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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erinnerten. »Ich bin über euer Vorhaben unterrichtet und werde euch unterstützen. Aber ich verlange bedingungslosen Gehorsam. Folgt mir!« Mit dieser Aufforderung zog sich die Riesenamöbe wieder aus der Transmitterhalle zurück.

4.

    Er hatte Hunger.
    »Eines schönen Tages wirst du dich überfressen«, tadelte ihn seine Betreuerin. »Du bist fett! Wenn du weiterhin alles Essbare in dich hineinstopfst, wirst du platzen.«
    Er hatte Hunger und war unersättlich.
    »Willst du nicht allein essen? Nimm den Löffel in dein Patschhändchen und führe ihn an den Mund. Es ist ganz einfach.«
    Er wollte nicht, deshalb musste er gefüttert werden. Obwohl die Nurse Löffel um Löffel des nahrhaften Breis in seinen aufgerissenen Mund stopfte, ließ sein Hunger nicht nach. Der Hunger tat weh, und er zeigte seinen Schmerz.
    »Nicht weinen«, redete ihm die Nurse zu.
    »Hunger!«, brüllte er. Sein Magen war voll und rebellierte.
    »Schmeckt es dir nicht?«
    Sein Hunger wurde zur Qual, gleichzeitig bereitete ihm das Völlegefühl Übelkeit. Er verschloss den Mund, presste die Lippen aufeinander, verweigerte die weitere Nahrungsaufnahme. Ihn gierte nicht nach dem Brei oder sonst einer anderen Nahrung. Sein Hunger war anderer Natur.
    »Mach schon den Mund auf! Komm, stell dich nicht so an!«
    Er presste die Lippen noch fester zusammen in der Angst, sie könnte versuchen, ihm den Löffel mit Gewalt einzuführen. Wie konnte er ihr nur klarmachen, dass sein Hunger auf diese Weise nicht zu stillen war?
    Er dachte daran, wie er zum ersten Mal von jenem Trunk gekostet hatte, den ein edler Spender ihm verabreichte, und allein der Gedanke verursachte ihm wohlige Gänsehaut. Seit damals war er geradezu süchtig nach jenem belebenden Genussmittel, das er manchmal ›Saft‹ nannte, obwohl es nicht flüssig war. Dieser Trunk war nicht einmal zu sehen. Dennoch sättigte und beruhigte er, stärkte ihn und klärte seinen Kopf. Er brauchte mehr davon.
    Er hörte aus seinem Innern ein glucksendes Geräusch und sah wie aus weiter Ferne, dass die Nurse die Hände zusammenschlug. Sie verschwand, kam zurück und wischte die Bescherung auf.
    Er weinte still vor sich hin. Aber die Tränen konnten die innere Leere nicht ausfüllen, und das machte ihn nur noch trauriger.
    »Sei artig, ja?«, redete die Nurse auf ihn ein - er stellte sich taub, war mit den Gedanken weit fort, konnte aber seinen Körper nicht mitnehmen. Er kehrte nach Saint Pidgin zurück, wo er nie Hunger gelitten hatte.
    »Ich muss dich jetzt waschen und anziehen. Du bekommst nämlich Besuch.«
    Er ließ alles mit sich geschehen, während er weinte. Die Nurse putzte ihn fein heraus, er sah sich im Spiegel. Sein Spiegelbild war wohlgenährt, obwohl er Hunger leiden musste. Er zeigte sich die Zunge.
    »Benimm dich!«
    Er lachte glucksend, es war ein weinerliches Lachen, ein Lach-Weinen. Er spielte das Spiel weiter, versuchte damit, von seinem Hunger abzulenken. Aber das Lach-Wein-Spiel beeindruckte nur die anderen, für ihn erfüllte es den Zweck.
    Ein dunkler Raum. Er allein mit seiner Gier. Allein? Aber nein! Da war noch einer. Etwas Vertrautes ging von ihm aus. In der Luft lag ein würziger Geruch, wie er charakteristisch für den Saft war.
    Vor ihm kauerte der Spender. Ein Häufchen Elend wie er selbst, übersprudelnd wie eine Quelle, deren Austritt versiegelt worden war, und deshalb schmerzgekrümmt. Gepeinigt von dem inneren Stau.
    Er ging zu dem Spender und brach das Siegel der Quelle, sodass der Saft ihn überschwemmte und er darin baden konnte und alles begierig in sich aufsaugte, bis das Hungergefühl gestillt war und sein Spender von seinen Qualen erlöst.
    Satte, wohlige Müdigkeit.
    Glücksempfinden. Das Bedürfnis, den Spender zu umarmen, ihn an sich zu drücken, ihn festzuhalten und ihm so zu zeigen, dass er gebraucht wurde.
    Die drei Personen umstanden den Körper eines Menschen, der mumifiziert zu ihren Füßen lag. »Das ist eindeutig Boyt Margors Handschrift«, sagte die junge Frau. »Kennst du den Namen des Opfers, Dun?«
    »Es handelt sich um einen Mann namens Vargas Denner, einen Referenten der LFT-Regierung«, antwortete der Angesprochene. Mit seinen 38 Jahren war er fast doppelt so alt wie die Frau, und er war fast um einen Kopf größer als sie. Er hatte ein Pferdegesicht mit stark ausgebildeter Nase, der Mund wirkte verkniffen.
    »Diesmal ist Margor zu weit gegangen«, erklärte die dritte Person. Mit seinen 62 Jahren war er der Älteste der drei. Er war um eine

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