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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mitteilung, die er im Überlappungsbereich der sieben Bewusstseine formulierte:
    Grukel nahm die Gedanken in sich auf und analysierte ihren Unterton. Sie wirkten rechthaberisch und schroff. Poncar Tetschino war ein Mann, der an der Richtigkeit seiner Ansichten niemals zweifelte.
    »Ich unterschätze niemanden«, antwortete Grukel Athosien.
    »Trotzdem werde ich dir beizeiten sagen, wie du dich vor ihnen in Acht nehmen kannst«, erklärte Tetschino.
    Da meldete sich ein anderes Bewusstsein: »Lass dich von ihm nicht einschüchtern, Grukel! Wir sind zufrieden mit der Art, wie du uns führst.« Das war Salien Ol à Tamor, der Fremdvolk-Psychoformer. Seine Gedanken klangen leidenschaftslos, aber klar. Salien, schloss Grukel, war ein kühler Denker, der Vorteile gegeneinander abzuwägen verstand.
    Poncar Tetschino schwieg daraufhin. Aus den Streuimpulsen, die sich am Rande seines Privatbewusstseins bildeten, schloss Grukel, dass er sich beleidigt fühlte.
    »Hat außerdem jemand etwas zu sagen?«, fragte er. »Nebort – von dir hat bislang niemand etwas gehört!«
    »Ich habe nichts zu sagen«, antwortete eine Serie schüchterner Mentalimpulse.
    Nebort Alcotes war Kosmoplanungs-Fertiger. Auf seine eigene Weise war er ein Genie, aber wie alle Genies hatte er einen Hang zur Eigenart. Nebort scheute sich vor Auseinandersetzungen. Er würde lieber seine Meinung als falsch bezeichnen, als sich in eine Debatte darüber einzulassen.
    Grukel wartete.
    Es gab ein weiteres Mitglied der Gruppe, von dem er bislang nicht mehr als schwache Streuimpulse empfangen hatte. Mara Avusteen, das Bewusstsein einer jungen Frau. Er war gespannt auf sie, wollte vor allem wissen, wie es war, mit einem weiblichen Bewusstsein im selben Körper zu leben.
    Aber Mara meldete sich nicht. Lediglich die Irrimpulse, die von der Randzone des privaten Bereichs ihres Bewusstseins ausgingen, waren intensiver geworden. Mara Avusteen, schloss Grukel Athosien, war erregt.
    Der Plan stand fest. Die Schaltzentrale des Sektors F-19 hatte vier Ausgänge. Zwei davon lagen einander benachbart und konnten bequem von einem Beobachter überwacht werden. Drei Personen waren somit ausreichend, um die Zentrale so im Auge zu behalten, dass niemand unbemerkt entweichen oder sich Zutritt verschaffen konnte.
    Um sich mit Waffen zu versorgen, hatten die drei Männer in ihre Unterkünfte zurückkehren müssen. Im Gemeinschaftsraum wollte Reginald Bull schnell die nächsten Zeiten für den Funkkontakt mit der TERRA-PATROUILLE ermitteln. Der Start des Rechenalgorithmus erfolgte nach einfacher Eingabe. Wenigstens war es in der Vergangenheit so gewesen. Diesmal blieben der Datenschirm dunkel.
    Während Bully nach dem Fehler suchte, machte sich Roi Danton an einem der Speiseautomaten zu schaffen. Er hatte nach einem Sandwich verlangt. Stattdessen erschien in der Ausgabe ein Riegel Konzentratnahrung.
    Dantons Empörung lenkte Bull eine Zeit lang von seiner Arbeit ab. »Da hat einer an der Speisekarte gedreht«, beschwerte sich der ehemalige König der Freifahrer. Nacheinander testete er alle Schaltungen, aber das Ergebnis war jedes Mal ein Konzentratriegel.
    »Ich an deiner Stelle würde aufhören, damit zu spielen«, ermahnte ihn Waringer. »Sonst könnte uns das Konzentrat auch noch ausgehen.«
    »Ausgehen?«, rief Danton. »Was ist uns denn schon ausgegangen? Sandwiches, Kekse, Traubenzucker – alles auf einmal?«
    »Nein.«
    »Was heißt nein?«
    »Funktionen sind ausgegangen«, erklärte Waringer. »NATHAN hat seinen Funktionsumfang eingeschränkt. Ab sofort gibt es nur mehr die einfachsten Dinge.«
    »Dann sieh bitte nach, ob dieser Rechner zu den abgeschalteten Funktionen gehört«, brummte Reginald Bull. Waringer brauchte nicht lange, bis er das bestätigte.
    Bully ging in den angrenzenden Kommunikationsraum. Dort gab es konventionelle Funkgeräte ebenso wie den kleinen Hypersender, der für den Funkverkehr mit der Erde benützt wurde. Aber nicht einmal die Anzeige der Leistungsversorgung leuchtete auf.
    In Reginald Bulls Augen glomm der Zorn. »Es wird Zeit, dass wir dem Fremden das Handwerk legen«, knurrte er.
    »Lass uns rekapitulieren«, forderte Salien Ol à Tamor leidenschaftslos. »Wir wurden hierher geschickt, damit wir bei den Vorbereitungen auf Goshmos Castle helfen. ES muss eine bestimmte Vorstellung gehabt haben, was wir hier vorfinden würden. Nichts von dem, was wir bisher gesehen haben, deckt sich aber mit dieser Vorstellung.«
    Er hat Recht, dachte Grukel

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