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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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neue Gott mich an seiner Macht teilhaben lässt!«, rief er. »Hat er mir nicht die Kraft gegeben, den blitzenden Stab spurlos verschwinden zu lassen?«
    Sofort drängte er zum Aufbruch. Wenn er zu lange wartete, mochte den staunenden Ältesten einfallen, ihn aufzufordern, er solle den Stab wieder erscheinen lassen. »Kommt mit mir!«, befahl er.
    Selbst Itsinach machte ein benommenes Gesicht. Mitsino behielt ihn scharf im Auge. Falls Itsinach sich leise absetzen wollte, würde er das nicht zulassen. Denn seinen Augenblick des Triumphes würde sich der Allerälteste nicht verderben lassen. Allerdings war Mitsino nicht mehr ganz so sicher. Das Verschwinden des silbernen Stabes machte ihn stutzig. Hatte der Gott sich anders besonnen und das Werkzeug zu sich geholt?
    An der Spitze der Ältesten stürmte Mitsino zu der Kammer, in die er die neue Gottheit eingesperrt hatte. Von Zeit zu Zeit sah er sich nach Itsinach um. Dieser merkte wohl, dass ihn der Allerälteste nicht aus den Augen ließ, und folgte getreulich. Levojs Leute standen nach wie vor Wache.
    »Öffnet!«, drängte Mitsino.
    Die schwere Steintür schwenkte beiseite.
    »Kommt und seht …!« Mitsino betrat als Erster die Kammer – und verstummte jäh. An den Wänden hingen Fackeln, die blakendes Licht verbreiteten. Ein ganzes Dutzend Fackeln hatte der Allerälteste entzünden lassen, damit es dem neuen Gott, der Helligkeit gewohnt war, nicht an Licht fehle.
    Die Fackeln waren noch da. Aber der Gott war verschwunden.
    Itsinach drängte nach dem Allerältesten über die Schwelle. Er erfasste die Lage mit einem Blick.
    »Wo ist dein neuer Gott, Erhabener?«, rief er spöttisch und drehte sich dabei einmal um die eigene Achse, um zu zeigen, dass er den Gesuchten nirgendwo erblicken könne. »Ich glaube gar, Mitsino hat den Rat der Ältesten täuschen wollen, um sich Respekt zu verschaffen, den er schon lange nicht mehr verdient!«
    Drohendes Gemurmel erhob sich unter den Ältesten. Mitsino kämpfte sich durch die Menge hinaus auf den Gang und fuhr Levojs Krieger an: »Ihr habt ihn entkommen lassen, ihr Nichtsnutze!«
    »Du tust uns unrecht, Erhabener«, widersprach der Anführer der Wachen. »Wir haben die Tür keinen Atemzug lang aus den Augen gelassen. Der fremde Gott ist nicht an uns vorbeigekommen.«
    »Vielleicht ist er durch zehn Mannslängen Fels hindurch entwichen«, höhnte Itsinach aus dem Hintergrund.
    Mitsino packte den Sprecher der Krieger an den Schultern. »Erzähl diesen Narren, dass wir tatsächlich einen Gott gefunden und hierher gebracht haben! Erzähl es ihnen! Sie wollen mir nicht glauben!«
    Der Krieger wandte sich an die Ältesten. »Was der Erhabene sagt, ist wahr, ihr Ehrwürdigen. Zwar bin ich nicht geschult zu erkennen, ob ein fremdes Wesen ein Gott ist oder nicht. Aber das Geschöpf, das wir brachten, sah dem Gott Bluf-po-la ähnlich.«
    »Schweig!«, fuhr Itsinach den Krieger an. »Du weißt nichts über solche Dinge und kannst nichts dazu sagen. Diese Sache geht nur die Ältesten an. – Und wir …«, er wandte sich an die Ältesten, »… wir müssen beraten. Wenn Mitsino die Absicht hatte, uns irrezuführen, dann gilt es, ihn zu bestrafen.«
    Zustimmendes Gemurmel antwortete. Feindselige Blicke richteten sich auf den Allerältesten.
    Vielleicht hätte sich Mitsinos Schicksal schon an diesem Ort entschieden, doch es trat ein Ereignis ein, welches dem Allerältesten eine neue Frist verschaffte.
    Dumpfe Heultöne erschollen. Das waren die Steinhörner der Wachen die an den Ausgucklöchern des Burgfelsens dafür sorgten, dass die Iti-Iti nicht unversehens von ihren Feinden angegriffen wurden.
    Levojs Krieger rannten sofort davon, um die Befehle der Truppenführer entgegenzunehmen. Aus der Höhe war lautes Geschrei zu hören. Mucierer stoben in panischer Furcht den Stollen herab und tobten an den Ältesten vorbei.
    »Die fremden Götter sind zurückgekehrt!«, schrien sie.
    Nur Augenblicke später erschienen die ersten Fremden um die Biegung des Stollens. Mitsino erstarrte vor Schreck. Er kannte diese Gestalten, ihre Monturen, die tödlichen Waffen. Das waren die Fremden aus den Wolkenschiffen. Die, denen der Gute Alte Gott hatte weichen müssen, dessen Burg im Hochtal gestanden hatte, deren Station im Talkessel die Iti-Iti überfallen hatten, als das Große Leuchten am Himmel endlich erloschen war.
    Mitsino riss sich zusammen. Er konnte sich nichts anderes denken, als dass die Fremden gekommen waren, um die Iti-Iti zu bestrafen.

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