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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und rannte davon. Als er das Gelände verließ, bedauerte er, dass er den Lufken nicht nach Waffen durchsucht hatte. Umzukehren wäre jedoch zu riskant gewesen.
    Vom Raumhafen aus führten mehrere breite Alleen in die Tempelstadt. Zwischen ihnen und den Gebäuden lag ein riesiger freier Platz, auf dem steinerne Statuen und alte Raumschiffsmodelle standen. Plondfair schätzte, dass er gut eine Stunde unterwegs sein würde, um die Tempel zu erreichen, sofern er nicht ein Fahrzeug fand, dessen Besitzer ihn mitnahm. Er wünschte, er hätte sich auf Wallzu besser ausgekannt, denn es gab sicher öffentliche Verkehrsverbindungen nach Toykoan. Transportbänder wie auf Kschur konnte er nicht erkennen, vielleicht begannen sie erst in Höhe der Alleen.
    Als er den großen Platz überquerte, näherte sich vom Raumhafen die erste Transportkolonne. Plondfair blieb hinter einer Statue stehen. Er sah die Wagen vorbeikommen. Sie waren mit Symbolen des Alles-Rads geschmückt und wurden von Kryn gefahren. Zweifellos wurde die erste Gruppe von Hilfesuchenden zu den Tempeln gebracht. Es war unmöglich festzustellen, ob Koßjarta dazugehörte. Die Kranken, die fast alle vom Tod bedroht waren, mussten auf dieser Reise große Strapazen auf sich nehmen. Die Frage war, ob man ihnen damit wirklich einen Gefallen tat. Jedes Mal, wenn eine Gruppe Wynger über das Rad ging, wurde nur eine Handvoll von ihnen gerettet, alle anderen ereilte ihr vorgezeichnetes Schicksal. Plondfair fragte sich, ob jene, die bei dem Gang über das Rad ihre Gesundheit zurückerhielten, tatsächlich todkrank waren. Die psychische Komponente durfte nicht übersehen werden, denn sie war vor allem bei Lähmungen und ähnlichen Leiden besonders ausgeprägt.
    Kaum waren die Fahrzeuge vorüber, setzte Plondfair seine Flucht fort. Ungefähr jetzt, vermutete er, würde an Bord der 4-BIRSCHOR sein Fehlen auffallen. Er hätte zu gerne gewusst, welche Schritte Gainth unternehmen würde. Wahrscheinlich schlugen die Kryn Alarm. Mitten in der Nacht würde es jedoch geraume Zeit dauern, bis der bürokratische Fahndungsapparat in Bewegung kam.
    Plondfair erreichte den Eingang zu einer Allee. Tatsächlich gab es hier ein Doppeltransportband, aber es war abgeschaltet. Er verließ die beleuchtete Straße und lief im Schatten der großen Bäume weiter.
    Wenig später wurde er von der zweiten Wagenkolonne überholt. Die fensterlosen Aufbauten der Fahrzeuge verstärkten für den jungen Lufken den Eindruck, dass die Wynger in ihrem Innern eigentlich Gefangene waren. Ihre Hoffnung und ihre Gutgläubigkeit standen in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Erfolgen.
    Plondfair dachte an das Loch in Gainths Brust. Im Nachhinein erschien es ihm wie ein Symbol der Ungerechtigkeit. Gainth war geholfen worden. Aber den anderen?
    Gainths Erfolgsrezept, das ihm einen steilen Aufstieg in den Reihen der Kryn beschert hatte, bestand darin, die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu halten. Selbst seinen Fanatismus, mit dem er dem Glauben an das Alles-Rad anhing, setzte er nur dosiert ein. Er legte Wert auf Nuancen. Was andere mit Geschrei und Drohungen zu erreichen versuchten, gelang ihm in der Regel schon durch eine leichte Veränderung des Gesichtsausdrucks. Gainth war für seine Konkurrenten unter den Kryn schwer einschätzbar, er gab allen Rätsel auf. Zudem beging er keine Fehler.
    Dies und die Tatsache, dass er bei einem Gang über das Rad von der Baivier-Krankheit geheilt worden war, führten immer wieder zu Gerüchten, Gainth stünde in einer besonderen Beziehung zu dem Alles-Rad. Ihm kamen solche Geschichten nicht ungelegen, und stets dann, sobald sie in Vergessenheit zu geraten drohten, unternahm er etwas, um sie aufzuwärmen.
    Als er die Nachricht erhielt, dass Plondfair sich nicht mehr an Bord der 4-BIRSCHOR aufhielt, reagierte er äußerlich mit der ihm eigenen Gelassenheit, obwohl er innerlich vor Zorn kochte. Von Anfang an hatte er diesen arroganten Muskelprotz gehasst. Um Plondfairs rebellische Ambitionen einzudämmen, hatte der Kryn einen großen Teil seines psychologischen Repertoires in die Waagschale geworfen, sogar die schreckliche Wunde in seiner Brust. Aber dieser Plondfair bildete sich offenbar ein, alle Regeln ignorieren zu können. Hätte der junge Lufke nicht die Berufung besessen, wäre er von Gainth bedenkenlos ausgeschaltet worden. Der Kryn hütete sich jedoch, einen Wynger töten zu lassen, der zu den Auserwählten des Alles-Rads gehörte. Das Alles-Rad musste Gründe haben,

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