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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nehmen. Hellmut liebte dieses Schiff und fühlte sich für die an Bord geborenen Menschen verantwortlich. Er hätte niemals zugelassen, dass ausgerechnet über ihn eine Gefahr auf die Solaner zukam.
    Bjo wusste, dass es vorerst keinen Ausweg aus dem Dilemma gab. Er würde Joscan Hellmut von nun an aus dem Wege gehen, denn er konnte es nicht ertragen, ein winziges Ebenbild der Kaiserin von Therm in den Pupillen seines Freundes erblicken zu müssen …
    »Meine Ahnung hat mich nicht getrogen«, sagte der Kelosker Dobrak. »Das Ziel des Schiffes ist bald erreicht. Wir werden die SOL verlassen und unsere neue Heimat aufsuchen.«
    Die anderen verfügten nicht über seinen Vorausblick. Aber sie vertrauten ihm, und sie sahen, dass seine Paranormhöcker pulsierten. Allein das war ein deutliches Zeichen für die bevorstehenden entscheidenden Ereignisse.
    »Die Menschen haben, ohne es zu wollen, das Ende unserer Heimatgalaxis Balayndagar herbeigeführt«, fuhr Dobrak fort. »Vergessen wir jedoch nicht, dass die eigentlich Verantwortlichen für diesen Untergang an der Spitze des Konzils gestanden haben. Für die Menschen sollten wir nur Dankbarkeit und Freundschaft empfinden, denn ohne sie wären wir niemals hierher gelangt.«
    Die Zahlenkolonnen vor seinen Augen waren geordnet und vielversprechend. »Und nun müssen wir uns vorbereiten«, sagte er.
    Am 11. April des Jahres 3583 erreichte die SOL ihr Ziel: die Kaiserin von Therm.

5.
    Corn Ressacker trat von links aus einer Nische und blieb breitbeinig im Korridor stehen. Seine Freunde tauchten gleichzeitig hinter Bjo Breiskoll auf, geräuschlos, wie sie glaubten, aber für die geschärften Sinne des Katzers unüberhörbar. Ressacker wippte auf den Stiefelspitzen und ließ den Gummistock in seiner rechten Hand kreisen. Bjo spürte den Schwall seiner feindseligen Gedanken.
    »Wir sind auf Katzenjagd!«, sagte Ressacker. Seine innere Erregung war unverkennbar und ließ seine Stimme schrill klingen.
    Bjo Breiskoll seufzte. »Das ist Unsinn«, sagte er geduldig. »Ich bin ein Mensch wie ihr auch. Lasst mich in Ruhe, dann wird niemand von dieser Dummheit erfahren.«
    Ressacker machte den drei anderen ein Zeichen. Sie warfen sich auf den Katzer und wollten ihn festhalten, aber Bjo sprang aus dem Stand bis unter die Decke und ließ sich auf Ressacker fallen.
    Der untersetzte Techniker gab einen überraschten Laut von sich. Bjo lähmte ihn mit einem blitzschnellen Griff, dann fuhr er herum und schwang sich über die anderen jungen Männer hinweg. Sie starrten ihn mit aufgerissenen Augen an.
    Bjo maunzte drohend. »Niemand sollte eine Katze gegen ihren Willen festhalten«, sagte er gelassen. »Sie kommt und geht, wann sie will.«
    »Es … es war ein dummer Spaß«, stotterte einer der Männer. »Corn hat uns dazu verleitet.«
    »Wir sind alle SOL-Geborene und sollten zusammenhalten«, betonte Bjo.
    Sie gingen mit hängenden Köpfen zu Ressacker, hoben ihn auf und schleppten ihn davon. Der Katzer sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren, dann esperte er nach Lareena Breiskoll, seiner Mutter. Er musste mit ihr über diesen Vorfall reden.
    Natürlich war er anders als seine Altersgenossen. Seine Katzenaugen und die Fellbüschel machten ihn zu einem Außenseiter. Aber nicht nur äußerlich unterschied er sich von anderen Menschen. Er war Telepath und besaß ungewöhnliche körperliche Fähigkeiten.
    Bjo wusste, dass es eine typisch menschliche Eigenschaft war, Minderheiten und Andersartige zu verfolgen, aber er hätte niemals geglaubt, dass seine Gegner nicht einmal vor Gewalt zurückschrecken würden.
    Jäh blieb er stehen. Seine paranormalen Sinne empfingen Signale von außerhalb des Schiffes.
    Zunächst war da nur ein angenehmes Wispern, doch es steigerte sich schnell zu einer Art telepathischem Singsang. Bjo warf den Kopf zurück, sein Körper spannte sich. Die fremdartigen Impulse waren verlockend und weckten den Wunsch, in die Nähe jener zu gelangen, die sie erzeugten.
    Bjo trug kein Mehrzweckarmband. Deshalb lief er zum nächsten Interkomanschluss, von dem aus er eine Verbindung zur Zentrale schaltete. »Hier spricht Bjo Breiskoll!«, rief er. »Ich empfange telepathische Lockrufe aus dem Weltraum.«
    Fellmer Lloyd erschien auf dem Holomonitor. »Bjo, komm bitte sofort in die Zentrale!«, sagte der Chef des Mutantenkorps. »Andere Mutanten reagieren ebenfalls darauf.«
    Der Katzer eilte zum nächsten Antigravschacht. Er verkrampfte sich, als er hineinsprang, und er atmete

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