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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befand sich in den Priesterräumen des Haupttempels, um dem alten Fgain Bericht zu erstatten. Fgain war der oberste Priester auf Wallzu und besaß großen Einfluss in der Kaste der Kryn. Früher hatte Gainth oft davon geträumt, einmal Fgains Position einzunehmen, doch die Vitalität dieses alten Mannes war ungebrochen. Er wurde nicht krank und schien auch nicht zu altern.
    »Entweder ist Plondfair aus dem Tempel entkommen, oder er hat sich im Labyrinth verirrt«, sagte Gainth. »Wir können ihn nicht finden.«
    »Wie sollte er entkommen?«, fragte Fgain verwundert. »Alle Ausgänge wurden rechtzeitig besetzt. Er könnte nur verschwunden sein, wenn ihm jemand geholfen hätte. Das halte ich aber für unwahrscheinlich.«
    »Ich glaube ebenfalls, dass er noch im Labyrinth ist«, stimmte Gainth zu.
    »Sie führen sich nicht gerade glücklich im Torgnisch-System ein«, tadelte der alte Kryn. »Ich meine, Sie haben diesem Lufken schließlich erlaubt, die Reise an Bord eines Pilgerschiffs mitzumachen. Damit fing das Unheil an.«
    Gainth neigte den Kopf zum Zeichen, dass er diesen Verweis hinnahm.
    »Die ganze Sache gefällt mir nicht«, sagte Fgain. »Sie hat einen üblen Beigeschmack.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass so schnell wie möglich alles in Ordnung gebracht wird«, versicherte Gainth.
    »Schießen Sie dabei nicht über das Ziel hinaus! Vergessen Sie nie, dass Plondfair ein Berufener ist. Das Alles-Rad hat ihn ausgewählt, ihm darf nichts geschehen. Außerdem möchte ich nicht, dass Aufsehen erregt wird.« Fgain begann, auf und ab zu gehen, wobei er den Kopf bei jedem Schritt ruckartig nach vorn schob. »Ich bin dafür, dass wir die Zeremonien hier auf Wallzu abbrechen«, sagte er.
    Gainth sah ihn bestürzt an. »Aber sie haben gerade erst begonnen!«
    »Das weiß ich. Ich will jedoch, dass die Hilfesuchenden so schnell wie möglich von Wallzu entfernt werden. Es würde die Heilerfolge gefährden, wenn sie erfahren, dass ein Berufener durchgedreht hat. Bereiten Sie also alles vor, dass die Kranken nach Jarnier gebracht werden, Gainth. Dieser Mond wäre in jedem Fall die nächste Station, und es macht keinen Unterschied, ob die Pilger einige Tage früher oder später dorthin gelangen. Ihnen wird bestimmt eine plausible Erklärung einfallen, mit der Sie die Änderung den Betroffenen schmackhaft machen können.«
    »Gewiss. Ich dachte nur …«
    Fgain blieb stehen. »Was dachten Sie?«
    »Das Alles-Rad selbst könnte mit einer Änderung des Ablaufs unzufrieden sein …«
    »Das Alles-Rad ist so weise, dass es jede sinnvolle Abweichung vom Normalen begrüßen wird«, versetzte Fgain mit Nachdruck.
    »Natürlich.« Gainth sah sein Gegenüber an und fragte sich, was der Alte über das Alles-Rad wissen mochte. War Fgain gar auf Välgerspäre gewesen?
    »Gehen Sie jetzt! Und vergessen Sie nicht, dass wir Plondfair lebend nach Välgerspäre schicken wollen.«
    Gainth verließ den Raum. Das Gespräch hatte seine Unruhe gesteigert. Er sah Plondfairs Bild wie eine Vision in sich aufsteigen. War es Zufall, dass ausgerechnet dieser körperlich und geistig besonders gesegnete Lufke aus der Reihe tanzte? Das Alles-Rad konnte keine Fehler begehen, davon war Gainth überzeugt. Aber weshalb wählte es einen Wynger aus, der so rebellisch veranlagt war?
    Er biss sich auf die Unterlippe, als er sich bei diesem ketzerischen Gedanken ertappte. Das Alles-Rad war unfehlbar. Das bedeutete, dass in Plondfairs Verhalten ein Sinn stecken musste.
    Was erwartete das Alles-Rad von den Priestern? Was erwartete es von Gainth? Vorerst hatte er keine andere Wahl, als die Suche nach dem Berufenen fortsetzen und die Kranken nach Jarnier bringen zu lassen. Damit erfüllte er nicht nur Fgains Anordnung, sondern kam auch seinen eigenen Vorstellungen von den notwendigen Handlungen nach.
    Gainth rief die im Tempel arbeitenden Kryn zusammen und befahl ihnen, den Abtransport der Kranken vorzubereiten. Nach Plondfair brauchte er sich nicht zu erkundigen, denn man würde ihn auf der Stelle benachrichtigen, wenn die Suche Erfolg haben sollte.
    Die Gerüchte, die es über Välgerspäre gab, gingen dem Kryn nicht aus dem Sinn. Angeblich gab es ein paar Berufene, die von dem Riesenplaneten zurückgekehrt waren. Gainth glaubte nicht an diese Geschichten, denn er war überzeugt davon, dass die Priester als die Vertrauten des Alles-Rads zuerst davon erfahren hätten.
    Aber gesetzt den Fall, es wäre ein Wynger von Välgerspäre zurückgekommen – was hätte er zu

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