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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gibt. Deshalb werden wir zur gegenüberliegenden Seite der Halle teleportieren und uns für eine zweite Teleportation bereithalten.«
    Ich ergriff seine Hand und nickte.
    Im nächsten Moment standen wir im rückwärtigen Bereich der Halle, alle Sinne weit geöffnet und fluchtbereit. Ob uns das bei einem überraschenden Feuerschlag viel genutzt hätte, erfuhren wir nie, denn wir blieben unbehelligt.
    »In welcher Subetage steht YRTHA?«, fragte Ras.
    »Neunte«, antwortete ich. »Wenn Sie die Lage des Zentralarchivs für gedruckte Erdgeschichte kennen, dann teleportieren Sie uns dorthin – beziehungsweise auf den Flur davor.«
    Ras nickte. Gleich darauf standen wir vor dem Zugang zum Zentralarchiv. Dort wurden tatsächlich echte Bücher aufbewahrt, deren Inhalt aber längst auf Datenspeicher übertragen worden war.
    »Welche Seite, Tatcher?«
    Ich antwortete nicht sofort, denn ich hatte erneut dieses seltsame Flüstern vernommen. Als ich mich umsah, war wieder nichts zu sehen.
    »Was haben Sie?«, fragte Ras besorgt.
    »Haben Sie das Flüstern nicht gehört?«
    »Keinen Laut, Tatcher.«
    »Dann ist es für Sie wohl nicht wahrnehmbar, Ras. Jedenfalls handelt es sich um ein Phänomen, das mit Sagullias Amulett zu tun hat.«
    Er blickte mich aus leicht zusammengekniffenen Augen an. »Im Zusammenhang mit Molekülverformern … Aber das war auf Pröhndome, in einer anderen Galaxis. Diese mysteriösen Lebewesen können doch nicht über das gesamte Universum verstreut sein.«
    »Vielleicht erging es ihnen in ferner Vergangenheit ähnlich wie heute uns Menschen.« Vor meinem geistigen Auge erschienen Wesen, die durch das Universum reisten, vielleicht auf der Suche nach verschollenen Schwestern und Brüdern, vielleicht auch auf der Suche nach ihrer Heimat, die sie irgendwann verloren haben mochten.
    Ras lockerte den Paralysator in seinem Gürtelholster. Es war wohl nur eine Geste, die der eigenen Beruhigung diente. Ich deutete nach rechts, und wir gingen den Korridor entlang. Hier waren keine Schäden zu entdecken, aber der Regierungspalast war massiver und gleichzeitig elastischer gebaut als die Wohnhäuser, die wegen wechselnden Bedürfnissen und wechselndem Geschmack immer wieder neuen Bauten weichen mussten.
    Nach fünfzehn Schritten deutete ich auf ein Panzerschott, dessen Beschriftung verriet, dass es gegen unbefugtes Eindringen abgesichert sei und nur mit Genehmigung von Staatsmarschall Bull geöffnet werden könnte. Titel und Name waren farbig durchgestrichen worden.
    »Wie kommen wir hinein?«, fragte Ras. »Ich weiß nicht, ob es ratsam wäre, das Schloss zu zerschießen. Vielleicht ist es mit einer Selbstzerstörungsanlage gekoppelt. Außerdem kann sich Dalaimoc nicht dahinter befinden, dann wäre das Schloss offen.«
    »Er kann sich an jeden Ort versetzen – kraft seines Geistes, wenn auch nicht durch Teleportation«, erinnerte ich. »Warum springen wir nicht einfach in den Raum?«
    Ras lachte verlegen. »Warum eigentlich nicht? Ihr geheimnisvolles Flüstern hat mich offenbar irritiert, Tatcher.«
    Im nächsten Moment standen wir in einem großen, gut fünf Meter hohen Raum. Die Wände waren kahl – bis auf eine, die von einem quaderförmigen Gebilde verdeckt wurde, dessen Äußeres verriet, wie sehr die Mentalität seiner Erbauer sich von der unseren unterschied.
    An der Vorderseite des Gebildes gab es zahlreiche halbkugelförmige Erhöhungen, aus denen weißes Licht strahlte. Das Licht fiel auf eine massige Gestalt mit kahlem Schädel, die in einem Sessel vor der fremden Positronik saß.
    »Dalaimoc!«, riefen Ras und ich gleichzeitig. Langsam drehte die Gestalt sich mitsamt dem Sessel herum …
    Luna
    Der Mond füllte die Hälfte des sichtbaren Himmels aus, und die Kraterwälle und Schluchten des Erdtrabanten schienen auf die Space-Jet zuzurasen. Der scharfe Gegensatz von Licht und Schatten war typisch für Himmelskörper ohne Atmosphäre, aber er strahlte seinen eigenen Reiz aus.
    Roi Danton bremste mit schwachen Triebwerksschüben ab. Reginald Bull, Geoffry Waringer und er hatten sich vor dem Start von der SOL über das Landegebiet geeinigt. Bull und Geoffry waren erst vor wenigen Tagen auf Luna gewesen, doch diesmal wollten sie einen Zugang im Krater Clavius benutzen.
    »Ortung?«, fragte Danton den Hyperphysiker, der nicht nur sein Freund, sondern auch sein Schwager war – beziehungsweise gewesen war, denn Suzan Betty Rhodan, Rois Schwester, war vor rund sechshundert Jahren bei Unruhen auf Plophos

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