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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tunnel betreten, bevor die Varben aus ihrer Starre erwachen, ist viel gewonnen.«
    Was der persönliche Kontrolleur des Weltverwalters Hamsajanth befürchtet hatte, war eingetreten. Der Abtransport des Gravomülls hatte begonnen, und die Sicherheitsstarre der Varben hatte eingesetzt, bevor die Flüchtlinge wieder eingefangen worden waren. Lopointh, selbst in regloser Starre, war verzweifelt, denn er wusste, dass die Fremden ihre Flucht nun unbehelligt fortsetzen konnten.
    Lopointh vermochte nicht genau abzuschätzen, wie lange die Sicherheitsstarre andauern würde, denn bei jedem Flug wurden unterschiedliche Mengen von Gravomüll angesammelt. Erst wenn die Behältnisse entspannt und zurückgekehrt waren, endete die Starre.
    Niemand hätte dem Kontrolleur angesehen, dass er innerlich fieberte. Seine Lage war trostlos. Was sollte er den Weltverwaltern sagen und vor allem, wie würde der Schwere Magier reagieren? Für Lopointh war sein eigenes unehrenhaftes Ende unabwendbar. Er wünschte, die Starre würde ewig anhalten, dann brauchte er sich nicht mit den Folgen seines Versagens auseinander zu setzen. Besonders schlimm war, dass er keine Aussichten hatte, in das Reich der Gravo-Konstante einzugehen.
    In der Altstadt von Kaansäder stand die Gravowaage Dacommions. Lopointh hatte früher nie daran gezweifelt, dass er einst seinen Gravitationsbeutel opfern würde, um die Funktion der Anlage erhalten zu dürfen. Doch davon war er nun weit entfernt.
    Die Inkarnation war mit ganz anderen Problemen befasst. Die seltsame, aus BARDIOC hervorgegangene Wesenheit, die nach Belieben in den Zustandsformen CLERMAC, VERNOC und SHERNOC auftreten konnte, stand unter dem Eindruck des sich heftig bemerkbar machenden BULLOC.
    Die Inkarnation hatte das Erscheinen von BULLOC herbeigesehnt, aber nun fühlte sie instinktiv, dass das nicht folgenlos bleiben würde. BULLOC war längst nicht fertig, doch was sich bereits von ihm innerhalb der Sphäre mani festierte, erschien beängstigend.
    »Vielleicht«, gab VERNOC zu bedenken, »hat er sich zu schnell herangebil det, so dass Fehler unterlaufen sind.«
    »Er ist anders als wir«, widersprach SHERNOC. »Diese vierte Zustandsform hat nichts mit uns gemein.«
    CLERMAC warf irritiert ein: »Aber wir müssen zusammenarbeiten!«
    »Das ist vielleicht nicht möglich«, sagte VERNOC argwöhnisch. »Ich frage mich, ob wir mehr oder weniger überflüssig werden könnten.«
    Seine Überlegung löste beträchtliche Unruhe aus. Eine Weile hing die Inkarnation ihren Gedanken nach, dann wurde sie von einem mentalen Impuls des entstehenden BULLOC erschüttert.
    »Ihm gefällt nicht, dass wir auf diese Weise diskutieren«, stellte SHERNOC fest.
    »Wir sollten BARDIOC auf das Problem aufmerksam machen!«, schlug die Kraftinkarnation vor.
    »Das wäre nicht richtig, CLERMAC«, entgegnete SHERNOC. »BARDIOC selbst hat die Initiative ergriffen, damit BULLOC sich entwickelt. Er braucht ihn, wenn er alle Pläne realisieren und gegen andere Superintelligenzen bestehen will. Ohne BULLOC ist selbst der Sieg gegen die Kaiserin von Therm in Frage gestellt.«
    Nach einer Weile beruhigte sich BULLOC wieder. Als die Inkarnation sich erneut den alltäglichen Dingen zuwenden konnte, wollte sie von den Varben erfahren, ob die Gefangenen sich schon auf dem Weg zu ihr befanden. Aber die Varben schwiegen.
    »Die Sicherheitsstarre!«, erinnerte VERNOC. »Wir selbst haben sie zu einem Teil der Zeremonien gemacht, die zu diesem Gravitationszauber gehören.«
    »Dann müssen wir abwarten!«, entschied CLERMAC.
    Natürlich gab es in Wirklichkeit keinen Gravitationsmüll. Für die Varben symbolisierte dieser zusammengezogene ›Müll‹ jedoch alles Negative und Sünd hafte, das von den Behältern konzentriert aufgenommen wurde. Nach ihrer ›Entladung‹, die in Wirklichkeit nur eine gewaltige technische Farce war, kehr ten die Behältnisse an ihren Standort innerhalb der fliegenden Städte zurück.
    Die Sicherheitsstarre verhinderte nach Ansicht der Varben, dass sie sündhaf te Handlungen begingen, während die Müllbehälter nicht zur Verfügung standen.
    Atlan brauchte nur einen Blick auf Joscan Hellmut zu werfen, um zu erkennen, dass der Kybernetiker schlechte Nachrichten brachte.
    »Ich weiß, dass Sie ständig Kontakt zu SENECA haben«, sagte der Solaner. »SENECA ist aber offenbar nicht in der Lage, exakt abzuschätzen, was in Varben-Nest wirklich gespielt wird.«
    »Was heißt wirklich gespielt?«, fragte Atlan überrascht.

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