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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich eine aufgelassene Fabrik.
    »Diese alte Fabrik ist unser Heim.«
    »So nahe an den Tempeln? Ist das nicht gefährlich?«
    »Hier vermutet uns niemand. Außerdem lassen uns die Kryn in Ruhe. Weil wir eine Schmugglerorganisation aufgebaut haben, von der sie profitieren.« Schlayng bekam einen Hustenanfall und presste beide Hände gegen die Brust. »Verzeihen Sie, Plondfair.«
    »Du bist ja krank«, stellte der Lufke fest.
    »Nicht so schlimm. Mir bekommt das Klima auf Wallzu nicht. Die Organisation wird mich demnächst auf einen der anderen Monde schicken.«
    »Womit beschäftigt ihr euch vor allem?«, wollte Plondfair wissen. »Mit Schmuggel oder mit den Nachforschungen über Välgerspäre?«
    »Die beiden Unternehmen ergänzen sich.«
    Sie überquerten das Band und gingen zwischen den Lagerhallen auf die Fabrik zu. Die Tore der großen Gebäude waren versiegelt.
    »Es gibt kleine Geheimeingänge«, erklärte Schlayng.
    »Müsst ihr nicht fürchten, dass die Fabrik eines Tages abgerissen wird?«
    »Schon möglich. Aber dann suchen wir uns einen neuen Unterschlupf.«
    »Wie viele seid ihr?«
    »Genau weiß ich das nicht. Vielleicht dreißig oder vierzig.«
    Plondfair war enttäuscht. Seine Hoffnung, Kontakt zu einer straff geführten Vereinigung zu finden, schien sich nicht zu erfüllen. Neben ihrem Schmuggel waren die Diebe wohl mehr aus einer Laune heraus an der Lösung der Rätsel um den Planeten Välgerspäre interessiert. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es dreißig oder vierzig Dieben und Stammeslosen möglich sein sollte, den Geheimnissen des Alles-Rads auf die Spur zu kommen. Andererseits musste er froh sein, dass er diese Gruppe gefunden hatte.
    An der Seitenwand des größten Gebäudes war Gerümpel angehäuft. »Dort ist der Eingang«, sagte der Junge.
    »Zu welchem Stamm gehörst du eigentlich?«, wollte Plondfair wissen.
    »Früher war ich ein Belte. – Sie glauben es nicht«, fügte Schlayng gleichgültig hinzu, weil er den ungläubigen Blick des Berufenen bemerkte. »Ich habe längst alle künstlerischen Ambitionen verloren. Dafür bin ich ein perfekter Dieb geworden.«
    »Und wie soll das weitergehen mit dir?«
    »Ich mache mir keine Gedanken darüber.«
    Plondfair überlegte, wie tief die Abgestumpftheit des jungen Wyngers sitzen mochte. Trotzdem empfand er kein Mitleid mit dem Jungen. Schlayngs Haltung ließ solche Gefühle erst gar nicht aufkommen.
    »Ob ich nach allem, was geschehen ist, jemals nach Välgerspäre gelangen werde?«, überlegte der Lufke laut.
    »Seltsam. Alle wollen hin, auch wenn sie überzeugt sind, dass alles nur Lug und Trug ist. Insgeheim hoffen die Berufenen, dass sich ihr Traum von einer Begegnung mit dem Alles-Rad doch erfüllen wird.«
    »Glaubst du an das Alles-Rad?«
    Schlayng lachte so heftig, dass er wieder zu husten begann. Sie hatten die Schrotthalde erreicht. Der Junge kroch zwischen Metallfragmenten und zerbeulten Blechkisten in den Abfallberg hinein. Plondfair folgte ihm. Es gab eine Art Gang, der bis zur Wand des Fabrikgebäudes führte. Dort stand eine rostige Blechtafel. Schlayng kippte sie um, und ein Durchschlupf ins Innere des Gebäudes wurde sichtbar. Ein Mann mit einem silbergrauen Vollbart streckte den Kopf heraus und zielte mit einer Waffe auf Plondfair und den Jungen.
    »Lass das, Baitier!«, rief Schlayng ärgerlich. »Ich bringe diesen Lufken, der von Bord der 4-BIRSCHOR geflohen ist.«
    »Inzwischen hat sich viel ereignet«, gab der Bärtige zurück. »Wir müssen befürchten, dass der Kerl ein Spion der Kryn ist.«
    Er ließ Plondfair nicht aus den Augen und hielt den Lauf der Waffe ständig auf ihn gerichtet. »Du kommst jetzt zu uns herein!«, sagte er drohend. »Davon, was du zu sagen hast, wird abhängen, ob du uns lebend wieder verlässt.«
    »Ich glaube, dass er in Ordnung ist«, sagte Schlayng. Er deutete auf die Öffnung und nickte Plondfair zu. »Gehen Sie!«
    Der Lufke kroch durch die Öffnung, die Baitier für ihn räumte.
    Wie jeder Wynger hatte auch Gainth geheime Ängste, wenngleich er sie durch sein souveränes Auftreten geschickt kaschierte. Eine davon war die Furcht vor dem Zusammenbruch der Alles-Rad-Religion. Plondfairs Verschwinden hatte sie in einem stärkeren Maß ausgelöst als alle anderen Ereignisse zuvor. Für Gainth bedeutete dies ein unübersehbares Signal. Plondfair war gefährlicher als die anderen Berufenen, mit denen es jemals Schwierigkeiten gegeben hatte.
    Äußerlich war Gainth nichts anzumerken. Er

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