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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Margor.
    Die Frau war immer noch erschöpft. Aber sie verstand, was er meinte.
    »Ein Licht ging von ihr aus«, berichtete sie stammelnd. »Ein intensives Leuchten, das mir Angst machte. Aber trotzdem wurde es dunkel um mich. Ich fiel auf den Boden und dann … dann waren Sie da.«
    Boyt Margor erkannte, dass es sinnlos gewesen wäre, ihr Vorwürfe zu machen. Er ließ die Frau in Ruhe und weckte nacheinander alle anderen auf. Von ihnen erfuhr er aber noch weniger, da keiner in unmittelbarer Nähe Demeters gewesen war.
    Boyt Margor fragte sich, was dieses geheimnisvolle Leuchten bedeuten mochte. Vielleicht war es gar nicht von Demeter ausgelöst worden, sondern war gegen ihren Willen aufgetreten?
    Eine unbekannte Kraft, weil er ihren Schlaf im Schrein gewaltsam beendet hatte?
    Zum ersten Mal in seinem Leben spürte Boyt Margor, was Verzweiflung bedeutete.
    Einige Stunden zuvor.
    Demeter blickte ausdruckslos auf die bewusstlos am Boden liegende Frau. Sie empfand keinen Triumph, hatte lediglich das Gefühl, sich etwas freien Raum geschaffen zu haben. Die Nähe von Margors Helfern hatte sie als erdrückend empfunden.
    Sie verließ das Haus. Die Sonne schien, und der Duft der Frühlingsblumen stieg ihr in die Nase. Bisher hatten ihr die Männer und Frauen, die sie für Margors Freunde hielt, verwehrt, das Haus zu verlassen, doch sie war es nicht gewohnt, sich Befehle erteilen zu lassen.
    Nach wenigen Schritten erreichte sie einen Zaun. Zwischen Büschen hindurch sah sie einen Gleiter stehen. Leichtfüßig sprang sie über den Zaun hinweg und ging zu der Maschine. Als sie neugierig nach dem Einstieg griff, sprang dieser wie von selbst auf.
    Demeter blickte zum Haus zurück. Sie war Margor dankbar, und sie hielt ihn nach wie vor für ihren Retter. Er hatte sie jedoch gefangen gehalten, und das gefiel ihr nicht.
    Demeter stieg ein. Sie hatte in Margors Gleiter aufgepasst und sich jeden Handgriff gemerkt. Jetzt drückte sie eine Taste und registrierte ein leichtes Zittern. Der Antigrav arbeitete. Sie erinnerte sich daran, dass Margor eine Zahlenkombination eingetippt hatte, als er gestartet war. Sie machte es ihm nach, wobei sie wusste, dass sie damit ein ihr unbekanntes Ziel angab. Dann drückte sie den Startknopf und lehnte sich zurück.
    Die Maschine stieg sanft auf und beschleunigte.
    Demeter betrachtete die Landschaft unter ihr. Sie entdeckte nichts Bekanntes. Beinahe war ihr, als habe ihr Leben erst vor wenigen Stunden begonnen.
    Sich zu erinnern, warum sie sich in dem Schrein gelegt hatte, gelang ihr nicht. Sie wusste nicht einmal mehr, welchem Zweck er gedient hatte. Nur eines war ihr klar: Sie hatte für lange Zeit in dem transparenten Behälter gelegen.
    Aber was hatte ihr die Erinnerung genommen? Und wo war der Schrein jetzt? Demeter dachte an Boyt Margor. Er hatte ihr so gut wie nichts erklärt.
    Warum? Auch dafür fand sie keine Erklärung.
    Ihr Blick fiel auf den Monitor. Sie erriet seine Bedeutung. Da sie möglichst schnell möglichst umfassend über diese Welt informiert werden wollte, schaltete sie das Gerät ein. Terrania-Trivid berichtete über die Neuerschließung der Stadt Tokio.
    Demeter verstand zunächst kein Wort. Text und Bild waren jedoch so perfekt zusammengestellt, dass sie vieles erriet. Sie wusste, dass sie ein Übersetzungsgerät hätte zuschalten können, aber sie verzichtete darauf, weil sie die Sprache möglichst schnell erlernen wollte.
    Vor allem musste sie herausfinden, ob sie sich noch auf dem gleichen Planeten befand wie zu jener Zeit, als sie sich in den Schrein gelegt hatte.
    Andere Berichte über verschiedene Regionen des Planeten folgten.
    Nach einigen Stunden Flug verlor der Gleiter an Höhe. Eine Stadt kam in Sicht. Sie erstreckte sich über eine bergige Landschaft und reichte bis ans Meer. Die Häuser waren leuchtend weiß.
    Etwa in der Mitte der Stadt erhob sich auf der Kuppe eines Hügels ein Gebäude aus gelblichem Gestein, das Demeter seltsam berührte. Es bestand größtenteils aus mächtigen Säulen.
    Der Gleiter landete in der Nähe dieses Gebäudes auf einem Platz, auf dem schon mehrere Maschinen standen. Das Bild auf dem Monitor veränderte sich. Ein hartes, kantiges Gesicht erschien und blickte Demeter forschend an. Sie hörte eine barsche Stimme. Zwischen den Kontrollen flackerte ein rotes Licht.
    Demeter stieß die Tür auf. Sie fühlte, dass ihr Gefahr drohte. Der Gleiter erzitterte leicht und stieg plötzlich wieder auf. Sie begriff schlagartig. Jemand erhob

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