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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Position zu bringen. Inmitten des Durcheinanders, starr wie eine Statue, stand Augustus und dirigierte die Robotstreitmacht.
    »Was geht hier vor?«, rief Kalaainen. Der Ka-zwo beachtete ihn überhaupt nicht.
    Kalaainen trat einer der Transportmaschinen in den Weg. »Nimm das Aggregat wieder auf und schaff es fort!«
    Der Roboter hielt an. »Ihre Anweisung steht im Konflikt mit meinen Befehlen«, schnarrte er. »Bitte nennen Sie Ihren Autorisierungskode!«
    »Null-drei!«, knurrte Kalaainen. »Und jetzt schieb ab!«
    »Bitte treten Sie zur Seite, Sir. Ich muss meinen Auftrag ausführen.«
    »Du sollst verschwinden! Mitsamt dem Kasten!«
    »Die erste Anweisung besitzt einen Autorisierungskode null-eins«, entgegnete der Roboter.
    Kalaainens Blick richtete sich ungläubig auf Augustus. »Der Blechkerl hat einen Autorisierungskode, der höher ist als meiner?«
    »Die Anweisung stammt vom Terranischen Rat für Wissenschaften«, klärte der Transportroboter ihn auf.
    Im selben Augenblick meldete sich Augustus blechern zu Wort. »Jetzt lassen Sie sich vielleicht dazu überreden, persönliche Eifersüchteleien zurückzustellen und unsere Arbeit nicht weiter zu behindern!«
    Kalaainen trat wortlos zur Seite. Er fragte sich, ob er für den Umgang mit Robotern tatsächlich die nötige Qualifikation hatte.
    Payne Hamiller war immer ein Einzelgänger gewesen. Die Praxis der einsamen Entscheidungen hatte er in sein neues Amt als Terranischer Rat mit hinübergenommen. Niemand außer Redfern wusste davon, dass Hamiller eine mehrstündige Stilllegung aller sublunaren Anlagen angeordnet hatte, damit die Vorgänge im Sektor Germyr besser angemessen werden konnten.
    Hamiller hatte wenig Bedenken, dass die Hyperinpotronik dem Abschaltbefehl gehorchen würde. In ihren normalen Funktionen benahm sie sich wie früher – als willfähriger Diener der Menschheit. Nur Germyr blieb wahrscheinlich aktiv. Die dortige Tätigkeit unterstand nicht menschlicher Kontrolle. NATHAN litt an einer Art inpotronischer Schizophrenie.
    Nicht Schizophrenie, schoss es Hamiller durch den Sinn, während er nachdachte. Schizophrenie war eine Krankheit, aber NATHAN war nicht krank. Er wusste genau, was er tat. Er war doppelgesichtig! Das war der richtige Ausdruck.
    NATHAN mit dem Januskopf. Die Vorstellung amüsierte Hamiller, aber schon Sekunden später wandte er sich wieder seinen Vorbereitungen zu. Durch Zufall erfuhr er von den Messungen, die unter Kalaainens Leitung an der Germyr-Peripherie durchgeführt wurden. Er versuchte, mit Kalaainen Verbindung aufzunehmen, erreichte jedoch nur den Ka-zwo. Ihm erteilte er die Anweisung, den Messplatz mit zusätzlichen, bislang nicht vorgesehenen Geräten auszustatten.
    Die mehrstündige Abschaltung betraf nur NATHANs Tätigkeit im Bereich der sublunaren Anlagen. Nicht davon betroffen waren alle Dienste der Hyperinpotronik für Terra.
    Zwanzig Minuten vor dem entscheidenden Zeitpunkt hatte Hamiller eine kurze Besprechung mit einer Gruppe von vierundzwanzig Kontrolleuren, denen er seine Absicht erläuterte. Er wies die Kontrolleure an, jeder in seinem Bereich zum vereinbarten Zeitpunkt die Abschaltung vorzunehmen. Es gab keinen Ort, von dem aus NATHAN zentral hätte stillgelegt werden können. Das war eine der Sicherheitsvorkehrungen, die noch die Regierung des Solaren Imperiums zum Schutz der Hyperinpotronik getroffen hatte.
    Es war 20 Uhr 14 am 18. Januar 3586, als die lunaren Aktivitäten NATHANs abgeschaltet wurden. Minutenlang ging das Rumoren der Roboter in den Werften und Kraftwerken weiter; denn eine globale Sicherheitsschaltung sorgte dafür, dass die Maschinen eine begonnene Tätigkeit zu Ende oder doch wenigstens bis zu einem Punkt führten, an dem eine Unterbrechung ohne schwerwiegende Folgen möglich war.
    Es wurde still im Mondinnern. Lediglich im Sektor Germyr hielt das Rumoren an.
    Um 20 Uhr 15 war der Störgeräuschpegel in allen Anzeigen drastisch abgefallen. Kalaainen hatte keine Erklärung dafür. Er gab Augustus den Auftrag, die Sensitivitätsschwelle aller Messgeräte um eine Größenordnung niedriger anzusetzen. Der Ka-zwo führte den Befehl umgehend aus.
    Acht Minuten später begann der erwartete steile Anstieg des Leistungsverbrauchs im Sektor Germyr. Einer der Indikatoren zeigte eindeutig, dass sich eine neue Leistungszacke ausbildete. Wenn alles verlief wie gewohnt, würde der überdurchschnittliche Verbrauch etwa fünf Minuten lang anhalten.
    Die entscheidende Entdeckung machten eine der

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