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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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soll«, sagte Verthe. »Könnte es sein, dass sie dorthin gebracht wurde?«
    »Du willst mir helfen, sie zu finden?«
    »Warum nicht? Wir beide gehören zu den Berufenen und wissen, was das bedeutet.«
    Plondfair blickte Verthe von der Seite her an, als sie neben ihm durch die Raumhafenhalle ging. Sie hatte ein edel geschnittenes Gesicht, aber das war zweitrangig. Was sie für ihn so anziehend machte, war ihre geistige Haltung.
    Er drehte sich um und warf ein Stückchen Papier in einen Abfallkorb. Bei dieser Gelegenheit stellte er fest, dass der Kryn ihm noch folgte.
    Zusammen mit Verthe trat der junge Lufke auf einen Platz hinaus, von dem zahlreiche Straßen abzweigten. Ringsum erhoben sich gläserne Fronten, hinter denen die verschiedensten technischen Einrichtungen arbeiteten. Auf dem Platz und in den Straßen wimmelte es von Wyngern.
    »Komm«, sagte die junge Frau und zeigte auf eines der Gebäude. »Wir gehen dorthin.«
    »Hast du einen bestimmten Grund dafür?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. »Überhaupt keinen. Wir könnten auch in jede andere Richtung gehen.«
    »Ich verstehe«, murmelte Plondfair und hatte dabei Mühe, sich nicht nach dem Kryn umzuschauen, der ihnen folgte.
    Sie schoben sich zwischen die Wynger auf der Straße. Überall befanden sich Einkaufszentralen. Verthe wurde von Minute zu Minute aufgeregter. »Hast du eigentlich gesehen, dass man uns Berufenen Sonderkonditionen einräumt?«, wollte sie endlich wissen.
    Plondfair blieb stehen. »Wieso das denn?«
    »Sieh doch. Da steht es.« Sie zeigte auf ein Geschäft. Eine Leuchtschrift verkündete, dass Berufene zu besonders günstigen Bedingungen einkaufen konnten.
    »Das ist doch Unsinn«, sagte er und zog Verthe zur Seite, um anderen Wyngern Platz zu machen. Sie standen vor einem Geschäft, das Chronometer verkaufte. »Weder wir Berufenen noch sonst jemand weiß, was aus uns wird.«
    »Wir werden nach Välgerspäre gebracht«, erklärte sie und deutete zu dem erdrückenden Riesenplaneten hoch, der den Himmel von Starscho nahezu ausfüllte.
    »Aber was kommt dann?«
    »Vermutlich erhalten wir eine Ausbildung.«
    »Das meinte ich nicht. Kannst du mir sagen, ob wir für den Rest unseres Lebens auf Välgerspäre bleiben oder ob wir Välgerspäre verlassen? Werden wir irgendwo weitab von hier im Universum eine Aufgabe zu erfüllen haben, von der wir überhaupt noch keine Vorstellung haben?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Siehst du, Verthe, keiner von uns beiden weiß das. Und derjenige dort drüben, dem das Geschäft gehört, weiß es auch nicht. Wieso sollte er uns etwas günstiger verkaufen als anderen?«
    »Du hast recht. Er hat keinerlei Sicherheiten. Wir könnten alles nehmen und brauchten nichts zu bezahlen.«
    »Betrug ist das, weiter nichts. Kümmere dich nicht darum.«
    »Fragen werde ich trotzdem«, sagte Verthe. »Kommst du mit?«
    »Ich bin neugierig«, gab Plondfair zu. »Niemand hat je davon gehört, dass ein Berufener in seine Heimat zurückgekehrt ist. Wohin gehen die Berufenen? Was wird aus ihnen? Vielleicht kann uns der Geschäftsinhaber eine Antwort geben.«
    Sie kämpften sich durch die Menge der Passanten zu dem Geschäft durch und betraten es. Danach erst erkannten sie, dass sie hier Schmuck aller Art kaufen konnten. Eine zierliche Frau kam ihnen entgegen.
    »Geld haben wir nicht«, eröffnete ihr Plondfair. »Wir brauchen Kredit, wenn wir etwas kaufen sollen.«
    »Das ist kein Problem«, erwiderte sie. »Wie viel?«
    Plondfair nannte eine Fantasiesumme, für die er wohl den kompletten Warenbestand hätte übernehmen können. Die Frau lachte. »Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen den Kredit. Aber so viel Schmuck können Sie gar nicht tragen.«
    »Wieso geben Sie Berufenen Kredit?«, fragte Verthe. »Sie wissen doch, dass wir nach Välgerspäre gehen und nicht zurückkehren.«
    »Allerdings«, antwortete die Verkäuferin. »Aber sicherlich haben Sie Besitztum in Ihrer Heimat zurückgelassen. Sie haben Freunde und Verwandte, für die es eine hohe Ehre sein wird, einen geringen Teilbetrag für einen Berufenen zu zahlen.«
    Plondfair lachte schallend auf. »Jetzt verstehe ich!«, rief er. »Verthe, selbstverständlich dürfen wir nichts als unsere Kleidung nach Välgerspäre mitnehmen, vielleicht noch nicht einmal das. Es könnte sein, dass man uns nackt weitertransportiert. Dann bleiben die eingekauften Waren hier auf Starscho. Sie fließen in dieses Geschäft zurück, sodass kein Verlust entsteht. Den Gewinn aber holt man

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