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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kryn?
    Die Gänge, die Plondfair nun betrat, waren wesentlich enger als jene, durch die er zuvor geflohen war. Schließlich erreichte er jene Stelle, die Admais mit einem Kreuz markiert hatte.
    Anstieg!, las Plondfair neben dem Kreuz.
    In der Decke befand sich eine kreisrunde Öffnung. Sie war der Beginn eines steil nach oben führenden Schachtes, in die Wand waren Bügel eingelassen, an denen Plondfair mühelos hochklettern konnte. Es war dunkel, und er fühlte sich beengt. Doch er zog sich weiter nach oben, bis er mit einer Hand gegen ein Hindernis stieß. Der Schacht war zu Ende. Plondfair tastete die Decke ab und bekam ein Handrad zu fassen. Es ließ sich nur schwer bewegen. Er drückte dagegen. Auf dem Schacht schien eine Art Deckel zu liegen. Mit einiger Anstrengung hob Plondfair ihn hoch.
    Er gelangte er in einen größeren Raum, denn seine Schritte klangen plötzlich hohl, und er tappte in der Dunkelheit umher, bis er mit den ausgestreckten Händen etwas berührte, was ein Türgriff sein konnte. Die Tür ließ sich nach außen aufdrücken. Plondfair öffnete sie nur einen Spalt weit. Licht fiel herein. Er presste das Gesicht an die Wand und blinzelte hinaus. Dichtes Pflanzengestrüpp war zu sehen.
    Plondfair trat ins Freie. Der Schacht, aus dem er gekommen war, lag tatsächlich inmitten des Parks und war als Endstück eines Entlüftungsaggregats getarnt.
    Der Berufene schaute sich um und entdeckte den schmalen Pfad, von dem Admais gesprochen hatte. Er musste sich bücken, um unter tief hängenden Ästen hindurchzukommen. Bald darauf erreichte er den Brunnen.
    Ein junger Wynger hockte mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Rand des Brunnens. Er war hager und hohläugig, seine Kleidung zerrissen, und er trug kein Stammesabzeichen. Der Lufke fühlte sich von ihm abgestoßen.
    »Sind Sie Plondfair?«, fragte der Halbwüchsige.
    Plondfair nickte stumm.
    Der Junge sprang auf. Seine Füße waren nackt. »Kommen Sie!«, sagte er knapp.
    »Wohin gehen wir?«
    »Ins Heim der Diebe. Ich dachte, Admais hätte Sie eingeweiht.«
    »Ich weiß überhaupt nichts«, antwortete der Berufene. »Und mit Dieben will ich nichts zu tun haben.«
    Der Wynger in der zerlumpten Kleidung spuckte auf den Boden. »Das sagen alle. Niemand zwingt Sie mitzukommen. Sie können gern zu den Kryn zurück, wenn Sie das wollen.«
    Plondfair dachte nach. Der junge Mann vor ihm hatte zweifellos seine Stammeszugehörigkeit verloren. Das war eine Strafe, die bei schweren Delikten verhängt wurde. Es gab auf allen Wynger-Planeten Stammeslose, aber dass er sie auch hier im Torgnisch-System antreffen würde, hätte er nicht für möglich gehalten.
    »Wie heißt du?«, fragte Plondfair.
    »Schlayng.«
    »Ich könnte versuchen, allein weiterzufliehen, Schlayng.«
    Der Junge lachte verächtlich.
    »Warum helft ihr mir?«
    »Es gibt Wynger, die unter allen Umständen herausfinden wollen, was auf Välgerspäre geschieht. Was liegt näher, als dass wir uns mit Berufenen in Verbindung setzen, die über ihre Berufung nachdenken und nicht ohne Fragen zu stellen nach Välgerspäre gehen?«
    »Ich bin also nicht der Erste, der den Kryn Schwierigkeiten macht?«
    »Nein, aber alle denken, sie wären es.«
    Diese Antwort versetzte Plondfair einen Schock. In seinem Selbstverständnis hatte er sich als eine Ausnahmeerscheinung angesehen. Er wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass bereits andere Berufene den Alles-Rad-Mythos angezweifelt hatten. Es schien sogar eine Organisation zu existieren, die mit solchen Wyngern in Verbindung trat. Das war eine völlig neue Erfahrung für ihn. Zudem hätte er nie geglaubt, dass es illegale Vereinigungen gab, schon gar nicht im Torgnisch-System. Er konnte sich nicht vorstellen, dass eine solche Organisation ihre Mitglieder aus Stammeslosen rekrutierte. Vielleicht war die Aufmachung des Halbwüchsigen nur Tarnung; Schlayng machte einen selbstbewussten Eindruck.
    »Gehen wir endlich?«
    »Ja«, sagte Plondfair. »Wahrscheinlich wirst du mir keine Einzelheiten verraten wollen, bevor wir am Ziel sind?«
    »Das ist richtig«, bestätigte der Hagere. Obwohl er so jung war, machte er einen gelassenen Eindruck. Das konnte Angeberei sein, aber auch das Ergebnis von Erfahrung und Schulung.
    Schlayng führte den Berufenen quer durch den Park, bis sie ein stillgelegtes Transportband erreichten, das zu den Wohnsektoren führte. Jenseits des Bandes standen ältere Lagerschuppen des Straßendiensts. Hinter diesen flachen Gebäuden befand

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