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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eingetrocknetes Blut. Sekunden später schalt sie sich selbst eine Närrin.
    In der Nische war niemand. Vleeny wandte sich nach rechts, der Korvette zu. Dabei musste sie dem Trümmerhaufen ausweichen, der einst das Gebäude einer automatischen Messstation gewesen war. Dadurch kam sie in unmittelbare Nähe der steil ansteigenden und zerklüfteten Felswand. Früher, in weniger unglücklichen Tagen, hatte sie sich hier im Klettern geübt.
    Der Angriff kam überraschend und mit barbarischer Wildheit. Mit gellendem Schrei schoss hinter dem Schutt eine Gestalt mit Fledermauskopf und grünschuppiger Haut hervor. Die Arme ausbreitend, ließ sie dick geäderte Flughäute sehen. Vleeny erstarrte mitten in der Bewegung. Der Mucierer kam mit weiten Sprüngen auf sie zu. Er schwang eine Art Keule. Erst als er zuschlug, erwachte Vleeny aus ihrer Starre und warf sich zur Seite. Die Keule verfehlte ihren Schädel und traf nur die rechte Schulter. Brennender Schmerz zuckte auf. Vleeny wollte die Waffe hochreißen, aber die Armmuskeln gehorchten ihr nicht mehr. Der Schuss fauchte drei Meter vor ihr in den felsigen Boden.
    Immerhin genügte das, um den Mucierer in die Flucht zu treiben. Vleeny, die schlagartig begriff, was in der vergangenen Nacht geschehen sein musste, rannte, nach Deckung suchend, an der Felswand entlang. Der Weg zurück zur Hütte war ihr versperrt, denn irgendwo hinter einem der Trümmerhaufen war der Mucierer verschwunden. Sie war ihm nur überlegen, solange sie ihn vor sich hatte. Keinesfalls durfte er plötzlich hinter ihr auftauchen.
    Zur Korvette hinauf konnte sie ebenso wenig. Die schmale Behelfsrampe, die zur ausgebrannten Hangarschleuse führte, konnte nur langsam begangen werden. Das hätte dem Mucierer mehr als genug Gelegenheit gegeben, aus dem Hinterhalt eine seiner Feuerlanzen abzuschießen.
    Also blieb nur noch die Felswand. Vleeny schob den Strahler in den Gürtel. Der Schmerz im rechten Arm hatte nachgelassen. Sie griff zu und zog sich in eine jener Gesteinsfurchen hinauf, die wie Kamine die Wand durchzogen. So schnell sie konnte, schob sie sich in die Höhe. Die rückwärtige Erhöhung der Furche deckte sie vor den Blicken des Mucierers, solange dieser nicht aus seinem Versteck hervorkam.
    Vleeny gelangte an ein Felsband, das in knapp zwanzig Metern Höhe waagrecht an der Wand entlanglief. Das Band endete vor einer geräumigen und tiefen Höhle. Bevor Vleeny den Kamin verließ, sicherte sie nach allen Seiten. Der Feuerflieger war nicht zu sehen. So rasch wie möglich hastete Vleeny das schmale Band entlang.
    Aufatmend tauchte sie in den Schutz der Höhle ein. Sie gönnte sich nur eine kurze Verschnaufpause. Dann kroch sie bis zum Ausgang der Höhle zurück. Die Waffe in der Hand, spähte sie hinter sicherer Deckung hervor in die Tiefe.
    Sie musste den Mucierer unschädlich machen. Sie würde sonst keine ruhige Minute mehr haben.
    Wir verbrachten die Nacht mehr schlecht als recht   – mit Ausnahme von Augustus natürlich und von Douc Langur, der sich in die Antigravwabenröhre verkrochen hatte. Ich war steif, als ich mich bei Sonnenaufgang erhob.
    Langur verließ als Erster das Raumschiff. »Ich schlage vor, dass wir uns in der Nähe umsehen, ob etwas Brauchbares übrig geblieben ist, was wir mit nach Hause nehmen können«, sagte er.
    Es hatte etwas Eigenartiges an sich, wenn er von der Erde als von ›zu Hause‹ sprach. Schließlich wusste er nicht einmal, ob er organischer Natur oder ein Roboter war. Trotzdem tat es gut, zu wissen, dass Douc Langur sich auf der Erde heimisch fühlte.
    »Wir müssen eine Wache zurücklassen«, bemerkte ich.
    Augustus legte plötzlich seinen Kopf zur Seite. Er ›lauschte‹ wieder einmal der Stimme eines nicht vorhandenen Kontrollelements. Da sein elektronisches Inneres durcheinander geraten war – übrigens auch der Grund, warum er im Gegensatz zu anderen Robotern die Katastrophe überlebt hatte –, behauptete er stets, vom jeweils nächsten Kontrollelement Weisungen zu empfangen. Aber hier auf Goshmos Castle?
    Augustus verkündete blechern: »Das Kontrollelement hat mich soeben beauftragt, die Bewachung des Fahrzeugs zu übernehmen!«
    »Hier gibt's keine Kontrollelemente«, belehrte ich ihn und wandte mich an Douc Langur. »Der Junge kann die Wache übernehmen, meinst du nicht auch?«
    »Ich bin einverstanden.«
    »Dann bleib an Bord und sieh zu, dass niemand das Boot klaut!«, wandte ich mich an Bluff.
    »Ich bin für die Wache eingeteilt!«, erklärte

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