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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Giseh. Ein unangenehmer Typ.«
    »Eifersüchtig?«, brummte Harris und ließ seinen Blick wandern.
    »Auf den?« Sakero spuckte aus.
    Sie befanden sich zwischen mittelschweren Baumaschinen. Es war später Vormittag. Die meisten Aktivitäten konzentrierten sich im unteren Bereich der Pyramide, nur noch bis etwa fünfzig Meter Höhe. Ein zweites Team arbeitete vor der sogenannten Großen Halle. Dieser mit polierten Platten aus Mokattam-Kalk ausgekleidete Hohlraum war achteinhalb Meter hoch und siebenundvierzig Meter lang, ein eindrucksvolles Meisterwerk der Steinmetzkunst Alt-Ägyptens. Die Halle stieg im Winkel von sechsundzwanzigeinhalb Grad an, im Querschnitt bildeten die Stirnwände, Decke und Boden also ein Parallelogramm. Auch in der Halle und dem Vorraum zur Grabkammer wurde mit dem Morrisongerät gearbeitet.
    Ein Gleiter kam heran; Torn Farrell stieg aus und eilte auf Harris, Sakero und Gharsen zu.
    »Eine Neuigkeit. Die Information unterliegt Geheimhaltungsstufe eins und ist nur für uns bestimmt. Ich sprach vor einigen Minuten mit Tifflor. Es geht offenbar um einen Mutanten, der Menschen zu willenlosen Sklaven macht. Ich muss es noch Uchillos mitteilen. Habt ihr einen solchen Mutanten gesehen?«
    Die Frage war ein Scherz. Wie fast alle Menschen, die niemals den Schock einer Versklavung durch einen fremden Verstand durchgemacht hatten, war auch Torn Farrell davon überzeugt, dass es ihn und seine Freunde nicht treffen könne. Immer waren andere die Opfer.
    »Wie sieht er aus?«, erkundigte sich Sakero.
    »Keine Ahnung. Es gibt noch keine Bilder. Tifflor lässt nach Angaben von Informanten eine Phantomzeichnung erstellen.«
    Farrell schwang sich wieder in den Gleiter und suchte nach dem Sicherheitschef.
    Fasziniert blickte Yana auf den einfachen Kontrollschirm. Das zugehörige Gerät war auf einem Dreifuß justiert und der Schräglage des Kammerbodens angepasst.
    »Hier im Bereich der wichtigen Gänge sind die Quader exakt aufeinandergefügt und aneinander angeschlossen, nicht nur relativ locker gestapelt«, kommentierte sie das Bild. »Diese Erscheinung haben wir bisher im Umfeld aller Hohlräume vorgefunden. Die Steinarbeiter setzten ihre Bronzemeißel mit äußerster Perfektion an. Die Schlussfolgerung ist, dass überall dort, wo wir eine solche Verdichtung entdecken, eine möglicherweise unentdeckte Kammer nicht weit sein kann. Es ist schwer denkbar, dass die Baumeister tief im Innern der Pyramide noch Scheinkammern oder Gänge einbauten, um Grabräuber in die Irre zu führen.«
    Sechs Meter tief, hoch und in beide Seiten hinein: Das Morrisongerät hatte ein plastisches Bild des Ganges, der Großen Kammer und des Scheingangs direkt darunter geliefert. Ergebnis: keinerlei Verstecke, kein Geheimgang, keine Quader, die etwas versperrten.
    »Wir sind in etwa einem Tag mit der Innenüberprüfung fertig. Das größere Gerät kann hier nicht eingesetzt werden, da die Kammer maximal zwei Meter vierzehn breit ist. Ich werde jetzt die Arbeiten an der Basis kontrollieren. Die Chancen, ein Versteck zu finden, werden stündlich geringer.«
    Yana beendete die Aufzeichnung und wandte sich an den Techniker, der eine Schwebeplattform für den nächsten Einsatz vorbereitete.
    »Falls etwas gefunden wird, holen Sie zuerst mich!«
    »Selbstverständlich. Ich wüsste nicht, wen ich lieber holen würde.« Der Mann grinste.
    »Spaßvogel«, sagte Yana und ging den schrägen Boden abwärts.
    Die Wärme des herbstlichen Mittags außerhalb der Pyramide löste ihre Verspannungen. Die Probleme der Nacht schienen endlich einer fernen und unwirklichen Vergangenheit anzugehören. Yana verharrte in geringer Entfernung zur Pyramide und ließ die Umgebung auf sich wirken.
    Wie niemand sonst war sie in der Lage, sich vorzustellen, wie es einst hier ausgesehen haben mochte. Wo heute Grün vorherrschte, hatte sich weißer Sand erstreckt. Keine unterirdische Bewässerung, keine Klimakontrolle, nur der Reichtum eines Kulturvolks, das von der jährlichen Nilüberschwemmung lebte und jeden Quadratmeter Boden intensiv ausbeutete. Alle Wünsche, Vorstellungen und Träume waren schließlich, wie durch eine gigantische Linse konzentriert, in den Bau einer Herberge für den toten Körper des Königs eingeflossen. War dies das Geheimnis der Pyramide? Die Ausstrahlung von Millionen Fellachen, Verwaltern, Soldaten und Priestern, Sklaven und Ruderern?
    Durchaus möglich, dachte die Ägyptologin. Aber wissenschaftlich ist das nicht zu beweisen.
    Auf der

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