mucierer, falls sie überhaupt jemals ohne Bewusstsein gewesen waren, wesentlich früher wieder handlungsfähig geworden waren als die Terraner. Die Feuerflieger hatten sich in dieser Zeit wirklich wie die Wildern ausgetobt.
    Die Proviantvorräte reichten für mehrere Jahre, der Brennstoff, obwohl er arg zusammengeschmolzen war, noch mindestens ein Jahr. In der Zwischenzeit, so hofften die fünf, würde Terra sich melden.
    Mit Wehmut dachte Vleeny Oltruun an die ersten Wochen nach dem Erwachen zurück. Ein völlig neues Gefühl war in ihnen erwacht, ein Empfinden von Menschlichkeit, das die Regeln der reinen Vernunft als lächerlich erscheinen ließ.
    Dann aber war es schleichend wieder anders geworden. Vleeny wusste, dass sie attraktiv war, und es bedrückte sie, dass die Männer ihretwegen immer öfter in Streit gerieten.
    Soncho Martiner stand plötzlich auf. Er war schlank, hochgewachsen und dunkelhaarig. Vleeny mochte ihn von allen am meisten. Unter normalen Umständen, glaubte sie, hätte sie einiges für ihn empfinden können. Aber da er

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