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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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akustische Informationen verwandelt.
    Als sich der Lare und der Prospektor in Richtung der Klimakontrollstation in Bewegung setzten, überlegte Tengri Lethos, ob er es dem Laren tatsächlich so leicht machen sollte. Er war nicht in der Milchstraße gewesen, während das Konzil hier geherrscht hatte, deshalb kannte er die Strategien des ehemaligen Verkünders der Hetosonen nicht aus eigener Anschauung. Aber was er darüber gehört hatte, genügte ihm, sich ein Bild von der Persönlichkeit des Laren zu machen. Und falls Hotrenor-Taak nicht schon am Rand des Altersschwachsinns stand, stimmte seine Handlungsweise nicht mit diesem Bild überein. Hotrenor-Taak wollte etwas anderes, als er sagte.
    Der Hüter des Lichts dirigierte einen Teil der Wächter in den Bereich des Uralt-Spionsystems, über das Anson Argyris die Gys-Voolbeerah belauscht hatte. Als er die semibionischen Systeme nach einiger Zeit wieder zurückzog, hatten sie sich verändert. Lethos maß diese Veränderungen und errechnete danach das Alter des Uralt-Spionsystems. Anschließend aktivierte er den Zeittransmitter seines Anzugs, der äußerlich wie eine normale bernsteingelbe Kombination aussah – wenn man das Netzwerk der Silberfäden nicht beachtete.
    Er veränderte seinen Standort im Raum nicht, nur in der Zeit.
    Kaum war der Hüter des Lichts materialisiert, als auch schon aus mehreren Richtungen Waffen auf ihn gerichtet wurden. Während er sich mit dem Individualtransmitter in eine Nebenhöhle versetzte, speicherte sein Gehirn die Tatsache, dass sich vor sehr langer Zeit in den natürlichen Hohlräumen unter dem Trap-Ozean, die später von Argyris zum Ausbau der Ausweichzentrale genutzt worden waren, larische Raumfahrer herumtrieben.
    Tengri Lethos erinnerte sich an die Berichte, die ihm seine Zeitsensoren aus der Vergangenheit der Menschen gebracht hatten. Danach verehrten die Menschen des Stadtstaates Rom neben anderen Göttern die Laren als Beschützer der Fluren und des väterlichen Bodens. Die Laren sollten aber auch mit den Geistern der Vorfahren, den Manen, in Verbindung stehen.
    Er aktivierte die Teile seines Anzugs, die ihn in ein Unsichtbarkeitsfeld hüllten, denn an den Geräuschen erkannte er, dass die suchenden Laren seine Höhle bald erreichen würden. Danach sandte er einen semibionischen Wächter aus und funktionierte ihn als Luftvibrationserreger um. Über ihn hörten die nach und nach eintreffenden Laren das Lied der Arval-Brüder.
    »Uns, oh Laren, helfet,
    und lass, oh Mars, das Verderben keine anderen treffen.
    Sei jetzt zufrieden, wilder Mars, bleibe hier an der Schwelle,
    du Grausamer.
    Die Semonen möge er alle der Reihe nach anrufen
    und möge er, Mars, uns helfen.«
    Die Laren erstarrten. Ihre Blicke saugten sich förmlich an der Stelle mitten im Raum fest, von der die Stimme ausging. Tengri Lethos hatte keineswegs die larische Sprache verwendet, sondern das ›Latein‹ der fratres arvales . Er wollte wissen, ob diese Laren die Sprache der alten Römer verstanden. Aus ihren Mienen und einigen aufgeregten Bemerkungen erkannte er, dass dem so war.
    Demnach mussten diese Laren schon auf der Erde gewesen sein – und die Laren der alten Römer waren keine Götter, sondern Raumfahrer gewesen. Seltsam, dass meine Zeitsensoren mir davon nichts übermittelten!, dachte der Hüter des Lichts. Es sei denn, die Laren waren Jahrhunderte oder Jahrtausende vorher auf der Erde gewesen, und die Arval-Brüder bezogen sich auf uralte Überlieferungen. Doch dann könnte ich sie nicht in dieser Zeit sehen und hören – oder sie würden die Sprache derfratres arvales nicht kennen!
    Tengri Lethos schaltete das Unsichtbarkeitsfeld ab und hob die geöffneten Hände.
    »Ich komme in Frieden!«, sagte er auf Larisch. »Ihr versteht die Sprache der Menschen, also müsst ihr auf der Erde gewesen sein.«
    Ihre Waffen ruckten hoch. »Du bist ein Spion des Feindes!«, sagte einer der Laren. »Wir dürfen nicht zulassen, dass du den Feind über das Spionsystem informierst, das wir hier bauen, denn hier wird sich das Schicksal der aufstrebenden jungen Völker dieser Galaxis entscheiden.« Der Mann zögerte einen Moment, als bedauerte er seine Entscheidung, dann rief er: »Feuer!«
    Vierzehn gebündelte Energiestrahlen brachen sich an Lethos' Konturschirm. Sie konnten ihn nicht durchdringen und auch sonst keine schädliche Wirkung für Tengri Lethos hervorrufen, aber sie hätten die Atmosphäre in der Höhle verbrennen lassen und damit die Laren selbst

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