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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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untersuchte die Männer. Er entdeckte bei jedem schwere Verbrennungen auf dem Rücken.
    »Sie sind umgebracht worden. Aber nicht hier.«
    »Nicht hier?«
    »Jemand hat sie getötet und hierher verschleppt.«
    »Mein Gott …« Marboo sah sich hastig um. Der kahle Raum mit den Toten war ihr unheimlich. Sie spürte, dass die Angst ihr Denken lähmte, und zwang sich zur Ruhe. »Hamiller und Kanthall müssen informiert werden. Die BASIS ist in Gefahr!«
    Der Ka-zwo hatte nichts von seiner stoischen Ruhe verloren. »Es erhebt sich die Frage, ob wir durchkommen«, sagte er. »Der Rechner hat alle Verbindungen blockiert. Er scheint nicht zu wollen, dass jemand die Expeditionsleitung unterrichtet.«
    »Du meinst, der Rechner steckt hinter alledem? Auch hinter … diesen drei Toten?«
    »Der Rechner spielt eine wichtige Rolle. Ob er die treibende Kraft oder nur ein Werkzeug ist, kann momentan nicht geklärt werden.«
    Marboo hatte sich inzwischen wieder in der Gewalt. »Das mag sein, wie es will«, entschied sie. »Wir versuchen auf jeden Fall, zum Zentralsegment durchzukommen.«
    Es blieb unklar, ob Augustus diesem Vorschlag zugestimmt hätte. Urplötzlich war ein durchdringendes, kreischendes Geräusch wie von einer überlasteten Metallsäge zu hören. Im Hintergrund des leeren Lagerraums entstand ein nebelhaftes Gebilde, dessen Umrisse in ständigem Fluss begriffen waren. Innerhalb des Nebels bewegten sich Hunderte, vielleicht Tausende von kleinen, dunklen Gebilden. Der Nebel wuchs und füllte die Hälfte der Lagerhalle aus. Inmitten des wallenden Gebildes verdichteten sich die Konturen zweier menschlicher Körper. Sie glitten aus dem Nebel hervor und fielen zu Boden; ihre Gesichter wirkten ebenso eingefallen und ausgetrocknet wie die der anderen Toten.
    Das Kreischen endete. Marboos entsetzter Aufschrei blieb ihr in der Kehle stecken, als eine dumpfe Stimme ertönte: »Dargist handelt, wie das Gesetz des Lichts es befiehlt!«
    Eine Sekunde später setzte das Kreischen wieder ein. Der Nebel schrumpfte und schien sich aufzulösen. Das marternde Geräusch verlor an Intensität, bis es schließlich erstarb.
    Der Lagerraum war so kahl wie zuvor. Nur gab es jetzt fünf Tote.
    Dargist besaß nicht die Fähigkeit, überrascht zu sein. Er nahm lediglich zur Kenntnis, dass das Bild drohender Gefahr, das der Kollektor entwickelt hatte, einer Berichtigung bedurfte. Diese war geringfügig, aber notwendig.
    Die Gefahr ging von Wesen aus, deren Erscheinungsform oder Verhalten – oder beides – nicht dem Vorbild entsprachen, das in Dargists Gedächtnis verankert war. Dieses Vorbild bestand aus mehreren tausend Einzelbildern. Sooft Dargist eine Wahrnehmung machte, auf die sich eines der Einzelbilder anwenden ließ, war er aufgrund der ihm erteilten Befehle gehalten, den vom Kollektor errechneten Gesamtumfang der Gefahr um einen entsprechenden Betrag zu vermindern. Das tat er jetzt. Die Korrektur war geringfügig, hatte aber dennoch Auswirkungen. Die, denen Dargist seine Existenz verdankte, waren vorsichtig gewesen. Sie hatten sich Mühe gegeben, weit in die Zukunft zu blicken. Sie hatten Entwicklungen vorausgeahnt, die deutlich von den einstigen Verhältnissen wegführten.
    Die geringfügige Korrektur, die Dargist an dem Gefahrenbild vornahm, führte dazu, dass er vorsichtiger zu Werke ging. Denn es war denkbar, dass die jüngste Wahrnehmung kein Einzelfall blieb. Das Risiko bestand, dass sein Angriff außer jenen, von denen die Gefahr ausging, auch solche traf, die durchaus dem gespeicherten Vorbild entsprachen. Es erschien sogar möglich, dass das vom Kollektor entwickelte Gefahrenbild falsch war und dass auf dem Feld trotz allem widersprüchlichen Anschein weiterhin das Gesetz des Lichts herrschte.
    Der Leiter des Trupps machte nicht eben den Eindruck eines verwegenen Kämpfers. Semur Arragoz war klein und untersetzt, hatte ein schwammiges Gesicht und wässrige Augen. Er gehörte der von Ronald Tekener geschaffenen Organisation AID an. Sein Trupp bestand aus knapp vierzig Männern. Sie waren ausgezeichnet bewaffnet und machten im Gegensatz zu ihrem Anführer einen kampferprobten Eindruck.
    »Sie sind Walik Kauk?«, schnarrte Semur Arragoz, als Kauk auf einer der Tiefetagen des Kommandozentrums den Versammlungsraum des M-Trupps betrat.
    Kauk musterte den kleinen Dicken misstrauisch. »Und Sie?«
    »Semur Arragoz, der Kommandant dieses Trupps.«
    Zu anderer Gelegenheit wäre Arragoz nicht ohne eine spöttische Bemerkung

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