Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm
Mitglied des Mutantenkorps?«
»Es ist … einfach unglaublich, in diesem Kreis aufgenommen zu werden.«
»Wir sind gekommen, um mit dir über die Kaiserin von Therm zu reden«, wandte Atlan ein.
»Worüber sonst?«
»Bjo hat uns mit seinen paranormalen Sinnen zum MODUL geführt«, erinnerte Atlan. »Vielleicht ist er auch in der Lage, die Kaiserin von Therm aufzuspüren und ihren Charakter zu ergründen, noch bevor wir unser Ziel erreicht haben.«
Rhodan sah Breiskoll abschätzend an.
»Ich weiß, welche Hilfe Sie sich von mir erhoffen«, sagte der Katzer. »Das Universum schwingt in meinem Bewusstsein, aber im Chor seiner Stimmen kann ich nichts Ungewöhnliches feststellen.«
»Das wäre auch sicher zu viel verlangt«, erwiderte Rhodan.
»Wir sind noch nicht nahe genug am Ziel«, sagte Atlan. »Ich bin überzeugt, dass Bjo die Kaiserin lange vor den Ortungen der SOL registrieren wird.«
Rhodans Ansicht nach unterlag sein arkonidischer Freund einem Trugschluss. Es stand keineswegs fest, dass die Kaiserin von Therm in einer Form existierte, die ein Anmessen überhaupt zuließ.
»Ich werde sofort eine Warnung an die Zentrale geben, wenn ich etwas Ungewöhnliches entdecken sollte«, versprach Bjo Breiskoll.
»Natürlich«, sagte Rhodan. »Was dir allein nicht gelingt, kannst du vielleicht mit den anderen Mutanten zusammen erreichen.«
Bjo lächelte in der ihm eigenen Art. »In letzter Zeit hat Gucky sich meiner angenommen.«
»Lass dich nicht von ihm unterkriegen!«
»Er ist sehr freundlich«, sagte Bjo, wandte sich plötzlich ab und ging davon. Die beiden Männer schauten ihm nach, bis er den Raum verließ.
»Ich glaube, dass er uns belogen hat!«, sagte Perry Rhodan nachdenklich. »Er ging nicht, weil er sich in seiner Freiheit beengt fühlte oder weil er plötzlich einen Einfall hatte, sondern weil ihm dieses Gespräch unangenehm wurde.«
Atlan schüttelte den Kopf. »Er würde uns sagen, was er weiß.«
»Vielleicht weiß er nichts Konkretes und will uns nicht verwirren. Auf jeden Fall verheimlicht er etwas in Zusammenhang mit der Kaiserin von Therm.«
»Wie kannst du so sicher sein?«
»In diesen Dingen verlasse ich mich auf mein Gefühl.«
»Soll ich Gucky und Fellmer bitten, Bjos Gedanken zu durchforschen?«
»Auf keinen Fall! Wir brauchen Bjo, und ich bin sicher, dass wir uns im Endeffekt auf ihn verlassen können. Das Gefühl, dass wir ihm misstrauen und ihn überwachen lassen, müsste ihm unerträglich sein und zu einer schweren Beeinträchtigung seiner Fähigkeiten führen. Damit wäre niemand geholfen.«
Rhodan wirkte übergangslos verbissen. »Wenn nicht weiterhin die Hoffnung bestünde, dass wir die Koordinaten der Erde erfahren, hätte ich den Flug längst unterbrochen«, gestand er dem Arkoniden.
Vergangenheit VII
Seit er jene Gruppe der Leibwächter anführte, die den Transport der Kristalle aus dem Heimatsystem der Kaiserin von Therm zu anderen Welten organisierten, beschäftigte Crenoch sich mit der Frage, wie die Herrscherin ihren Substanzverlust ersetzte. Immerhin waren ständig Dutzende mit Kristallen beladene Choolk-Schiffe zu den Planeten der Mächtigkeitsballung unterwegs.
Der Körper der Kaiserin umspannte zwar in großer Höhe den Planeten Drackrioch, aber es gab weitaus mehr riesige Öffnungen als geschlossene Flächen, so dass man keinesfalls davon ausgehen konnte, dass die Grundsubstanz unerschöpflich war.
Die Frage ließ Crenoch nicht mehr los. Als Leiter der Transportgruppe besaß er größere Freiheiten als alle anderen Choolks, die im Heimatsystem der Kaiserin arbeiteten, und diese Freiheiten gedachte Crenoch zu nutzen.
Er ging persönlich an Bord eines Frachtschiffes. Während Roboter die aus dem Körper der Herrscherin herausgebrochenen Fragmente in die Laderäume transportierten, vermaß Crenoch die Stelle, an der die Ablösung stattfand. Später würde er einen Vorwand finden, um abermals hierher zu kommen. Seit er die Verladearbeiten leitete, waren nie von einem Platz zweimal Kristalle abgeholt worden.
Nachdem der Frachter beladen und startbereit war, verließ Crenoch die Zentrale und kehrte in sein eigenes Schiff zurück. Es gab noch einen weiteren, sich ebenfalls regelmäßig, wenn auch nicht mit solcher Häufigkeit wiederholenden Vorgang, der Crenoch nachdenklich machte. Ab und zu bestellte die Kaiserin von Therm ein Schiff der Choolks, das mit verblassten Kristallen aus ihrem Körper beladen und nach Lugh-Pure geschickt wurde, dem vierten
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