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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Resider zu bestrafen. Huft Garber hatte genau das getan, was von ihm als Resider erwartet wurde. Er hatte seinen Auftrag nahezu perfekt erfüllt. Doch das durfte Varet nicht wissen.
    »Ist ein Verfahren wirklich notwendig?«, fragte der Akone Calda-Darbor. »Dieser Mann sollte nicht vor ein Gericht gestellt werden.«
    Die Umstehenden applaudierten. Doch Tekener schüttelte den Kopf. »Es geht nicht an, dass ein Terraner gegen Gesetze verstößt und damit die Idee der GAVÖK gefährdet«, sagte er. »Für Terraner gilt das gleiche Recht wie für alle anderen. Das müssen Sie akzeptieren.«
    Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Niemand protestierte, als zwei Uniformierte Garber in einen Gleiter führten und mit ihm abflogen.
    »Und nun zu Coran Varet und seinen Ertrusern«, fuhr der Aktivatorträger fort. »Ein Sondergericht aus Vertretern aller hier anwesenden Völkerschaften soll darüber befinden, was mit ihnen geschehen wird. Sie haben gezeigt, dass sie die Idee der GAVÖK ignorieren. Darüber ist zu beraten.«
    Tekener lud die Clanführer zu einer Konferenz in seinem Superschlachtschiff ein. Als Darman Kontell eine Stunde später folgte, beendete Tekener gerade ein Gespräch mit Damlander.
    »Darf ich erfahren, was das Sondergericht beschlossen hat?«, fragte Kontell.
    »Die Ertruser bleiben auf Traliopa«, antwortete der Kommandant der QUARTOR. »Sie werden auf einer Insel abgesetzt, die ihnen genügend Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Die Akonen, die diesen Planeten schon vorher besiedelt hatten, beanspruchen den Rest von Traliopa für sich. Alle anderen Gruppen kehren auf ihre Heimatwelten zurück. Wir nehmen alle an Bord und setzen sie in den betreffenden Systemen ab. Danach bringen wir die Terraner zur Erde.«
    »Das werden harte Zeiten für Varet«, bemerkte Kontell.
    Auf der Erde waren mittlerweile weitere Fortschritte auf allen Gebieten erzielt worden. Terrania City wurde allmählich wieder die Metropole von einst.
    Am 10. Januar 3586 betrat Payne Hamiller zu einer Besprechung das Büro des Ersten Terraners.
    »Ich habe eine neue Meldung aus Kreta erhalten«, sagte er, nachdem er mit Julian Tifflor einige andere Themen abgehandelt hatte. »Matzlew sind die ersten Übersetzungen gelungen. Darin ist interessanterweise von einem Wesen oder Ding namens PAN-THAU-RA die Rede, das allerlei Übel über die präminoische Zivilisation gebracht haben soll.«
    Tifflor zeigte sich sehr interessiert.
    »Tatsächlich war die präminoische Kultur auf dem absteigenden Ast. Die stetig primitiver werdende Schrift bei den Ausgrabungen aus jüngerer Zeit beweist es«, fügte Hamiller hinzu.
    »PAN-THAU-RA!«, wiederholte der Erste Terraner nachdenklich. Er blickte Payne Hamiller lange an. »Klingt das nicht irgendwie nach Pandora?«

25.
    Der Mann gleicht einem gehetzten Tier, wie er hereinstürzt und die Tür hinter sich zuschlägt. Seine blasse Haut hat den Farbton von Asche angenommen, er ist offensichtlich am Ende seiner Kraft angelangt, denn er lässt sich schlaff gegen die Wand neben der Eingangstür fallen und gleitet langsam daran hinunter.
    Er scheint die Frau nicht zu bemerken, die, durch die Geräusche aus dem Schlaf gerissen, in dem Flur auftaucht, der ihre Praxis mit den Privaträumen verbindet, und die sich im Laufen den weißen Mantel überwirft. Aber selbst wenn er sie unterbewusst wahrnimmt, hat er für ihre Reize nichts übrig, die sich in bronzefarbener Haut darbieten.
    Er ist ein Hilfesuchender, der Asyl gefunden hat.
    Sie stockt, als sie den Mann da kauern sieht, eilt dann zu ihm, kniet nieder neben ihm. Sie ist Ambiente-Psychologin mit der Aufgabe, Menschen, die von fremden Welten zur Erde kommen, an die neue Umgebung zu gewöhnen. Der Mann ist einer dieser Umgesiedelten.
    »Sie waren hinter mir her«, bringt er stockend hervor. »Irgendwie haben sie es geschafft, mich in eine Falle zu locken. Ich weiß nicht einmal, wie es ihnen gelang, mich aufzuspüren. Aber sie haben mich gefunden und gejagt, und sie wollen mich töten. Zum Glück gelang es meinen Paratendern, sie auf eine falsche Fährte zu locken. Jetzt bin ich hier, Cilla, aber sie können nicht wissen, wo ich bin.«
    Er sieht sie aus seinen großen, verträumt wirkenden Augen an, und sie hat das Bedürfnis, ihn schützend in die Arme zu schließen.
    »Du brauchst Ruhe«, sagt sie.
    Er lässt sich widerstandslos in ihre Privaträume führen, wehrt sich nicht, als sie ihn auf das weiche Lager bettet, das noch die Wärme ihres Körpers

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