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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stellen, doch er schob sie zur Seite und blickte angespannt zu dem Krankentransport hinüber. Mehrere Männer bemühten sich zusammen mit zwei Robotern um die Kranken. Die Seitenwände des Fluggeräts waren nach oben geschoben worden, sodass Plondfair die Kranken sehen konnte. Sie schwebten in der Luft. Ihre Verletzungen wurden von transparenten Kunststoffverbänden umhüllt.
    Verthe wandte sich ab. »Ich kann das nicht sehen«, sagte sie erschauernd.
    »Es sind hoffnungslose Fälle. Wer noch schlimmer verletzt war, ist tot.«
    Einige der Patienten waren so verstümmelt, dass es wie ein Wunder erschien, dass sie überhaupt noch lebten. Zwei von ihnen wurden sofort an robotische Lebenserhaltungssysteme angeschlossen, während man sie ins Innere des Hospitals brachte.
    »Ich verstehe einiges von Medizin«, sagte Verthe. »Deshalb begreife ich nicht, dass die Ärzte sich um diese Fälle überhaupt noch bemühen. Keinem von denen ist noch zu helfen.«
    Einer der Patienten hob den Kopf. Plondfair stöhnte auf, als habe ihn ein Schlag getroffen. »Koßjarta«, stöhnte er. »Koßjarta ist dabei.«
    Verthe griff nach seiner Hand. »Es tut mir leid, Plondfair, aber wenn sie hier ist, kann ihr niemand mehr beistehen. Lass uns gehen – es ist besser für dich.«
    »Nein.« Er schüttelte ihre Hand ab. »Ich will wissen, was sie mit ihr vorhaben.«
    »Dies hier ist eine technische Anlage«, erklärte Verthe. »Sie hat nichts Mystisches an sich. Du musst Koßjarta vergessen, denn sie wird diesen Ort nicht lebend verlassen. Das Alles-Rad hat sie aufgegeben. Ihr ist auch durch ein Wunder nicht mehr zu helfen.«
    »Woher willst du das wissen? Sie hat eine Rückenverletzung. Wahrscheinlich ist sie querschnittsgelähmt. Ist das so schlimm, dass das Alles-Rad keine Wunderheilung mehr machen kann?«
    »Übertreibe nicht. Geh nicht so weit, über das Alles-Rad zu lästern.«
    »Unsinn«, widersprach er. »Als ich hierherkam, war ich davon überzeugt, dem Unbegreiflichen zu begegnen. Doch ich habe mich geirrt. Wohin ich auch sehe, überall ist Technik. Alles lässt sich erklären. Deshalb glaube ich daran, dass ich da drinnen etwas sehen werde, was sich dem Verstand nicht entzieht.«
    Alle Kranken und Verletzten waren mittlerweile ins Gebäude gebracht worden. Das Fluggerät stieg auf und entfernte sich. Plondfair verließ das Versteck und eilte zum Eingang des Gebäudes. Verthe folgte ihm.
    Die Tür öffnete sich vor ihnen. Plondfair zögerte kurz, dann schritt er in einen Gang hinein, aus dem ihm Stimmen entgegenklangen. Seine Begleiterin schloss zu ihm auf. »Sie sind da vorn«, sagte der Lufke. »Wenn sie Koßjarta umbringen, erkennst du mich nicht wieder.«
    »Warum sollten sie das tun? Sie versuchen, deine Nährmutter zu retten. Bestimmt.«
    Niemand trat ihnen entgegen. Der Gang endete an einer Brüstung, die in etwa fünfzig Metern Höhe unter der Kuppel eines kreisförmigen Saales entlangführte. Plondfair und Verthe blieben stehen, als sie nach unten sehen konnten. Die Patienten glitten in unsichtbaren Schwerefeldern auf eine Kuppel zu, die von zahlreichen Spiralen gebildet wurde.
    »Das ist ein Transmitter«, sagte Verthe verblüfft.
    »Bist du sicher? So einen Transmitter habe ich noch nie gesehen.«
    »Aber ich. Er stand in einem medizinischen Labor, in dem ich gelernt habe, einfache Verbände anzulegen und Blutspezifikationen durchzuführen.«
    »Hast du gesehen, wie er arbeitet?«
    »Das nicht. Aber jemand hat es mir erklärt, und ich glaube ihm.«
    Plondfair runzelte die Stirn. Zahlreiche Männer in heller Kleidung arbeiteten bei dem Gerät. Die Kranken wurden an Lebenserhaltungssysteme angeschlossen. Plondfair konnte die Schriftbezeichnungen lesen, die anzeigten, welche Funktionen von den Maschinen übernommen wurden. »Das alles hat mit Mystik überhaupt nichts zu tun«, sagte er. »Sieh dir das an: Bei Koßjarta werden Atmung, Blutreinigung, Blutdruck und sogar ein Teil der osmotischen Kybernetik von Maschinen gesteuert. Wir sind einem gigantischen Schwindel auf der Spur, Verthe. Dies alles passt überhaupt nicht mit dem zusammen, woran wir bisher geglaubt haben.«
    Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich zu einer abwärts führenden Schräge. Er schob einen Fuß über die Kante hinaus und stellte fest, dass Schwerefelder ihn stützten. Daraufhin trat er über die Kante hinaus und glitt sanft nach unten. Verthe blieb bei ihm.
    »Seltsam«, sagte sie. »Niemand achtet auf uns. Glaubst du, dass es sie nicht interessiert,

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