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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vielleicht dorthin, von wo das rätselhafte Konzept einst gekommen war.
    Ellerts letzte Gedankenfrage war: Was überhaupt ist ein Konzept …?
    Dann wurde es um ihn herum unerträglich hell.
    Als Vanne mühsam die Augen aufschlug, sah er über sich die besorgten Gesichter des Kommandanten Killion Varmell und des Bordmediziners Dolencor. Der Vario-500 war nicht anwesend.
    »Wie fühlen Sie sich?« Der Arzt betrachtete ihn so interessiert wie ein Schmetterlingssammler einen neuen farbenprächtigen Falter. »Sie waren lange bewusstlos, aber ich finde keine Erklärung dafür.«
    »Kann das ein neuer Trick der Laren sein?«, erkundigte sich Varmell misstrauisch. »Ich traue ihnen so ziemlich alles zu.«
    Dolencor schüttelte den Kopf. »Es war etwas anderes, aber nur Vanne selbst kann uns eine Antwort darauf geben. Ich hoffe es wenigstens.« Er blickte das Konzept auffordernd an. »Wie ist es damit?«
    »Schuld war das fremde Bewusstsein«, murmelte der Angesprochene. »Es drang in mich ein – vielleicht, um mich zu übernehmen. Aber seine Emotionen waren keineswegs feindselig, sie erschienen mir viel eher hilfesuchend.«
    »Was ist jetzt?«
    Vanne richtete sich ein wenig auf, als wolle er prüfen, ob er sich wieder bewegen könne. Dann sank er zurück. »Es ist fort. Ich nehme an, meine sechs Mitbewusstseine haben das geschafft. Ihre Abwehr hat den Eindringling … nun, hinausgeworfen.«
    »Sie sind sicher, dass die Laren nichts damit zu tun haben?«, erkundigte sich der Kommandant. »Keine neue Waffe?«
    »Die Laren sind nicht beteiligt, wie sollten sie das auch anstellen? Ich bin fast überzeugt, es handelte sich um ein körperloses Konzept, das von ES geschickt wurde, um mir beizustehen. Nun ist es verschwunden.«
    Der Mediziner winkte ab. »Machen Sie sich deshalb keine Sorgen. Vanne. Es war sicherlich nicht Ihre Schuld, sondern eine ganz natürliche Reaktion. Ich würde mich ebenfalls dagegen wehren, von einem anderen Bewusstsein übernommen zu werden.«
    »Trotzdem interessiert mich, was wirklich geschehen ist«, murmelte Vanne. »Wie kann ich weiterexistieren, wenn ich die Wahrheit nicht herausfinde? Habe ich einen Plan von ES durchkreuzt? Und falls ja, welche Folgen kann das haben?«
    Dolencor schüttelte den Kopf. »ES ist mächtig genug, jeden Fehler zu korrigieren, wenn man in Ihrem Fall überhaupt von einem Fehler sprechen kann. Ich sagte schon, dass es eine natürliche Abwehrreaktion war. Wenn ES damit zu tun hat, erfolgt ein zweiter Versuch, und dann werden Sie sich nicht mehr wehren.«
    Kershyll Vanne nickte schwach. »Das mag sein, jedenfalls werde ich daran denken. Vorerst mache ich mir jedoch Sorgen um das fremde Bewusstsein, das von uns zurückgestoßen wurde. Ist es im Nichts verschollen, oder kann es ES von dem missglückten Versuch berichten? Ich habe Angst davor, etwas Wichtiges versäumt zu haben.« Er schüttelte den Kopf. »Eine neue Waffe der Laren war es jedenfalls nicht!«
    »Also ES!« Killion Varmell schaute das Konzept an. »Dolencor hat Recht. Wenn ES dieses Bewusstsein schickte, dann wird ES auch Ihre Reaktion verstehen.« Er ging zur Tür. »Ich muss mich wieder um die Laren kümmern, Vanne. Ruhen Sie sich jetzt aus, bitte.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ der Kommandant die Kabine. Erst als sich die Tür geschlossen hatte, sagte Vanne zu dem Arzt: »Er hat es schwer genug, aber trotzdem leichter als ich. Wie sieht übrigens Ihr medizinischer Befund aus?«
    »Keine Auffälligkeiten. Sie sind völlig gesund – soweit man das von einem Mann sagen kann, der sieben verschiedene Persönlichkeiten in sich vereinigt.«
    Kershyll Vanne versuchte zu lächeln. »Sieben Persönlichkeiten …? Das stimmt, aber immer kann nur eine den Körper führen. Alles ist geplant und geordnet. Bislang jedenfalls. Diese achte Persönlichkeit … ich weiß nicht. Hat ES sie tatsächlich geschickt? Irgendetwas in mir sträubt sich dagegen, das zu akzeptieren. Der Kontaktversuch war zu ungestüm und zu unkoordiniert, ganz so, als habe der oder das Unbekannte keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ich versuche es zumindest«, antwortete der Mediziner. »Aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich nachvollziehen kann.«
    Kershyll Vanne verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Haben Sie, rein medizinisch gesehen, etwas dagegen, wenn ich jetzt schlafe? Ich fühle mich jedenfalls erschöpft.«
    Dolencor erhob sich und öffnete die Tür. »Schlaf ist die beste Medizin –

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