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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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getötet. Deshalb versetzte sich der Hüter des Lichts in die Zeit zurück, aus der er gekommen war.
    Dahinter also war Hotrenor-Taak her! Er musste wissen oder ahnen, dass Angehörige seines Volkes schon vor dem Entstehen des Konzils in der Milchstraße gewesen waren. Im Gegensatz zu den Konzilslaren waren sie aber nicht als Unterdrücker, sondern als Beschützer der galaktischen Völker gekommen – und sie hatten in der Unterwelt von Olymp ein Spionsystem installiert, um einem mächtigen Feind zu schaden, der offenbar die Menschen der damaligen Zeit bedrohte. Und anscheinend hatten sie den Kampf gegen den Feind aller Völker der Milchstraße gewonnen.
    Welche Tragik, dass ihre fernen Nachkommen – in maßloser Verblendung und ohne um das Vermächtnis ihrer Ahnen zu wissen – ebenfalls in die Milchstraße gekommen waren, aber sie grausam heimgesucht hatten.
    Tengri Lethos spürte, dass die Luft sich abgekühlt hatte. Offenbar manipulierte Pyon Arzachena die Klimakontrolle schon.
    Die Wächter übermittelten ihm, dass Hotrenor-Taak sich rund achtzig Meter entfernt in einem Nebenkorridor befand. In seiner Nähe befand sich der ›natürlich gewachsene‹ Fels, den selbst die Gys-Voolbeerah nicht als Tarnung durchschaut hatten. Dort gab es ebenso einen verborgenen Wartungsgang, der bis in neunhundert Meter Tiefe reichte.
    Tengri Lethos versetzte sich mit dem Individualtransmitter in den Wartungsspalt, aktivierte den Antigrav und schwebte so über dem Spalt, der sich nach unten verjüngte. Seinen Konturschirm schaltete er allerdings ab, weil irgendetwas in dem Gestein eine Rückkoppelung befürchten ließ. Mit seinem Fokalstrahler erzeugte er knapp zwanzig Zentimeter hinter der natürlichen Felswand eine Energieentladung, die von jedem Messgerät im Umkreis von fünfhundert Metern registriert werden musste.
    Der Hüter des Lichts erfuhr gleich darauf über seine Wächter, dass der Lare die Energieentladung angemessen hatte und nach einem Verbindungsgang suchte. Hotrenor-Taak wollte sich an Ort und Stelle umschauen.
    Tengri Lethos merkte, dass seine Melancholie verschwunden war, doch seinen alten Unternehmungsgeist hatte er noch nicht zurückgewonnen. Aber vielleicht würde das Katz- und Mausspiel mit dem Laren ihm zeigen, wohin ES sie alle lenken wollte.
    Hotrenor-Taaks Detektor zeigte eine eng begrenzte Energieentladung. Er stürmte los, um einen Durchgang zu dem nahen Sektor zu finden. Genauso impulsiv blieb er wieder stehen und wunderte sich über seine Verhaltensweise. Aber schon eilte er weiter und hatte seine Phase der halben Selbstbesinnung bereits wieder vergessen. Die Droge wirkte; er las die Minustemperatur an seinem Detektor ab, spürte sie aber nicht.
    Er stoppte seinen Lauf, als er wenige Meter vor sich im Lichtkegel der Handlampe ein humanoides Wesen sah, das im Spalt einer Felswand schwebte.
    Dass es sich keineswegs um natürlichen Fels handelte, wurde erst offenbar, als Hotrenor-Taak einen Blick auf seinen Detektor warf. Das auf die Felswand gerichtete Gerät zeigte zwar natürliches Gestein an – dickbankig abgesonderten Granit mit fein- bis grobkörniger Struktur, die stellenweise durch größere Feldspatkristalle porphyrartig war. Doch das war nicht alles. Außer Feldspat, Quarz, Glimmer und etwas Hornblende erkannte der Detektor geringfügige Beimischungen von Lithophalit. Lithophalit kam jedoch nur unter den besonderen Bedingungen am Grund des metallisch-festen Wasserstoffozeans auf dem Riesenplaneten Litho vor – und Litho war ein Planet des larischen Heimatsystems.
    Hotrenor-Taak wusste plötzlich Bescheid. Nur larische Raumfahrer hatten schon vor Jahrtausenden Lithophalit benutzt, um künstlich aufgebautes Naturgestein undurchlässig gegen die Streustrahlung dahinter verborgener elektronischer Systeme zu machen. Der dafür benötigte Anteil stimmte mit dem Detektorwert überein.
    Erschüttert machte sich der Lare klar, dass er unbewusst nach etwas gesucht hatte – beziehungsweise, dass das Lithophalit mit seiner charakteristischen, wenn auch sehr schwachen psionischen Ausstrahlung sein Unterbewusstsein angesprochen und seine Handlungen seit der Ankunft in Trapper gesteuert hatte. Noch stärker erschütterte ihn die Erkenntnis, dass ausgerechnet diese Galaxis, die so sehr unter der Fremdherrschaft seines Volkes zu leiden gehabt hatte, diejenige war, von der die mündlichen Überlieferungen sprachen.
    Es hieß, dass einst Raumfahrer der ersten larischen Zivilisation in einer fernen

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