Silberband 097 - Rebell gegen ES
freundlicher als vorher klang. »Mein Name ist Bakor Tars«, sagte er. »Sie sind mir willkommen.«
Balku stellte enttäuscht fest, dass jeder für sich allein kämpfte. Alle schienen vergessen zu haben, dass es darum ging, die Terraner zu töten.
Er sah, dass beide Menschen das Schiff verließen, und wollte ihnen ebenfalls mit einem Gleiter folgen. Da er mit den Schaltungen nicht sofort klar kam, verlor er erhebliche Zeit. Dann aber jagte er hinter ihnen her.
Er wurde von einem Teil der Narkosestrahlen erfasst und saß geraume Zeit halb betäubt hinter den Kontrollen. Als er endlich wieder in den Vollbesitz seiner Kräfte kam, war vom Raumhafen Treshmort und von dem Kampfgleiter, mit dem die Terraner geflohen waren, nichts mehr zu sehen.
Dennoch gab Balku nicht auf. Er ließ den Gleiter bis auf zehntausend Meter Höhe steigen. Endlich fand er einen Ortungsreflex, der in südliche Richtung flog. Es gab genügend andere Gleiter in der Umgebung von Treshmort, aber dieser war der einzige, der sich schnell entfernte.
Balkus Planhirn errechnete, dass die Terraner Schutz suchen mussten. Da sie keine Umweltangepassten, sondern auf technische Hilfsmittel angewiesen waren, blieben ihnen nur wenige Orte, an denen sie sich verbergen konnten. Er kannte alle Siedlungen und Fabrikanlagen in dem Gebiet, das sie überflogen, und wusste sehr schnell, wo sie landen würden.
Er machte sich nicht mehr die Mühe, den Fliehenden zu folgen, sondern flog sein Ziel direkt an.
Als er zwischen den Felsen hoch über dem Haus von Bakor Tars landete, breitete sich ein Gefühl der Enttäuschung in ihm aus. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er es nicht für möglich gehalten, dass Terraner nach so simplen Grundsätzen handelten, dass selbst ein unausgereiftes Planhirn ihre Schritte berechnen konnte.
Die Landung des lädierten Gleiters ließ ihn nicht triumphieren, denn mit einem Mal machte ihm sein Erfolg keinen rechten Spaß mehr. Er fühlte sich maßlos überlegen, und ein Sieg über diese schwachen Geschöpfe schien ihm nichts wert zu sein. Dennoch beschloss er, sie zu töten, um Ross zufriedenzustellen.
»Sie wundern sich über die Zustände, die Sie hier antreffen«, stellte Bakor Tars fest. »Das ist nicht überraschend. Wir Haluter wissen selbst nicht, was auf Terzrock geschieht.«
»Es gibt offenbar zahlreiche Ihres Volkes, die größer und schwerer sind als üblich«, bemerkte Jennifer Thyron. »Wieso?«
»Das ist nicht mit einem Satz zu beantworten«, sagte ihr Gegenüber.
»Hat es solche Riesen schon gegeben, bevor die Milchstraße in die Hände des Konzils fiel?« Jennifer interessierte nur noch das Haluterproblem. »Es heißt, dass niemals mehr als hunderttausend Haluter gleichzeitig leben.«
»Das trifft für Halut zu«, entgegnete Bakor Tars bereitwillig.
Jennifer registrierte die feinen Zwischentöne. Bevor sie jedoch weiter fragen konnte, zuckte Bakor Tars zusammen. Auch Tek war diese Reaktion nicht entgangen. Gleichzeitig wirbelten sie beide herum.
In der offenen Tür stand ein jugendlicher Haluter. Er war kaum größer als der Smiler, aber er hielt einen schweren Paralysator schussbereit.
»Balku, wage es nicht, meine Gäste anzugreifen!«, brüllte Bakor Tars.
Der jugendliche Haluter wich einen Schritt zurück, dann riss er jedoch die Waffe hoch und feuerte sie auf Tars ab. Dieser sank ächzend zu Boden.
Im selben Moment schnellte Jennifer Thyron auf Balku zu. Sie sprang ihn an, und ihre Füße trafen die Waffe und beschädigten sie.
»Das hilft euch gar nichts.« Der Jugendliche schleuderte die Waffe zur Seite, dabei blickte er Tekener und die Frau abwechselnd an. Beide hatten sich von ihm zurückgezogen und so postiert, dass sie mit dem Rücken zum offenen Fenster standen.
»Vorsichtig«, raunte Tekener. »Deine Attacke war fraglos imponierend, wenn er aber seine Molekularstruktur verändert, sieht es schlecht aus für uns.«
»Wir lassen uns doch nicht von einem Baby beeindrucken«, entgegnete Jennifer furchtlos.
Der Translator übersetzte wie vorher.
»Er ist noch unreif«, stimmte Tek zu. »Ein Kleinkind, das nicht weiß, was es tut. Vermutlich traut er sich an gleichwertige Gegner nicht heran.«
Jennifer hieb kaltblütig in die gleiche Kerbe. »Es könnte sogar sein, dass die gleichaltrigen Haluter ihn nicht für voll nehmen.«
Das war zu viel für Balku. Er griff blindwütig an. Da er in der Frau den schwächeren Gegner sah, versuchte er, sie zuerst auszuschalten. Überzeugt davon, dass er mit seiner
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