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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich mich gar nicht auf dem Planeten hätte bewegen können. Niemand achtete auf mich. Die Bevölkerung befand sich in einem tranceähnlichen Zustand, den ich für mich nutzen konnte. Niemand behinderte mich, auch die mächtigen Tempelwächter nicht, die als unförmige Kolosse vor dem heiligen Bau standen. Sie waren ebenfalls in Trance.«
    »Was wollten Sie im Tempel?«, fragte Verthe.
    »Ich drang bis zu dem heiligen Schrein vor, von dem die geheimnisvollen Impulse ausgingen, die ich von meinem Raumschiff aus angemessen hatte. Ich öffnete ihn, und das Heilige Leuchten blickte mich an. Minutenlang war ich nicht in der Lage, mich zu bewegen. Ich drohte selbst in Trance zu verfallen. Dann aber ergriff ich das Heilige Leuchten, trug es zum Raumschiff und startete. Ich floh damit nach Välgerspäre zurück. Zunächst verfolgte man mich, aber mein Schiff war zu schnell für die anderen. So erreichte ich Välgerspäre und legte hier das Ergebnis meiner Suche vor. Aber da zeigte sich, dass ich auf ganzer Linie versagt hatte. Ich weiß bis heute nicht, ob es richtig war, nach Välgerspäre zurückzukehren und hier meinen Fund abzuliefern. Ich weiß nur, dass ich nicht das Auge gefunden hatte, um das es geht.«
    »Das Heilige Leuchten war ein Auge?«, fragte Plondfair verblüfft.
    »Ein riesiges Auge.« Godfart breitete die Arme aus und beschrieb mit den Händen ein ovales Gebilde von etwa einem Meter Länge. »Die Roboter haben es vernichtet.«
    »Dann hatten Sie den Auftrag, ein Auge zu holen?« Verthe schüttelte zweifelnd den Kopf. »Aber das kann doch nicht angehen. Niemand betreibt einen derartigen Aufwand wie hier auf Välgerspäre und den Monden, nur um ein Auge zu suchen.«
    »Dennoch ist es so«, bestätigte Krodvan genüsslich lächelnd. Ihm gefiel, dass Godfarts Bericht Plondfair und Verthe so verwirrt hatte. »Auch wir erhielten den Auftrag, ein Auge zu suchen.« Er streckte die Arme aus und zeigte zu den Wohnsilos hinüber. »Und alle hier ebenfalls. Ich habe mit vielen ehemaligen Berufenen gesprochen. Sie hatten alle den gleichen Auftrag. Und sie haben alle versagt.« Er kicherte, als freue er sich ganz besonders darüber, dass niemand Erfolg gehabt hatte.
    »Wenn Sie uns nicht glauben, dann kehren Sie nach Grotmer zurück. Lassen Sie über sich ergehen, was dort geschehen wird, und lassen Sie sich nach einigen Tagen eine Injektion geben. Wenn Sie danach wieder erwachen, werden Sie wissen, dass wir die Wahrheit gesagt haben, aber es wird zu spät für Sie sein. Sie werden irgendwo in einer fernen Galaxie sein und mit der Suche beginnen. Und wenn Sie gescheitert sind, dann werden Sie nach Välgerspäre zurückkehren und den Rest Ihres Lebens hier verbringen.«
    »Wer sagt denn, dass ich scheitern werde?«, fragte Plondfair herausfordernd.
    »Alle sind bisher gescheitert«, antwortete Godfart. »Wenn es nicht so wäre, würde das Alles-Rad nicht ständig weitere Männer und Frauen berufen.«
    »Seit Tausenden von Jahren streifen Wynger durch das Universum auf der Suche nach einem Auge«, versetzte Krodvan. »Was für ein Aufwand.«
    »Sie haben das Auge nicht an seinen Ursprung zurückgebracht? «, fragte Verthe. »Warum nicht?«
    »Ich habe daran gedacht, es zurückzugeben«, erklärte Godfart, »doch meine Mission war beendet. Ich kam hierher, und niemand hätte mir noch ein Raumschiff für eine zweite Expedition gegeben.«
    »Die Eingeborenen haben das Auge als heiliges Wesen verehrt«, sagte Verthe erschüttert. »Man hätte es ihnen nicht wegnehmen dürfen.«
    »Es ist getötet worden«, bemerkte Godfart, als habe er ihre Worte nicht gehört. »Es war schwierig genug, es während des Fluges am Leben zu erhalten.«
    »Ein Auge«, sagte Plondfair nachdenklich. »Es fehlt also irgendwo ein Auge. Ich kann es nicht fassen.«
    »Sie kommen«, flüsterte Verthe.
    Plondfair richtete sich auf und spähte durch die Büsche zur Stadt der Alten hinüber. Godfart, Krodvan und Karskem näherten sich ihnen. Sie waren noch weit von ihnen entfernt und ließen sich Zeit. Hin und wieder blieben sie stehen und redeten miteinander.
    Vor etwas mehr als zwölf Stunden waren die drei Alten in ihre Wohnungen in Laxau zurückgekehrt. Sie mussten vorsichtig sein. Wenn sie zu lange draußen blieben, schalteten sich Roboter ein und suchten sie.
    Plondfair und Verthe wiederum konnten es nicht riskieren, nach Laxau zu gehen und sich unter die Alten zu mischen. Karskem hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass sich augenblicklich jemand

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