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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte.
    Hier in den Bergen hatte die aphilische Regierung, nicht allzu lange vor dem Sturz der Erde in den Schlund, eine kleine Beobachtungsstatation angelegt. Reginald Bull wusste davon, ohne jedoch die genaue Lage zu kennen. Erst nach etwa einer Stunde fand er den tief eingeschnittenen Talkessel. Mehrere zerfallene Gebäude und das Wrack einer Korvette wurden sichtbar.
    Mit Flugaggregaten ausgestattet, durchsuchten einige Männer die Talsohle und das Wrack. An einer Stelle hielten sie sich länger auf. Der Leiter der Gruppe meldete sich über Funk.
    »Ein ziemlich trauriger Fund«, sagte er.
    »Was ist es?«, wollte Reginald Bull wissen.
    »Fünf Leichen in einem flachen Grab. Vier Menschen, ein Mucierer.«
    »Identifizierbar?«
    »Nein. Es sind nur noch Skelette übrig.«
    Die Mediziner an Bord der SOL würden die Überreste analysieren und feststellen, wann die Unglücklichen ums Leben gekommen waren. Vor oder nach der Großen Katastrophe – das war die entscheidende Frage.
    »Sonstige Spuren?«
    »Ich bin der Überzeugung, dass die Station von den Mucierern verwüstet wurde. Die Spuren lassen primitivste Methoden erkennen.«
    Reginald Bull versuchte, sich vorzustellen, was geschehen war. Bis zum Sturz der Erde in den Schlund hatte es zweifellos eine mehr oder weniger regelmäßige Verbindung zwischen Terra und Goshmos Castle gegeben. Der Posten musste versorgt, Ablösungen mussten ein- und ausgeflogen werden. Solange jederzeit mit der Ankunft eines terranischen Raumschiffs zu rechnen gewesen war, hatten die Feuerflieger gewiss nicht gewagt anzugreifen. Erst nachdem die Verbindung abgerissen war, hatten sie den Mut aufgebracht. Also war die Anlage erst nach der Katastrophe vernichtet worden.
    Im Süden des Tales erhoben sich die Burgfelsen der Stämme Ungwai, Terawi und Iti-Iti. Von ihnen würde man erfahren, was geschehen war.
    Mitsino ging kein Risiko ein. Er sperrte den neuen Gott in einen Raum, der nur einen einzigen Zugang hatte, und postierte sechs von Levojs Kriegern davor. Das Werkzeug der Gottheit nahm er selbst an sich. Er wusste nicht, wie es funktionierte, und handhabte es sehr vorsichtig. Es diente ihm als neues Symbol seiner wiederhergestellten Macht. Mitsino gebrauchte es wie ein Zepter.
    Er ließ die Versammlung der Ältesten einberufen. Sie kamen – nicht so rasch wie früher. Da hatten sie sich vor ihm gefürchtet, heute genügten sie nur noch der Form. Itsinach erschien als Letzter.
    Mitsinos Freude war voller Gehässigkeit. Sobald er den neuen Gott auf den Thron gesetzt hatte, würde er Itsinach und einige andere mit eingeschnittenen Schwingen von der Höhe des Felsens stürzen lassen.
    Er ließ sich ebenfalls Zeit. Die Ältesten hockten im Halbkreis vor ihm. Sie sahen das fremdartige Gerät, das er wie einen Stab quer vor dem Leib hielt, und staunten darüber. Die Klügsten unter ihnen hatten bald begriffen, dass etwas Wichtiges bevorstand. Einige von ihnen erinnerten sich daran, wie oft sie in der Vergangenheit Mitsino gegenüber unfreundlich oder gar unbotmäßig gewesen waren. Der Allerälteste labte sich an der Furcht in ihren Augen.
    Dann stand er auf. Sofort erstarb das Gemurmel. Er stützte sich auf das Gerät des fremden Gottes und bewegte es dabei hin und her, dass es im Licht der Fackeln blitzte.
    »Durch die Gnade der Himmelsmacht ist mir und dem Stamm der Iti-Iti erneut Großes widerfahren«, eröffnete Mitsino. »Die Zeit der Schmach und der Not ist vorüber. Von heute an lebt ein neuer Gott in der Burg der Iti-Iti. Von heute an ist unser Stamm wieder der mächtigste!«
    Wie gebannt hingen alle Blicke an dem Allerältesten. Schließlich erholte sich Itsinach vom ersten Schreck. »Wie kommt es, dass du uns den neuen Gott nicht zeigst?«, fragte er höhnisch. »Oder soll vielleicht das Ding in deiner Hand die Gottheit sein?«
    Mitsino beherrschte seinen Zorn. »Ihr werdet mit mir kommen und den Gott im Triumph auf seinen Thron begleiten. Ihr sollt sehen …«
    In diesem Augenblick geschah etwas Seltsames. Das Gerät, auf das Mitsino sich gestützt hatte, löste sich auf. Seiner Stütze beraubt, hätte der Allerälteste beinahe den Halt verloren. Er taumelte und fand schließlich sein Gleichgewicht wieder. Aber das war keine sehr erhebende Szene.
    Seine Zuhörer staunten. Mitsino war selbst überaus erschrocken, aber er sah an den Blicken der Ältesten, dass sie an Zauberei glaubten, die er selbst bewerkstelligt habe. Diesen Vorteil musste er ausnützen.
    »Ihr seht, dass der

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