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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Die Hülle, von der die Inkarnation umgeben ist, könnte eine Art Zeitmantel sein.«
    »Das klingt nicht sehr anschaulich«, beklagte sich Atlan. »… und es ist zweifellos nicht der wirkliche Grund, weshalb du dich meldest.«
    Rhodan klopfte gegen den unter seiner Bordkombi verborgenen Kristall der Kaiserin von Therm. »Das ist der Grund«, gab er zu. »Doch davon später. Ich wollte dich an ein altes terranisches Märchen erinnern. Darin ist von einem Mann die Rede, der seinen Säbel so schnell über dem Kopf kreisen lässt, dass er im Regen nicht nass wird.«
    »Im Zweifelsfall bin ich für einen Regenschirm«, sagte Atlan. »Ich glaube nicht an Märchen. Außerdem wäre diese Prozedur zu anstrengend.«
    »Versuche, dir vorzustellen, dass dieser Mann seinen Säbel immer schneller kreisen lässt, immer schneller und schneller«, fuhr Rhodan unbeirrbar fort. »Schließlich wird die Rotation so schnell, dass der Säbel gleichzeitig an allen Stellen über dem Kopf des Mannes ist.«
    »Dann wäre der Säbel eine Scheibe!«, stellte Atlan fest.
    »Zeit wäre zu Materie geworden. So oder ähnlich muss die Hülle der Sphäre aufgebaut sein – aus unvorstellbar schnellen Molekülen, die gleichzeitig überall sind.«
    »Ist das dein Ernst? Ich könnte mir nur vorstellen, dass es sich um psionische Energie handelt. Keine andere Kraft könnte sich so verhalten.«
    »Ein Zeitmantel aus psionischer Energie«, stimmte Rhodan zu. »Ribald Corello war früher in der Lage, Psi-Materie zu erzeugen.«
    »Ribald hat kleine Mengen davon geschaffen. Doch seine telepsimatischen Fähigkeiten waren nie so stark, dass er eine Hülle von der Größe dieser Sphäre im Lagerraum hätte stabilisieren können.«
    »Es deutet aber alles darauf hin, dass diese Hülle aus Psi-Materie besteht!«
    Atlan und Deighton wechselten einen Blick. Der ehemalige Chef der SolAb war blass geworden. »Das ist unvorstellbar!«, stieß er hervor. »Jemand, der in der Lage ist, so etwas hervorzubringen, wäre unüberwindlich.«
    Rhodan nickte knapp. »Denkt einmal nach! Deutet nicht der Einsatz der Kleinen Majestät auf psionische Aktivität hin? Was wir bisher von BARDIOC wissen, hängt mit Psi-Energie zusammen.«
    »Ich kann deinen Überlegungen nicht folgen«, sagte Atlan nachdenklich. »Willst du darauf hinaus, dass BARDIOC eine Art Supermutant sein könnte?«
    »Vielleicht ist er ein Wesen aus psionischer Energie!«
    »Und was befindet sich innerhalb des Zeitmantels?«, fragte Deighton.
    »Das wissen wir noch nicht. Aber in der Sphäre bewegt sich etwas möglicherweise Körperliches.«
    »Du meinst, die Inkarnation erwacht?«, rief Atlan bestürzt. »Dann ist größte Vorsicht angebracht.«
    »Die Mutanten empfangen nach wie vor keine alarmierenden Impulse«, beruhigte ihn Rhodan. »Vermutlich handelt es sich vorerst also nur um unbewusste Reaktionen. Selbstverständlich passen wir auf.«
    »Du wolltest uns etwas über deinen Kristall sagen«, erinnerte Atlan.
    »Er hat ungewöhnlich stark pulsiert. Ich kann mir das nicht erklären. Vielleicht handelt es sich doch um ein Nachrichtengerät. Es wäre möglich, dass durch diese Pulsationen Nachrichtenimpulse an die Duuhrt abgestrahlt werden.«
    »Hast du mit den Forschern darüber gesprochen?«
    »Nur mit Douc Langur! Er ist hier im Lagerraum, aber er hat keine Erklärung für das Phänomen.«
    »Du solltest den Kristall ablegen«, sagte Atlan betont. »Das wird für dich wie eine Befreiung sein.«
    Rhodan öffnete seine Kombination und wog den Kristall abschätzend in der Hand. »Vielleicht hast du recht«, sagte er nachdenklich. »Andererseits …«
    »Lege ihn ab!«, drängte Atlan. »Er hat dich verändert.«
    »Unsinn. Es ist schlimmstenfalls die Situation, die mich verändert. Sobald wir wissen, was mit der Inkarnation los ist, gebe ich den Kristall an Douc. Er scheint die geeignete Persönlichkeit zu sein, um ihn zu tragen.«
    »Er kann ihn sich aber nicht um den Hals hängen!«, grinste Deighton. Seine Erleichterung war offensichtlich.
    »Ich melde mich wieder, sobald wir neue Erkenntnisse haben.« Rhodans Bild verblasste.
    »Perry hat sich sehr viel vorgenommen«, sagte Deighton.
    »Zu viel!«, verbesserte ihn Atlan. »Es geht über seine Kräfte – und das hat er erkannt.«

2.
    V iele Lichtjahre von der SOL entfernt, in einem anderen Sektor der Galaxis Ganuhr, stand eine Flotte von Saturnschiffen der Choolks. An Bord des Flaggschiffs hielt Puukar den schwarzen Kriegskristall in den Händen. Der

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