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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beschwörend. »Sie sind einer der Klügsten und Edelsten Ihres Volkes. Sie sollten sich auch so benehmen.«
    Die Worte waren falsch gewählt. Der Haluter beruhigte sich nicht, sondern machte Anstalten, sich auf die beiden Terraner zu stürzen.
    »Zwischen die Kristalle!«, schrie Tekener seiner Gefährtin zu.
    Sie reagierte sofort und sprang über eine hüfthohe Kristallwand hinweg in das funkelnde Dickicht hinein. Der Smiler tat es ihr gleich. Nebeneinander hasteten sie weiter, bis sie den Haluter nicht mehr sehen konnten.
    »Ihr entkommt mir nicht!« Erger Dargs Stimme hallte verzerrt von allen Seiten wider. Um sich schlagend drang er in den Kristallwald ein.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Jennifer leise. »Was ist mit einem Mal in ihn gefahren?«
    Das Splittern und Bersten hinter ihnen verriet deutlich, dass der Haluter näher kam.
    In dem Moment geschah etwas Verblüffendes. Die Kristalle veränderten ihre Form. Zwischen dem Haluter und den Terranern entstand eine spiegelnde Wand wie aus achteckigen Fragmenten zusammengesetzt. Erger Darg verschwand von einer Sekunde zur anderen.
    Verblüfft blieb Tekener stehen. Er hörte, dass der Haluter noch immer da war, aber er sah ihn nicht. Und auch Darg schien ihn und Jennifer nicht sehen zu können, denn er raste an ihnen vorbei, wie die Geräusche deutlich verrieten.
    »Der Wald schützt uns«, sagte Jennifer erstaunt. Mit einer Hand fuhr sie über die spiegelnde Wand. Das Material fühlte sich glatt und hart an.
    Sie beide waren von spiegelnden Kristallgebilden eingeschlossen. Zwar konnten sie sich selbst darin nur schemenhaft erkennen, doch die Sonne zeichnete sich tausendfach in achteckigen Fragmenten ab.
    »Das würde bedeuten, dass der Wald intelligent ist«, erwiderte Tek auf die Bemerkung.
    »Nicht unbedingt«, widersprach seine Gefährtin. »Das kann ebenso eine rein instinktive Handlung sein. Allerdings glaube ich, dass es mehr sein muss.«
    »Also doch intelligent?«
    »Auf dem Wege dorthin.«
    »Wie der Nebel in der REDHORSE auf dem Wege von toter Materie zu lebender Materie war?«
    »So ungefähr.«
    Tekener machte sich kaum noch Gedanken über Erger Darg, obwohl er ihn in einiger Entfernung toben hörte. Für ihn war endgültig klar, dass die Veränderung der Kristalle die Haluter Amok laufen ließ.
    »Die Sonne muss damit zu tun haben«, stellte er fest.
    »Wovon sprichst du?«
    »Ist dir nicht aufgefallen, dass die Haluter nur zu bestimmten Zeiten verrückt spielen? Immer wenn die Sonne einen bestimmten Stand erreicht hat, verändern sich die Kristalle und werden zu Nebeln, wachsen, schrumpfen oder formen sich sonst wie um, und die Haluter verlieren die Kontrolle über sich.«
    »Du meinst, dass der Einfallswinkel des Sonnenlichts damit zu tun hat?«
    »Genau.«
    »Schwer vorstellbar«, entgegnete Jennifer. »Die Kristalle wachsen wild durcheinander und lassen keine Ordnung erkennen. Eine solche wäre aber die Voraussetzung dafür, dass alle Gebilde gleich reagieren.«
    »Warum sehen wir uns nicht genauer um? Von Erger Darg haben wir momentan nichts mehr zu befürchten.«
    Sie zwängten sich durch einen Spalt an einer Kristallwand vorbei und sahen sich ausgiebig um. Nach einiger Zeit stießen sie auf einen gut zwei Meter hoch aufragenden Kristallblock mit zwölfeckigem Grundriss. Die Wuchsform unterschied sich deutlich von allen anderen. Tekener berührte das Gebilde vorsichtig.
    »Ich entsinne mich, dass ich schon einen solchen Kristall gesehen habe«, stellte er fest.
    »Das ist mir nicht aufgefallen«, entgegnete Jennifer. »Ob dieser Zwölfeckige so etwas wie eine Leitpersönlichkeit ist?«
    »Das könnte sein.«
    »Es wäre denkbar, dass die anderen Kristalle sich nach diesem einen richten«, überlegte Jennifer. »Er reagiert auf das Sonnenlicht. Bei einem bestimmen Einfallswinkel wird er zu einem Nebel, und die anderen machen es ihm nach.«
    Tekener bedeutete ihr, zu schweigen. Erger Darg stand etwa zehn Meter von ihnen entfernt und wandte ihnen den Rücken zu. Lautlos zogen sie sich zurück, doch der Haluter fuhr plötzlich herum. Er hob zwei Arme.
    »Es tut mir leid«, sagte er stockend. »Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, ich wollte Sie nicht angreifen.« Der wilde Ausdruck war aus seinen Augen verschwunden.
    »Sind Sie wirklich wieder in Ordnung?«, fragte Jennifer.
    »Ich habe mich vollkommen unter Kontrolle«, sagte Erger Darg.
    Gemeinsam verließen sie den Kristallwald. Der Haluter fasste sich mehrmals an den Kopf. »Wie war

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