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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erzählen gehabt?
    Die Fabrikhalle erinnerte Plondfair an einen Warenumschlagplatz. Überall lagen die Habseligkeiten der Diebe. Untereinander schienen sich die Stammeslosen zu vertrauen. Soweit Plondfair sehen konnte, hielten sich etwa fünfzehn Männer und Frauen in der Halle auf. Außer Baitier schien den Ankömmlingen niemand Beachtung zu schenken. Die Diebe lungerten auf ihren Lagern herum und beschäftigten sich mit den verschiedensten Dingen. Der Gestank von ranzigem Fett und scharfen Gewürzen hing in der Luft. Jeder schien sich gerade da niederzulassen, wo es ihm gefiel, und das Fehlen von Ordnung und Sauberkeit berührte den Lufken eigenartig.
    »Er hat keine Waffen«, sagte Schlayng zu Baitier. »Es ist also nicht nötig, dass du ihm ständig die Mündung des Strahlers vor die Nase hältst.«
    Baitier, der einen schwarzen Umhang und Wadenwickel aus Fell trag, sah Plondfair abschätzend an. »Er ist ein Riese!«, grollte er. »Da er außerdem ein Lufke ist, kann er uns alle besiegen, wenn wir nicht vorsichtig sind.«
    Schlayng erweckte den Eindruck, als würde er sich über Baitiers Verhalten lustig machen. »Wo ist Painoth?«, fragte er.
    »Unterwegs«, erwiderte Baitier, ohne die Waffe zu senken. »Er wird erst in einigen Stunden zurückkommen.«
    »Dann muss Plondfair eben warten«, meinte der Junge achselzuckend.
    »Ich werde ihn so lange bewachen«, sagte Baitier grimmig.
    »Wer ist Painoth?«, fragte Plondfair.
    »Unser Anführer«, antwortete Schlayng. »Er hat Verbindung zu allen Nebenstellen auf den anderen Monden und ist am besten von uns allen informiert. Er kennt einen Belten, der von sich behauptet, vor vielen Jahren einen Wynger getroffen zu haben, der von Välgerspäre zurückgekommen ist.«
    Diese Auskunft elektrisierte Plondfair geradezu. »Weißt du mehr darüber?«, fragte er den Jungen.
    Schlayng verneinte. »Es ist nicht gut, wenn jeder von uns über das gesamte Wissen verfügt«, sagte er.
    »Ich möchte mehr über eure Ziele erfahren. Wie geht ihr vor?«
    »Du wirst ihm nichts sagen!«, warnte Baitier den Jungen. »Jedenfalls nicht, bevor Painoth zurück ist.«
    Schließlich gestattete er aber, dass Plondfair mit Schlayng an einer Kochstelle Platz nehmen durfte. Die anderen Diebe beachteten den Berufenen immer noch nicht. Plondfair, der daran gewöhnt war, Aufsehen zu erregen, wunderte sich über das Verhalten der Stammeslosen. Schlayng reichte ihm einen Becher mit einem süßen Aufgussgetränk, dann brachte er ihm eine Decke und bot ihm an, eine Zeit lang zu schlafen. Plondfair hätte sich um keinen Preis in diese schmutzstarrende Decke gehüllt, obwohl er müde war. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Kochanlage. Bald darauf fielen ihm die Augen zu.
    Als er von einem unbestimmten Geräusch erwachte, mussten mehrere Stunden vergangen sein, denn von den Wyngern, die er bei seiner Ankunft gesehen hatten, waren die meisten verschwunden. Andere waren gekommen. Insgesamt befanden sich nun über zwanzig Personen in der Halle, und es herrschte eine gewisse Geschäftigkeit.
    Neben der Kochstelle stand ein seltsamer Mann. Plondfair wusste sofort, dass es Painoth sein musste. Der Wynger trug eine rote Weste mit silbernen Metallbeschlägen. Um seine Hüfte war ein Schmuckgürtel geschlungen. In zwei ledernen Futteralen steckten schwere Strahlwaffen. Zu der merkwürdigen Ausrüstung des Mannes gehörte auch ein meterhoher goldener Käfig, in dem ein blauer Vogel saß und das Gefieder spreizte. Plondfair hatte nie davon gehört, dass ein Stammesloser einen Beziehungsvogel besaß, aber Painoth trug den seinen sogar mit sich herum. Painoth war mittelgroß und sicher nicht viel älter als Plondfair. Sein hageres Gesicht vermittelte den Eindruck erhöhter Wachsamkeit. Er sah gehetzt aus, und trotzdem wirkte er in dieser Umgebung wie ein Anachronismus. Seine Kleidung war peinlich sauber, sie ließ vermuten, dass ihr Träger ungewöhnlich eitel war.
    »Vor einer Stunde wurden die Pilger nach Jarnier geflogen«, sagte Painoth mit wohlklingender Stimme. »Ihre Nährmutter Koßjarta war dabei.«
    »Warum so schnell?«, fragte Plondfair verblüfft.
    »Ihretwegen. Wenn die Kryn etwas hassen, dann sind es Unregelmäßigkeiten, über die gesprochen werden könnte. Ich bin übrigens Painoth.«
    »Sind Sie ein Lufke?«
    »Ich bin ein Philosoph«, erwiderte der Dieb.
    »Also ein Agolpher.«
    »Ich habe das vergessen«, sagte Painoth mit einem Unterton, der deutlich machte, dass

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