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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es ruhig zu. Ihr Berufenen seid alle gleich. Eure Eitelkeit lässt es nicht zu, einen endgültigen Bruch mit dem Alles-Rad zu vollziehen, denn damit würdet ihr eingestehen, dass ihr nichts Besonderes seid. Ihr wollt das Geheimnis des Alles-Rads lösen, aber trotzdem euren Status behalten. Wie schaffen Sie das, Plondfair? Wie können Sie gleichzeitig Auserwählter und Ketzer sein?«
    Painoths Worte hatten etwas für sich. In einem Winkel seines Bewusstseins hoffte der Lufke immer noch, dass sich das Alles-Rad als die überlegene Gottheit zeigen würde, wie sie von den Wyngern verehrt wurde.
    Er spekulierte insgeheim mit der Möglichkeit, dass der Betrug, dem er offensichtlich auf der Spur war, zu einem von dem Alles-Rad inszenierten Test gehören könnte, mit dem die Widerstandsfähigkeit der Wynger gegen Versuchungen auf die Probe gestellt werden sollte. Tief in seinem Innern würde Plondfair so lange daran festhalten, wie noch eine Chance bestand, das Alles-Rad als die absolute Macht zu rehabilitieren.
    »Vyrskor wird Ihnen die letzten Illusionen rauben«, prophezeite Painoth. »Wenn Sie ihn kennengelernt und mit ihm gesprochen haben, werden Sie sich nichts mehr vormachen können.«
    »Besteht eine Möglichkeit, die Tempelanlagen auf Bostell zu untersuchen?«, fragte Plondfair.
    »Wozu?«
    »Ich will sicher sein, dass die Manipulation auf Wallzu kein einmaliger Vorgang ist. Verstehen Sie, Painoth? Die Einrichtungen in den Tempeln von Toykoan können dort angebracht worden sein, um das Alles-Rad in Misskredit zu bringen.«
    Painoth lachte auf. »Sie werden weiter zweifeln, selbst wenn Sie ähnliche Einrichtungen wie auf Wallzu in den Tempeln von Bostell besichtigen können. Sie wären ebenso wenig überzeugt, wenn Sie alle zwölf Monde wie bei einem Gang über das Rad besuchen und sich von den unerhörten Vorgängen dort überzeugen könnten. Im Grunde Ihres Herzens bleiben Sie ein Berufener.«
    »Ich will die Wahrheit herausfinden«, sagte Plondfair.
    »Wie können Sie das, wenn Sie die Augen vor ihr verschließen? Ich wünschte, unsere Organisation wäre nicht auf Sie angewiesen. Leider brauchen wir Sie, weil wir hoffen, dass eines Tages ein Berufener zu uns zurückkommen wird, um uns zu berichten, was er auf Välgerspäre erlebt hat.«
    »Ich werde zurückkommen!«, behauptete Plondfair.
    Der Flug der 7-GARSCHÄR verlief so ruhig, dass der Lufke geneigt war, seine Einschätzung der Besatzung zu revidieren. Bei der Landung auf Bostell knirschte das Schiff in allen Fugen, aber es setzte so sanft auf, dass Plondfair diesen Vorgang nur anhand der verstummenden Maschinen registrieren konnte. Er hatte erwartet, dass sie die Kabine sofort verlassen würden, doch Painoth erklärte, dass sie auf den Kommandanten warten mussten.
    »Maitho wird uns sagen, wann wir das Schiff verlassen können. Er kann uns außerdem wertvolle Hinweise geben, wann und wo wir mit Vyrskor zusammentreffen können. Ich glaube zwar nicht, dass man Sie hier sucht, aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein. Mit Ihrer Größe fallen Sie überall auf.«
    Er lachte über seine eigenen Worte. Plondfair war froh, als Maitho und dessen einarmiger Roboter auftauchten. Der Kommandant hatte wesentlich bessere Laune als vor dem Start. Wahrscheinlich fiel ihm jedes Mal ein Stein vom Herzen, wenn er sein klappriges Schiff von einem Mond Välgerspäres zu einem anderen geflogen hatte.
    »Ihre Mission kompliziert sich«, verkündete der Kommandant. »Ich habe über Funk erfahren, dass die Kryn die Verhaftung von Vyrskor veranlasst haben. Es wird einige Mühe kosten, an ihn heranzukommen.«
    Plondfair war maßlos enttäuscht.
    »Jedes Mal, wenn ein Berufener ihnen Schwierigkeiten bereitet, ergreifen die Kryn allgemeine Maßnahmen«, sagte Painoth unbeeindruckt. »Vyrskors Verhaftung hat deshalb nur indirekt mit unserer Anwesenheit auf Bostell zu tun.«
    Plondfair hoffte, dass der Dieb sich nicht täuschte.
    »Die Priester reagieren immer so hektisch und schießen dabei oft über das Ziel hinaus«, fuhr Painoth fort. »Ich bin sicher, dass Vyrskor in wenigen Tagen wieder frei sein wird. So lange müssen wir eben warten.«
    »Damit bin ich nicht einverstanden«, widersprach Plondfair. »Ich habe keine Zeit zu verlieren. Mein Ziel ist nach wie vor Välgerspäre. Je länger ich die Kryn verunsichere, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie auf diese oder jene Weise eine Rücknahme meiner Berufung erreichen. Außerdem will ich Koßjarta noch einmal sehen.«
    Painoth

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