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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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viel gesagt zu haben. Plondfair war aufmerksam geworden. Seine Hände verkrampften sich. Er schob sie in die Taschen seines Anzugoberteils.
    Im Grunde genommen war es keine Überraschung für ihn, dass es eine Schalt- und Wartungsstation außerhalb der Konditionierten Zone gab. Damit hatte er gerechnet. Er hatte es jedoch auch für möglich gehalten, dass sich die Station in dem veränderten Gebiet befand, da mit Sabotageakten nicht zu rechnen war. Wer die Station zerstörte, vernichtete sich selbst. Unerwartet kam indes die Eröffnung für ihn, dass einige der Alten über Schutzanzüge verfügten.
    »Wieso haben einige Druckanzüge?«, fragte er. »Gibt es einen einleuchtenden Grand dafür?«
    Die drei zögerten lange, bis sie antworteten.
    »Das Leben in Laxau ist unerträglich langweilig«, erklärte Godfart schließlich. »Abwechslung gibt es nicht. Das hält man nur einige Jahre lang aus. Entweder beginnt man, geistig zu verkümmern, oder man staut Aggressionen auf, die irgendwann zu Auseinandersetzungen führen.«
    »Laxau ist die Hölle!«, rief Karskem bebend. »Ich wünschte, ich würde wie jeder normale Wynger altern und sterben. Viele von denen, die in Laxau leben, sind völlig verzweifelt.«
    »Manche haben sogar schon daran gedacht, ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen«, bemerkte Krodvan tonlos.
    Plondfair blickte Verthe an. Er sah, dass sie ebenso entsetzt war wie er. Der Selbstmordgedanke war Lufken völlig fremd. Plondfair erinnerte sich nicht daran, jemals einen seines Stammes davon sprechen gehört zu haben. Er selbst konnte sich keine Situation vorstellen, die den Gedanken an Suizid aufkommen ließ.
    »Manche steigen in die Druck- und Schutzanzüge und verlassen die Konditionierte Zone, um sich in der tobenden Hölle da draußen zu erholen. Sie brauchen den Kampf mit den Elementen, um sich von allen Belastungen zu befreien«, erklärte Godfart. »Können Sie das verstehen?«
    »Wenn sie zurückkehren, sind sie wieder normal«, ergänzte Karskem.
    »Aber nur einige haben solche Anzüge«, sagte Verthe. »Alle brauchten im Grunde genommen welche. Machen diejenigen, die einen haben, ein Geschäft daraus?«
    Godfart nickte. Sein Gesicht verdüsterte sich. »So ist es«, gestand er.
    »Wer nicht zahlen kann, der kann Kermershäm nie verlassen«, sagte Krodvan.
    »Womit zahlen?«, fragte Plondfair. »Bekommen Sie nicht alles, was Sie benötigen? Müssen Sie irgendetwas kaufen?«
    »Laxau ist die Hölle«, wiederholte Krodvan. »Jeder bekommt die gleiche Ration, ob er sie benötigt oder nicht. Jeder erhält die gleiche Menge Fett, Eiweiß, Körperpflegemittel oder Freizeitbeschäftigung. Jeder hat die gleiche Zeit Holounterhaltung, auch diejenigen, die blind sind oder die überhaupt kein Holo sehen wollen. Sie können ihre Unterhaltungsstunden gegen etwas anderes verkaufen. Und sie können tauschen.«
    »Aber das ist nicht das Schlimmste«, erklärte Godfart. »Laxau ist eine Spielhölle. Die meisten Bewohner der Silos sind verrückt nach Glücksspielen, weil sie die einzige wirklich spannende Unterhaltung bieten. Dabei kann man alles gewinnen, aber auch alles verlieren. Ich kenne Männer, die ihr Unterhaltungsprogramm für die nächsten Jahre verloren haben. Einige von ihnen würden ihr Leben für eine einzige Stunde Holoschau geben.«
    Plondfair war erschüttert. So schlimm hatte er sich das Leben in der Stadt der Alten nicht vorgestellt. Er blickte zu den Häusern hinüber. Gern wäre er hingegangen und hätte sich dort umgesehen, aber das durfte er nicht. Jetzt verstand er auch, warum das so war. Allzu viele würden versuchen, sich den Verrat bezahlen zu lassen.
    Karskem erriet seine Gedanken. Er nickte. »Ich sehe, dass Sie verstanden haben«, sagte er. »Es wäre lebensgefährlich für Sie, in eines der Häuser zu gehen. Unter den Bewohnern von Laxau gibt es genügend, die Sie augenblicklich umbringen würden, weil ein Toter nicht mehr weglaufen kann. Ihnen wäre es egal, ob sie einen Toten oder einen Lebenden an die Roboter ausliefern, wenn sie dafür nur eine Belohnung erhalten.«
    »Dennoch werde ich nach Laxau gehen«, sagte Plondfair. »Wenn Sie mir angeben, wer einen Schutzanzug hat, mit dem man Kermershäm verlassen kann, werde ich ihn mir holen.«

20.
    »Unmöglich«, sagte Godfart. Er atmete schnell und keuchend. »Obwohl: Mich würde die Angelegenheit reizen. Es wäre eine glänzende Aktion gegen die Langeweile. Trotzdem muss ich ablehnen, weil die Sache zu gefährlich ist. Sie würden

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