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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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darf sich aus der Station entfernen, die Laren würden es sehr schnell bemerken. Wir können unsere Neugierde erst befriedigen, wenn auf Dhoom andere Zustände eingekehrt sind.«

5.
    Am 30. Mai 3584 traf der Vario-500 in der Provcon-Faust ein. Was er berichtete, schlug wie eine Bombe ein. Der Achtzig-Jahre-Plan der Kelosker, der zum Ziel hatte, die Laren aus der Milchstraße zu vertreiben, war infolge der beschleunigten Veränderung der Sonne Arcur-Beta zu einem Vier-Jahre-Plan geworden, der sich in nunmehr längstens sechs Monaten vollenden würde.
    Nach dem Abzug der Mastibekk-Pyramiden aus der Milchstraße litten die Laren zunehmend unter der Energieknappheit ihrer SVE-Raumer. Der mit dem Black Hole entstehende Dimensionstunnel bedeutete für sie die Hoffnung, nicht in dieser Galaxis zu stranden und sich eines Tages weitgehend hilflos dem Zorn der bislang unterdrückten Völker ausgesetzt zu sehen. Selbst den von ihnen favorisierten Überschweren würden die Vertreter des Konzils des Sieben nicht mehr vertrauen können.
    Für Julian Tifflor erschien unter diesen Voraussetzungen auch das Unternehmen Pilgervater in einem anderen Licht, hatte es doch zum Ziel, die Neue Menschheit von Gäa auf die entvölkerte Erde umzusiedeln. Dieser Plan stammte von ES und war von dem Konzept Kershyll Vanne überbracht worden.
    Bislang hatte Tifflor selbst die Möglichkeiten für die Umsetzung eines solch gewaltigen Exodus als verschwindend gering eingeschätzt, jedenfalls solange die Laren mit ihren Strukturvariablen-Energiezellen-Raumern präsent waren.
    Keran-Haat war ein uralter Lare. Er war schon alt gewesen, als sein Volk vor hundertzwanzig Jahren Standardzeit, das waren 55,5 Larenjahre, in die Milchstraße gekommen war, um deren Bewohner in das Hetos der Sieben aufzunehmen.
    Er war weder Soldat noch Wissenschaftler, sondern Philosoph, ein Scholar der Urquelle. Gemeinsam mit seinen Glaubensbrüdern versuchte er, die Tradition der Laren auch in der Fremde zu erhalten. Der Glaube, dass alles Leben der Urquelle entstammte und einst wieder in sie zurückkehren würde, war so alt wie das Volk der Laren selbst.
    Einmal alle fünf Larenjahre wurde das Fest der Urquelle gefeiert. Nun war es wieder so weit. Keran-Haat sollte als ältester und gläubigster Lare der Auserwählte sein, er war das Licht beim kommenden Fest der Urquelle.
    Aber mutete es nicht wie ein Hohn des Schicksals an, dass er bald nach seiner Ernennung zum Auserwählten das Augenlicht verloren hatte?
    Keran-Haat haderte nicht mit seinem Los. Er fürchtete nicht einmal den Tod, denn er wollte nur noch so lange leben, dass er seiner Bestimmung nachkommen konnte. Das Fest würde der Höhepunkt seines Lebens sein.
    Die STAACCREEN, die ihn vom Medo-Zentrum abgeholt hatte, erreichte das Wyotta-System und nahm Kurs auf den vierten Planeten. Sie durchstieß den Staubmantel und senkte sich dem Hauptkontinent entgegen.
    »Wir sind am Ziel«, stellte Kommandant Spacron-Doog fest und führte den Blinden aus dem Raumschiff. »Es ist alles für Ihren Empfang vorbereitet, Keran-Haat. Wegen des bevorstehenden Festes wurden sogar die Bauarbeiten eingestellt. Es wird das aufwändigste Fest der Urquelle, das wir je in dieser Galaxis gefeiert haben. Es ist sozusagen auch ein Abschiedsfest. Die Kuppel für die Feierlichkeiten fasst zehntausend Personen. Schade, dass Sie das nicht mehr sehen können …«
    Spacron-Doog unterbrach sich betroffen. Keran-Haat aber lächelte nur über dessen Taktlosigkeit.
    »Ich bin nicht mehr blind, Kommandant«, sagte er. »Die Urquelle selbst muss mir die Sehkraft zurückgegeben haben.«
    Spacron-Doog zuckte so heftig zusammen, dass der Greis es körperlich spürte. »Sie können sehen?«, fragte der Kommandant ungläubig.
    Der Auserwählte gluckste belustigt. »Meine Augen sind für immer tot. Nicht mit ihnen kann ich sehen, sondern mit meinen Sinnen.«
    Hotrenor-Taak stand am Panoramafenster seines Büros im Stabsquartier und blickte auf die Stadt hinaus. Sie erstreckte sich über drei Lavahügel und war im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boden gestampft worden. Das Baumaterial bestand aus eingedampftem Naturgestein und war mit stahlfesten Kunststoffen versetzt worden. Diese Legierung wurde in energetische, in der endgültigen Form des zu errichtenden Gebäudes projizierte Verschalungen gegossen. Sobald der Baustoff abgebunden hatte, wurden die Projektoren einfach abgeschaltet.
    Auf diese Weise waren bereits Hunderte Gebäude errichtet worden. Die

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