Silberband 097 - Rebell gegen ES
herum.
Bakor Tars beteiligte sich an den Untersuchungen. Als er die beiden Terraner bemerkte, stieg er zu ihnen auf.
»Sie denken«, berichtete er. »Wir können nicht feststellen, worüber sie nachdenken, aber es steht einwandfrei fest, dass sie tief in Gedanken versunken sind.«
»Das ist nicht weiter schlimm«, bemerkte Jennifer.
»Doch. Die Brindors sind in ihrer Existenz bedroht. Bei der Untersuchung des Toten habe ich festgestellt, dass die Organe bedrohlich weit zurückentwickelt sind. Die Brindors werden aussterben, wenn sie so weiterleben wie bisher.«
Tekener pfiff leise durch die Zähne. »Wäre es möglich …«
Bakor Tars unterbrach ihn. »Ich halte eine enge geistige Verbindung zwischen den Kristallen auf Terzrock und den Brindors sogar für wahrscheinlich. Die Brindors scheinen erkannt zu haben, dass sie sich allein nicht mehr retten können, sondern nur noch mit Hilfe der Kristalle. Ich behaupte sogar, dass sie schuld daran sind, dass wir Haluter mit Aggressionsgelüsten beeinflusst werden. Diese Wesen haben die Entwicklung, entsprechend gesteuert und ihr Problem schon fast gelöst.«
Er lenkte die Antigravplattform wieder nach unten.
»Das wäre ungeheuerlich«, bemerkte die Terranerin. »Letztlich würde das bedeuten, dass die Haluter und ebenso wir in der letzten Zeit praktisch keinen Schritt tun konnten, ohne von den Brindors direkt oder indirekt gelenkt zu werden.«
»Dann waren wir Teil eines perfekt funktionierenden Planes«, bestätigte Tekener.
Er schaute auf die Brindors hinab und wusste nicht, ob er nur spekulierte oder ob er die Wahrheit wirklich erfasst hatte. Wer konnte schon in so kurzer Zeit erkennen, was in fremdartigen Gehirnen vorging? Vielleicht würde niemand erfahren, aus wie vielen Details sich der komplizierte Plan der Brindors zusammensetzte.
Wenige Stunden später landete die PHORA auf der Südhalbkugel von Terzrock in einer milden Klimazone. In einer weiten Ebene glitzerte ein riesiges Kristallfeld, auf dem sich einzelne Kristalle bis zu einhundert Metern hoch auftürmten.
Die beiden Terraner verließen die PHORA mit einem Gleiter, um die schwierige Arbeit der Haluter aus einiger Distanz zu beobachten.
Die Brindors waren an eine Schwerkraft von 0,69 Gravos gewöhnt, lebten aber größtenteils im Wasser. Das bedeutete, dass sie auf gar keinen Fall einer höheren Belastung ausgesetzt werden durften. Auf Terzrock herrschte eine mehr als dreimal so hohe Schwerkraft. Diese musste also weitgehend neutralisiert werden. Aber auch der Luftdruck war höher als auf Nosar. Für die Brindors musste daher eine Prallfeldkuppel errichtet werden, die zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit bereithielt.
Derartige Lebensbedingungen konnten die Haluter nicht im Handumdrehen herstellen.
Nach etwa drei Stunden zogen mehrere Kampfraumschiffe in großer Höhe über den Landeplatz der PHORA hinweg.
»Wenn Ross herausfindet, was hier geschieht, wird er angreifen«, argwöhnte Jennifer. »Ich fürchte, der Tanz wird bald losgehen.«
Inzwischen hatten die Haluter über tausend Brindors in das Kristallfeld, in die unmittelbare Nähe des Leitkristalls, gebracht.
Tekener kreiste mit dem Gleiter über der Prallfeldkuppel.
Einige der seehundähnlichen Wesen wurden endlich lebhafter und krochen mit ruckartigen Bewegungen zwischen den Kristallen herum. Ihre Aktivität wirkte wie ein Signal auf die anderen. Innerhalb von Minuten bildeten die Brindors ein Knäuel aus sich windenden und robbenden Leibern.
»Es war also richtig«, sagte der Smiler erleichtert. »Der Kristall nimmt die friedfertigen Gedanken der Brindors in sich auf und gibt sie konzentriert an die Haluter weiter.«
»Das ist noch nicht bewiesen«, wandte Jennifer ein.
»Es ist so. Die Haluter werden wieder ruhig und vernünftig, und die Brindors erhalten als Rückwirkung endlich die aktivierenden Impulse, die sie für ihr Überleben benötigen.«
Tekener landete. Der Kommandant kam auf den Gleiter zu. Nie zuvor hatten die beiden Terraner Cornor Lerz so ausgeglichen gesehen wie jetzt.
»Das ist die Lösung.« Der Haluter lachte. »Ich könnte die Kristallfelder nicht einmal mehr vernichten, selbst wenn ich es wollte. Das Problem ist jedoch, wie schaffen wir Croor Ross hierher? Wir müssen ihn besänftigen, wenn wir seine Anhängerschaft überzeugen wollen. Ich habe die Nachricht erhalten, dass er sich in einem Waffenlabor im Osten aufhält.«
Die Brindors wurden wieder an Bord der PHORA geholt. Mehrere Male flogen Kampfraumer
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