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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Augenblick durch den Kopf, obwohl es wichtigere Dinge zu überlegen gegeben hätte.
    »Sie müssen sich nicht sofort entscheiden«, sagte Harzel-Kold. »Sie haben Zeit, sich mein Angebot reiflich zu überlegen. Ich hole mir Ihre Antwort nach Beendigung des Fluges.«
    Er ging zum Kommandostand zurück. Dann wandte er sich noch einmal um, und sein kleiner, fast lippenloser Mund zeigte den Anflug eines Lächelns. Es war ein wehmütiges Lächeln. »Ich habe den Flug nur Ihretwegen unterbrochen«, verriet er.
    Für Virna Marloy wurde es der längste Flug durch die Dunkelwolke – andererseits verging ihr die Zeit viel zu schnell, denn sie stand vor der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens.
    Einmal kam Vic zu ihr. »Was wollte der Lotse von dir?«, fragte er.
    »Das geht nur mich etwas an«, antwortete sie abweisend.
    »Wenn er dir Flausen in den Kopf gesetzt hat …« Vic redete noch eine Weile auf sie ein, aber seine Stimme blieb ein Rauschen ohne Inhalt. Sie antwortete mechanisch, ohne zu erkennen, ob sie das Richtige sagte.
    Der Flug ging weiter.
    Zwottertracht! Sie hätte Vic fragen sollen, was es mit dieser Welt auf sich hatte. Handelte es sich um einen der fünf Planeten der Sonne Vincran? War es der vincranische oder der provconische Name für einen dieser Planeten?
    Was erwartete Harzel-Kold von ihr? Er war einsam, das hatte sie schon in der ersten Sekunde erkannt. Zweifellos wünschte er sich eine Partnerin fürs Leben.
    »Geschafft!« Jemand gab einen Stoßseufzer der Erleichterung von sich. Virna erschauerte, denn Harzel-Kold würde nun bald ihre Antwort einholen.
    Auf dem Panoramaschirm waren nur noch vereinzelte Staubschleier zu sehen, die das Licht der Sonnen in der Provcon-Faust filterten. Dort war Prov mit seinen acht Planeten, einer davon Gäa. Virna bewohnte ein eigenes Haus in Sol-Town, hatte Freunde … Das konnte sie nicht alles aufgeben! Nicht wegen eines Fremden, der angedeutet hatte, dass er sie begehrte. Aber nein, er brauchte sie nur, und es blieb offen, ob er sie überhaupt als Frau sah.
    Virna wusste immer noch nicht, was sie dem Vakulotsen antworten sollte.
    Im Augenblick verhandelte er noch mit Kapitän Nercon. Zweifellos ging es um die Höhe des Honorars für seinen Lotsendienst und den Zahlungsmodus. Jetzt beendeten sie ihr Gespräch mit Handschlag. Harzel-Kold schüttelte allen Offizieren die Hand.
    »Sie wollen uns schon verlassen?«, fragte Vic anzüglich. »Wenn Sie die Linearetappe bis ins Prov-System mitmachen, haben Sie es nicht mehr so weit bis Vincran.«
    »Mein Ziel ist nicht das Teconteen-System.« Harzel-Kold hielt dem Ersten Offizier die Hand hin, und als dieser sie ignorierte, zog er sie wieder zurück. Seine Miene blieb unbewegt.
    Virna schämte sich für Vics Unhöflichkeit. Doch ihr blieb keine Zeit, sich damit auseinanderzusetzen, denn schon kam Harzel-Kold zu ihr.
    »Wie ist Ihre Antwort?«, fragte er knapp.
    »Ich weiß nicht …«
    »Bitte!« Das war fast ein Flehen. »Ich brauche Sie. Ich liebe Sie!«
    Sie erschrak. Ein solches Geständnis hätte sie von dem Vincraner nicht erwartet.
    »Sagen Sie ja! Kommen Sie mit mir!«
    »Also gut.« Sie war erleichtert und betroffen zugleich, als sie sich ihre Zustimmung geben hörte. »Ich bin bereit, Ihnen nach Zwottertracht zu folgen, Harzel-Kold.«
    »Das freut mich«, sagte er ergriffen. »Sie machen mich sehr glücklich. Verlieren wir keine Zeit, mein Schiff wartet.«
    »Sie meinen, ich soll sofort mitkommen? Aber das geht nicht. Ich kann die GLUSMETH nicht verlassen, ohne vorher meinen Dienst quittiert zu haben. Außerdem muss ich nach Gäa, um meine Sachen zu packen.«
    »Sie werden auf Zwottertracht alles bekommen, was Sie zum Leben benötigen. Sie brauchen nicht einmal die Habseligkeiten aus Ihrer Kabine. Kommen Sie, wir wollen den Weiterflug der GLUSMETH nicht unnötig verzögern.«
    Harzel-Kold setzte sich in Bewegung, und Virna schloss sich ihm wie in Trance an. Als sie das Schott erreichten, vertrat ihnen Vic Lombard den Weg.
    »Tut mir leid, Vic, aber aus unserem Urlaub wird jetzt wohl nichts«, sagte sie.
    »Weißt du überhaupt, was du da tust?«, herrschte er sie an. »Du musst den Verstand verloren haben, Virna.«
    »Möglich«, erwiderte sie sanft. »Aber ich habe mich selten von meinem Verstand leiten lassen, und ich folge auch jetzt meinen Gefühlen. Du kannst mich nicht umstimmen.«
    Vic Lombard zitterte, sein Gesicht wurde kalkweiß. »Wie du meinst«, sagte er bebend. »Aber ich bin sicher, dass du

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