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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Möglichkeiten«, fiel das Konzept dem Kommandanten ins Wort. »Arcur-Beta könnte in eine Art Dimensionstor verwandelt werden, die Struktur des Sterns ließe eine solche Deutung zu. Wir wissen, dass Beta in einer Million Jahren kollabieren wird. Ich bin überzeugt, dass die Entwicklung auch beschleunigt werden kann. Wenn wir es nicht können, die Laren können es bestimmt. Aber welchen Sinn sollte das haben?«
    Der Kommandant kniff die Augen zusammen. Irritiert musterte er Kershyll Vanne, dessen Stimme plötzlich anders geklungen hatte, mürrischer als noch Sekunden zuvor. Auch wirkte Vannes Gesicht nun härter.
    »Wir können den Sinn nicht erraten.« Killion Varmell schlug seine zur Faust geballte Rechte hart auf die linke Handfläche.
    »Um weiterzukommen, brauchen wir das Motiv der Laren, Varmell!«
    Die Veränderung, die eben mit Kershyll Vanne vor sich gegangen war, schien sich wieder umzukehren. Ein Lächeln umfloss die eben verhärteten Mundwinkel. »Ich bin ab sofort in meiner Kabine, Kommandant, falls Sie mich brauchen.«
    Killion Varmell sah auf. »Warum bleiben Sie nicht hier in der Zentrale, Vanne? Sie sind doch Kershyll Vanne oder?«
    »Jetzt wieder.« Das Konzept lachte leicht amüsiert. »Eben hat Hito Guduka zu Ihnen gesprochen. Der Einfachheit wegen.«
    Varmell seufzte. Sein Blick schien Vanne förmlich zu sezieren.
    »Irgendetwas … hat mich gerufen«, sagte Kershyll Vanne stockend. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen das erklären soll, Kommandant. Mir war, als sei da urplötzlich ein weiteres Bewusstsein in mir aufgetaucht und versuche, sich verständlich zu machen. Ich muss Ruhe haben und mich konzentrieren können.«
    »Ein achtes Bewusstsein?« Varmell schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht.«
    Vanne lächelte nur noch vage. »Es dürfte Ihnen schon schwer genug fallen, sieben Bewusstseine zu akzeptieren. Aber grämen Sie sich deswegen nicht. Ich verstehe das im Augenblick ebenso wenig.«
    Er ging, ohne eine Antwort abzuwarten.
    In seiner Kabine streckte sich Kershyll Vanne auf dem Bett aus. Er schloss die Augen und lauschte in sich hinein. Seine sechs Mitbewusstseine meldeten sich nicht.
    Aber da war ein fremdes Bohren. Erst schien es noch weit entfernt, mit jeder Sekunde kam es näher. Es wurde stärker und schien Kontakt aufnehmen zu wollen.
    Vergeblich versuchte Vanne, diese Verbindung nun von seiner Seite aus herzustellen, indem er sich nur auf das andere Bewusstsein konzentrierte und seinerseits intensive Gedanken ausschickte, um dem Suchenden zu helfen. Eigentlich musste so eine Verbindung zu Stande kommen.
    War es möglich, dass ES ihm eine Verstärkung zubilligte, weil er mit den vorhandenen Persönlichkeiten nicht auskam? War das Larenproblem nicht anders zu lösen?
    Während Kershyll Vanne darüber spekulierte, drang das Unbekannte vehement in seinen Körper und sein Bewusstsein ein. Der Zusammenstoß war so gewaltig, dass er sich unmittelbar danach nicht mehr bewegen konnte.
    Nur langsam ordneten sich seine Gedanken. Zögernd empfing er undeutliche Impulse, die nichts als Verwirrung verrieten. Das fremde Bewusstsein, das ihn gesucht hatte, musste Panik empfinden, was Kershyll Vanne unlogisch erschien.
    War das alles nur ein verrückter Zufall? Ein anderes Konzept, von ES geschickt, ohne Ziel und Absicht? Vanne versuchte sich aufzurichten, aber sein Körper war noch wie gelähmt. Er konnte stockend sprechen, wenn er alle Kraft darauf verwendete, sonst nichts.
    Über die Akustikschaltung aktivierte er den Interkom. »Kommandant Varmell – hören Sie mich?«
    Es dauerte einige Sekunden, ehe Killion Varmell antwortete und nachfragte, was geschehen sei.
    »Kommen Sie zu mir!«, drängte Vanne. »Und bringen Sie den Vario mit!«
    »Den Roboter?«
    »Beeilen Sie sich, bitte!«
    »Wollen Sie mir nicht verraten …?«
    »Schnell!«
    Erschöpft schloss Vanne die Augen und versuchte, ruhig zu bleiben. Der Aufruhr in seinem Innern verstärkte sich. Ein Bewusstsein nach dem anderen stemmte sich gegen den Eindringling, der voller Verzweiflung die Oberhand zu gewinnen suchte. Er schien Angst davor zu haben, Vannes Körper wieder verlassen zu müssen.
    Wovor fürchtete er sich?
    Wer war er überhaupt?
    Der Kommandant stürmte in die Kabine und blieb mit einem Ruck stehen, als er Vanne auf dem Bett liegen sah. »Deshalb rufen Sie mich?«, fragte er empört. »Als ob ich nichts anderes zu tun hätte, als meine Besatzung in den Schlaf zu singen.«
    Kershyll Vanne öffnete die Augen.

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