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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sind wir?«
    »In einem anderen Universum«, antwortete Vanne unbewegt und ließ beide Schotten der Druckschleuse aufgleiten. Aufmerksam musterte er die Anzeige im Ärmel seiner Montur. Die Atmosphäre war atembar. Dennoch widerstand er der Versuchung, den Helm zu öffnen.
    Er stieg aus und inspizierte den Gleiter. Der Aufbau war an mehreren Stellen eingedrückt, als sei das Fahrzeug aus größerer Höhe abgestürzt. Das erklärte die Geräusche und die unbarmherzige Kraft, die ihn in den Sessel gedrückt hatte.
    Als der Gleiter diese Welt erreicht hatte, musste er eine deutlich größere Flughöhe gehabt haben als über Houxel. Wahrscheinlich hatte das Versagen der Steuerung zur automatischen Triebwerksabschaltung geführt, und dann war die Maschine abgeschmiert.
    Germaar-Vonk folgte ihm. Er war grau im Gesicht. »Was ist das für eine Welt?«, fragte er schroff.
    »Eine paradiesische Welt mit wärmender Sonne und atembarer Luft«, antwortete Vanne.
    »Trotzdem halten Sie Ihren Helm geschlossen?«, bemerkte der Lare misstrauisch.
    »Weil ich nicht will, dass mir die Luft ausgeht, wenn wir ebenso plötzlich nach Houxel zurückkehren, wie wir hierher gelangt sind. Vielleicht kehrt sich der Prozess um.«
    Germaar-Vonk blickte zum Horizont. »Was sind das für Bauwerke? Können Sie erkennen, ob diese Welt besiedelt ist?«
    Hinter ihnen zwängte sich Tallmark durch die Schleuse. Er hatte die Frage gehört. »Das ist sehr unwahrscheinlich«, antwortete er an Vannes Stelle. »Die Umrisse gehören zu Gegenständen hinter dem Horizont, die nur wegen ihrer Höhe für uns noch sichtbar sind. Große Gebäude werden aber nur von fortgeschrittenen Zivilisationen errichtet, die im allgemeinen Funk und schnelle Fahrzeuge entwickelt haben. Von beidem kann ich nichts erkennen. Wenn es hier einmal eine Besiedelung gegeben hat, dann existieren die Bewohner nicht mehr.«
    »Wir sollten uns die Gebäude ansehen«, schlug der Lare vor.
    »Dieser Platz muss zuvor markiert werden«, sagte Vanne. »Hier sind wir angekommen, und es ist sehr gut möglich, dass wir nur an dieser Stelle wieder gehen können.«
    »Es kann nicht schaden, diese Position zu markieren«, stimmte Tallmark zu. »Allerdings würde ich an deiner Stelle erst prüfen, ob die Markierung bereits stattgefunden hat.«
    Germaar-Vonk blickte den Kelosker verwundert an. Kershyll Vanne hingegen verstand sofort. Falls der Gleiter nicht mehr flugfähig war, dann war die Landestelle durch das Wrack ausreichend kenntlich gemacht.
    Vanne schwang sich wieder an Bord und ließ das Triebwerk anlaufen. Es stotterte anfangs, arbeitete aber bald gleichmäßig. Alles funktionierte. Tallmark hatte mittlerweile Buschwerk ausgerissen und aufgeschichtet. Das reichte als Markierung aus.
    Nachdem der Lare und Tallmark wieder an Bord waren, ließ Vanne den Gleiter bis auf gut drei Meter Höhe steigen und nahm Kurs auf die Gebäude am Horizont.
    Die Umrisse wurden schnell deutlicher. Sie gehörten zu Bauwerken, die in der Tat gigantisch anmuteten. Sie waren halb zerfallen, vermittelten aber noch immer einen atemberaubenden Eindruck von der Zivilisation, die sie vor langer Zeit errichtet hatte.
    Einst hatten hier neun Türme gestanden.
    Von fünf zeugten noch einigermaßen stattliche Überreste, die restlichen vier waren zu Schutthaufen zusammengesunken. Der Grundriss der Türme war rund. Nach oben hin hatten sie sich leicht verjüngt. In Bodennähe betrug der Durchmesser eines Turmes gewiss einhundert Meter. Kershyll Vanne schätzte die Masse der verbliebenen Schuttberge und kam zu der Überzeugung, dass jeder Turm mindestens achthundert Meter hoch gewesen sein musste.
    Ihre Standorte bildeten die Eckpunkte eines regelmäßigen Neunecks. Der herabstürzende Schutt hatte sich hauptsächlich im Innern des Neunecks aufgesammelt. Etwa im Zentrum lag er an die fünfzig Meter hoch.
    Jenseits der neun Türme schien die Welt so unberührt wie auf der Seite, von der Kershyll Vanne, Tallmark und der Lare gekommen waren. Es sah fast so aus, als seien auf diesem Planeten vor unvordenklicher Zeit Raumfahrer gelandet, nur um die neun Türme zu errichten. Anschließend waren sie wieder verschwunden und hatten keine andere Spur hinterlassen als nur ihre Bauwerke.
    Warum? Kershyll Vanne entging nicht, dass Tallmark die gigantische Anlage mit angespannter Aufmerksamkeit musterte. Er wirkte erregt – eine Seltenheit bei einem Kelosker, der sonst den Eindruck des Gestalt gewordenen Phlegmas vermittelte. Fast wollte

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