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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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turmähnlichen Nebengebäuden, waren beleuchtet. Die gesamte Anlage erstreckte sich innerhalb eines ausgedehnten Parks. Zwar gab es Wege, über die Plondfair die einzelnen Gebäude erreichen konnte, doch die Parklandschaft erinnerte ihn eher an ein undurchdringliches Dschungelgebiet als an eine gepflegte Anlage. Einige Tempel lagen so gut versteckt in diesem Urwald, dass man sie nur zufällig oder nach längerem Suchen entdecken konnte. Das galt natürlich nicht für die Kryn, die außerdem das System der unterirdischen Verbindungsgänge benutzen konnten. Plondfair war überzeugt, dass die Priester diese Umgebung bewusst in einen solchen Zustand versetzt hatten. Das gab der Anlage etwas Unheimliches und Geheimnisvolles, eine Atmosphäre des Fremdartigen und Übersinnlichen. Groteske Skulpturen monströser Wesen, die auf der Außenfläche der Tempel in Überlebensgröße angebracht waren, sollten diesen Eindruck offenbar noch verstärken. Durch ein raffiniertes Zusammenspiel von Licht und Schatten entstanden gespenstische Effekte. Plondfair fragte sich, ob das Alles-Rad eine Notwendigkeit sah, seine Anhänger auf diese Weise zu halten, aber dann war das alles andere als eine göttliche Maßnahme. Er war überzeugt davon, dass die Priester für diese Maßnahmen verantwortlich waren, und bezweifelte allmählich, dass die Kryn überhaupt noch im Sinn des Alles-Rads handelten. Aber warum wurden sie dann nicht zurechtgewiesen und auf den richtigen Weg geführt?
    Plondfair verließ die Allee und betrat einen der schmalen Wege, die zwischen undurchdringlichem Gestrüpp zu den Bauten führten. Es wurde jetzt sehr schnell hell, sodass er sich mühelos orientieren konnte. Natürlich waren mittlerweile alle Hilfesuchenden bei den Tempeln angekommen und in ihre Unterkünfte eingewiesen worden. Plondfair wusste nicht, wie die Zeremonie in der ersten Station des Bittgangs ablief, vermutete jedoch, dass sie mehrere Tage in Anspruch nehmen würde. Schon aus Rücksicht auf den gesundheitlichen Zustand der Besucher mussten die Kryn ihnen eine längere Ruhepause gönnen, bevor sie die Kranken nach Jarnier, der nächsten Etappe, brachten.
    Plondfair fragte sich, ob alle Gäste in einem einzigen Tempel untergebracht waren. Das hätte seine Suche nach Koßjarta erleichtert. Er musste ohnehin damit rechnen, dass die Kryn ihn erwarteten und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatten. Jeder Wynger auf Wallzu war in der Lage, ihn anhand einer Personenbeschreibung zu erkennen. Der Lufke ahnte jedoch, dass Gainth die Suchaktionen in aller Stille durchführen ließ. Er verließ sich auf seine eigenartige Begabung, Kenntnis von Ereignissen zu haben, an denen er selbst nicht teilhatte. Außerdem war er in der Lage, bestimmte zukünftige Entwicklungen gefühlsmäßig abzuschätzen und entsprechend zu handeln.
    Ob die anderen Berufenen ebensolche Fähigkeiten entwickelten? Plondfair bezweifelte das. Er hielt sich für eine Ausnahme, wenngleich er keine Erklärung dafür hatte, warum das so sein sollte.
    Als Schritte näher kamen, zog er sich zwischen die Büsche am Wegrand zurück. Drei Kryn gingen vorbei. Sie unterhielten sich über die bevorstehenden Feierlichkeiten. Anscheinend gab es organisatorische Probleme, aber von Plondfair schienen sie nichts zu wissen. Er überlegte verbissen, welche Taktik Gainth entwickelt haben mochte. Der Kryn konnte sich darauf beschränken, Koßjarta zu bewachen, denn er wusste, dass Plondfair früher oder später in der Nähe seiner Nährmutter auftauchen würde. Gainth war gerissen genug, so zu handeln, die Frage war nur, ob er auch geduldig genug war.
    Die Schritte der Männer verklangen. Plondfair kehrte auf den Weg zurück und näherte sich dem vor ihm liegenden Tempel. Es gab mehrere torbogenförmige Eingänge. Die Hauptsäulen der Portale stellten riesige Wynger mit geschlossenen Augen dar. Sie symbolisierten den Zustand der Meditation, der angeblich während des Großen Flehens und beim Gang über das Rad erreicht werden konnte. Plondfair war es noch nie gelungen, sich selbst in Trance zu versetzen, allerdings hatte er es auch niemals ernsthaft versucht.
    Er durchquerte ein Portal. Aus dem Tempel erklang dumpfer Singsang, aber das konnten auch Priester bei ihren regelmäßigen Feiern sein. Plondfair sah eine Gruppe Wynger vor dem benachbarten Eingang auftauchen. Sie gehörten nicht zu den Kranken. Wahrscheinlich handelte es sich um Besucher von anderen Monden oder von Kolonien irgendwo in

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