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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf einen dieser Dämme!«, verlangte Ras.
    In der Vergrößerung war zu erkennen, dass die nur wenige Meter hohen Wälle unregelmäßige Löcher aufwiesen. In einigen dieser Öffnungen waren die Köpfe von Pelzwesen zu erkennen. Wir bekamen eines dieser Geschöpfe ganz zu sehen, als es aus einer Öffnung kletterte, eine Art Surfbrett hinter sich nachzog und damit ins Wasser innerhalb des Dammes sprang.
    »Das sind Intelligenzen«, entfuhr es Ras. »Intelligente Amphibiengeschöpfe. Gibt es demnach außer den Choolks und den Kelsiren ein drittes Hauptvolk im Hoheitsbereich der Kaiserin?«
    Auf der von dem Damm umgebenen Insel blitzte es metallisch. »Technische Anlagen!«, stieß ich überrascht hervor.
    Sekunden später betrachteten wir eine vergrößerte holografische Projektion. Einzelheiten waren dennoch nicht zu erkennen, weil das Ding von Pflanzen überdeckt war. Seine Form erinnerte mich an ein Panzerfahrzeug ohne Räder oder Raupenketten, und es war an die zwanzig Meter lang und halb so breit. Wir rätselten herum, was es bedeuten mochte.
    Nach dem See überflogen wir eine zerklüftete Trockenzone. Auch hier ortete Galto technische Anlagen, die jedoch halb unter erkalteter Lava verschüttet waren. Wir wurden Augenzeugen eines Vulkanausbruchs, der zivilisiert wirkende Echsengeschöpfe flüchten ließ.
    »Mir scheint, auf Troltungh wurde von den Kelsiren eine Art Naturschutzreservat eingerichtet«, sagte ich. »Es kommt mir vor, als sei der Kontinent künstlich in bestimmte Lebensbereiche unterteilt worden. Oder will mir einer einreden, diese Abfolge sei natürlich? Zudem sind die Grenzen fast wie mit dem Lineal gezogen.«
    »Aber was bedeuten die technischen Anlagen?«, fragte Roi. »Dienen sie der Klimakontrolle oder Ähnlichem?«
    Galto Quohlfahrt meldete sich. »Unter uns hat sich eine Strukturlücke im Schirm geöffnet. Soll ich Kurs darauf nehmen?«
    »Das sieht fast wie eine Einladung aus«, sagte Ras. »Wir nehmen sie an.«
    Galto drosselte die Geschwindigkeit der Space-Jet und ließ sie absinken. Wir passierten die Strukturlücke, die sich hinter uns sofort wieder schloss.
    »Fällt euch etwas auf?«, fragte Roi und blickte uns vielsagend an. Er wartete fast eine halbe Minute lang, ehe er selbst die Antwort gab: »Die Lockrufe der Kelsiren sind verstummt.«
    Ich hatte zuerst nicht darauf geachtet, aber es stimmte. Die Sirenengesänge waren nicht mehr zu vernehmen.
    »Warum verstummen die Lockrufe der Kelsiren ausgerechnet im Bereich eines Kontinents, der von ihnen beherrscht wird?«, wunderte sich Ras.
    »Wir scheinen einem falschen Gerücht aufgesessen zu sein.« Ich seufzte. »Aber wenn es hier keine abtrünnigen oder aus der Norm geschlagenen Kelsiren gibt, wozu dann der Schutzschirm?«
    »Wenn er nicht dazu dient, aufrührerische Kelsiren vom Rest des Planeten abzuschirmen, dann soll er vielleicht hier lebende Wesen vor den Sirenengesängen bewahren«, sagte Roi.

12.
    Als Belami von Heiler als gesund entlassen wurde, war er ein anderer. Er hatte ein ganzes Fest lang in der Genesungswiege gelegen und viel nachdenken können. Hatte Bluter nicht immer befürchtet, dass er den Keim eines Kretins in sich trug? Endlich wusste er, dass all jene Croisloner, die gegen die herrschende Ordnung gekämpft hatten, zu Unrecht verdammt worden waren. Vielleicht, so schränkte Belami ein, waren ihre revolutionären Ideen auf Croislon nicht anwendbar gewesen, aber hier, auf Belkanto, wie Belami ihre neue Heimat nach den Belkanten nannte, war ihre Verwirklichung fürs Überleben notwendig.
    Kaum hatte er Heiler verlassen, wurde dieser abgeschaltet.
    Vor der Genesungswiege wurde Belami von einigen Grazil-Krummen und Purpur-Zarten mit Schmähungen empfangen. »Verschwindet!«, herrschte er sie an, was die Grazil-Krummen zu Gesten des Ekels und die Purpur-Zarten zu einem Farbenspiel veranlasste, das ihre Empörung ausdrückte. »Blickt in den Spiegel, die wahren Kretins seid ihr!«
    Das genügte, um sie in die Flucht zu schlagen. Belami fasste sich nur Buggel heraus, das Sippenoberhaupt der Grazil-Krummen.
    Buggel schlug verzweifelt um sich. Belami wartete, bis er sich einigermaßen beruhigt hatte, dann fragte er: »Was werft ihr mir vor?«
    »Dass du ein Kretin bist!« Buggel stieß eine Reihe von Spottlauten aus. »Deine Verbannung wurde beschlossen. Betrachte dich als verfemt!«
    »Große Worte«, sagte Belami abfällig. »Aber wenn ihr wollt, dass ich die Große Wiege verlasse, dann müsst ihr schon Gewalt

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