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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er sie an. »Lauf, so schnell du kannst!«
    Er stieß sie in Richtung des Ausgangs. Unter dem Feuer des M-Trupps hatte der Nebel sich inzwischen zu einer drohenden blutig roten Masse verwandelt. Es dauerte nur Sekunden, bis Walik klar wurde, dass selbst das konzentrierte Feuer von vierzig mittelschweren Strahlern dem Ungeheuer nichts anzuhaben vermochte. Mit jedem Schuss wurde das leuchtende Rot des zuckenden Körpers intensiver. Das Monstrum glühte von innen heraus, und es wuchs weiter.
    Kein Zweifel: Diese Erscheinung sog die Energie der Strahlschüsse in sich auf und gewann dadurch an Kraft. Walik erkannte, dass einige von Arragoz' Männern Gefahr liefen, im Hintergrund der Halle abgeschnitten zu werden.
    »Zurück!«, brüllte er. »Wir müssen hier raus!«
    Die Männer reagierten nicht. Walik eilte auf Arragoz zu, der soeben seinen Standort wechselte, weil der rote Qualm ihm zu nahe gekommen war. »Befehlen Sie den Rückzug!«, keuchte er. »Ihre Leute sind sonst verloren!«
    Die Luft in der Halle schien bereits zu kochen. Arragoz erkannte, dass Kauks Warnung berechtigt war. »Feuer einstellen!«, schrie er. »Raus hier!«
    Die Männer zogen sich zurück. Als der Letzte durch die Schottöffnung hastete, war der freie Raum zwischen der roten Nebelfront und der Längswand des Lagerraums höchstens noch einen Meter breit. Sekunden später wäre niemand mehr entkommen. Arragoz blieb zurück, bis der letzte seiner Männer in Sicherheit war. Von da an empfand Walik Kauk grenzenlosen Respekt vor dem kleinen, dicken Mann.
    »Weiter!«, stieß Walik hervor. »Das Ding kommt hinter uns her!«
    Das Kreischen im Lagerraum hatte nur für wenige Sekunden nachgelassen. Schon wurde es wieder lauter. Durch die Wand des Korridors quoll rot leuchtender Qualm.
    Die Männer flohen. Kauk und Arragoz bildeten die Nachhut. Marboo war nirgendwo zu sehen. Walik war erleichtert, denn das bedeutete, dass sie sich schon in Sicherheit gebracht hatte.
    Der rote Qualm strömte in dichten Wolken durch die Wand und durch die Schottöffnung. Das Monstrum hatte nicht die Absicht, seine Gegner entkommen zu lassen. Kauk erkannte entsetzt, dass sie nicht schnell genug waren.
    Zudem entstand weiter vorne im Gang Verwirrung. Der Trupp schien auf ein Hindernis gestoßen zu sein.
    »Weiter!«, gellte Arragoz' Befehl.
    Zwischen den Männern kam eine Gestalt zum Vorschein, die Kauk am allerwenigsten zu sehen erwartet hätte. Eine gelbbraune, mit zahllosen Flicken besetzte Uniform – das war Augustus.
    Walik blieb unwillkürlich stehen. »Was suchst du hier?«, herrschte er den Ka-zwo an.
    »Zur Seite!«, antwortete Augustus und tat etwas, das er nie zuvor getan hatte: Er packte Kauk an der Schulter und schob ihn fort. Dann ging er weiter, dem roten Ungetüm entgegen. Schließlich blieb er mitten im Gang stehen.
    Walik traute seinen Augen nicht. Das Ungeheuer wurde langsamer. Es schien zu zögern und kam schließlich zum Stillstand, etwa fünf Meter, bevor die wabernden Ausläufer des rot glühenden Nebels den Roboter erreichten. Das Kreischen wurde leiser und erstarb.
    In die plötzliche Stille hinein sagte Augustus blechern knarrend: »Weiche! Diese Leute sind mir untergeben!«
    Das war alles – angesichts der tödlichen Gefahr ein scheinbar einfältiger, fast lächerlicher Versuch, das drohende Verderben abzuwenden. Aber das Unglaubliche geschah. Der Nebel löste sich auf. Die Tausende Schatten, die sich in seinem Innern bewegten, wurden blass und verschwanden schließlich ganz. Nach wenigen Sekunden lag der hell erleuchtete Gang leer vor den Männern.
    Augustus wandte sich um. In einer Art, die ihm jeder, der nicht wusste, dass er ein Roboter war, als Großspurigkeit ausgelegt hätte, verkündete er: »Die Gefahr ist beseitigt. Wir können uns zurückziehen.«
    Seit den Ereignissen im Hauptabschnitt U waren fast drei Stunden vergangen, in denen das Monstrum nicht mehr erschienen war. Spezialtrupps hatten während dieser Zeit die Lage erkundet.
    Payne Hamiller diskutierte mit den Mitgliedern des inneren Stabs die Ergebnisse. Kanthall, Vanne, Kauk und Mara waren anwesend – und selbstverständlich der Held des Tages, Augustus.
    »Nach allem, was wir erfahren haben, gibt es für die Ereignisse nur eine einzige Erklärung«, sagte Hamiller. »Der Start der BASIS und die erste Etappe unseres Fluges haben einen Mechanismus aktiviert, der bei der Konstruktion des Fahrzeugs von den Aphilikern eingebaut und von NATHAN ohne Beanstandung übernommen wurde.

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