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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pruuhl, wie dieser Kristall genannt wurde, pulsierte heftig.
    Puukar, der vor Kraft und Energie strotzende Kriegsherr der Choolks, wandte sich an seine Offiziere.
    »Das Signal!«, sagte er triumphierend. »Wir brechen sofort auf!«
    Er ließ den Pruuhl sinken und wandte sich den Kontrollen zu. Mit sicherer Stimme nannte er neue Koordinaten. Einige Zeit später brachen die Raumschiffe zu einem neuen Ziel auf.
    Es war der Sektor, in dem die SOL stand.
    Trotz des Kampfes auf Leben und Tod, der zwischen ihnen entbrannt war, hatten die Zustandsformen der Inkarnation in einem Punkt stillschweigende Übereinkunft erzielt. Die Menschen durften nicht bemerken, dass die Inkarnation erwacht war, denn das würde mit Gewissheit eine neue Paralyse nach sich ziehen.
    BULLOC hatte schnell gelernt, seine Gegner nicht zu unterschätzen. Sie kämpften mit der Verzweiflung einer Existenzform, die genau wusste, dass ihre einzige Überlebenschance darin bestand, den Widersacher zu besiegen.
    BULLOC verstand außerdem, dass er sich zu skrupellosem Verhalten zwingen musste. Die drei alten Zustandsformen auszuschalten war keine Aufgabe, deren er sich mit Bedenkenlosigkeit entledigen konnte. Zu tief war die Erkenntnis in ihm verwurzelt, dass er aus den anderen hervorgegangen und ein Teil von ihnen war. Vor allem VERNOC nutzte diese Situation und versuchte ihn dadurch zu verwirren, dass er ständig neue Angebote für eine Zusammenarbeit unterbreitete. BULLOC ging nicht darauf ein, aber seine Konzentration litt darunter. Seine mentale Deckung zeigte Lücken, in die CLERMAC und SHERNOC gnadenlos vorstießen, um ihn zurückzudrängen.
    Der Körper, in dem sich alle vier Zustandsformen befanden, reagierte auf die Auseinandersetzung mit erhöhter Aktivität. Er wand sich wie unter Schmerzen, stieß dabei gegen die Wandung der Hülle und beulte sie aus.
    BULLOC war sicher, dass diese Bewegungen außerhalb der Sphäre registriert wurden, aber er und die drei anderen hatten sich auf mentaler Ebene völlig abgeschirmt, sodass kein verräterischer Impuls nach außen dringen konnte.
    »Wir kämpfen für den Meister, solange man zurückdenken kann«, erinnerte ihn VERNOC. »Wir sind die treusten Diener BARDIOCs und haben seine Mächtigkeitsballung immer weiter ausgedehnt. Niemals wurden wir besiegt. Warum sollte das jetzt anders sein?«
    Wieder ließ BULLOC sich zu einer Argumentation verleiten. »Niemals hatte BARDIOC einen Gegner wie jetzt. Wir müssen uns mit einer anderen Superintelligenz auseinandersetzen, der verabscheuungswürdigen Kaiserin von Therm. Erst wenn sie vernichtet wird, kann der Meister sich weiter ausdehnen. Dazu braucht er mich. Ihr seid nicht fähig, der Kaiserin von Therm zu widerstehen. Euer Versagen wurde durch den Zwischenfall im Varben-Nest hinreichend dokumentiert. Wesen wie diese Menschen konnten euch gefangen nehmen.«
    »Es war ein unvorstellbarer Zwischenfall, der durch die Veränderung der Gravitationskonstante ausgelöst wurde!«
    »Mir wäre das nicht passiert!«, behauptete BULLOC verächtlich.
    »Zusammen sind wir weitaus stärker«, lockte VERNOC.
    Das war eine Lüge, denn die drei anderen hatten längst begriffen, dass sie für BULLOC nur Ballast darstellten.
    BULLOC wurde zornig und startete einen unkontrollierten Angriff gegen die alten Zustandsformen. Er spürte, dass sie sich unter seiner geballten Ladung mentaler Energie qualvoll wanden. Erneut stieß er deshalb zu und drängte sie weiter zurück. CLERMAC, SHERNOC und VERNOC schrumpften, und er stieß in den gewonnenen Raum vor und erdrückte jene, aus denen er hervorgegangen war, mit seiner Kraft.
    Vorübergehend brach die Gegenwehr seiner Vorgänger zusammen, sie waren nur noch ein verströmender Gedanke voll nackter Verzweiflung. Unfähig, eine klare Überlegung anzustellen, klammerten sie sich mit ihren letzten Bewusstseinsspuren an BULLOC selbst fest.
    Ihre Hilflosigkeit erschütterte ihn zutiefst. Gleichzeitig hasste er sie für ihre animalische Gier, mit der sie an ihrem armseligen Dasein hingen. In diesem Moment hätte er sie vernichten oder verdrängen können, doch er wurde von seinen Gefühlen überwältigt und zögerte. Sofort dehnten die drei anderen sich wieder aus und bedrängten ihn.
    Der gemeinsame Körper zuckte heftig.
    BULLOC wusste, dass er nicht zu viel Zeit vergeuden durfte. Die Menschen außerhalb der Sphäre würden misstrauisch werden. Außerdem bestand die Gefahr, dass die Mentalbarriere nicht hielt und ein Gedankenimpuls nach

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