Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit
Schwarzhaarigen zu den Ringen des Saturn zu fliegen. Seit Stunden sichtete er die neuesten Meldungen und studierte die Untersuchungsergebnisse der Psi-Suchkommission.
Die Zahl mumifizierter Toter war statistisch unbedeutend, als reale Zahl jedoch alarmierend. Trotzdem war ein toter Punkt erreicht, und es sah so aus, als würden die Sicherheitskräfte in einer Sackgasse stecken.
Als Tifflor sich Kaffee nachschenkte, meldete sich eine Sekretärin. »Drei interessante Gäste. Sie sagen, ihre Informationen könnten den stagnierenden Psi-Untersuchungen weiterhelfen!«
Augenblicklich vergaß Tifflor Saturn, Saurier und Park. Er fragte sich, wer von der Kommission und deren Ergebnissen wissen konnte.
»Bringen Sie bitte die Gäste herein und zusätzlichen Kaffee!«
»Einen Augenblick, Sir.«
Drei Personen betraten das Büro. Der Erste Terraner spürte sofort, dass sie etwas Besonderes sein mussten. Interessiert musterte er die junge Frau mit dem kupferfarben funkelnden Haar. Sie stellte sich ihm als Eawy ter Gedan vor und fügte lächelnd hinzu, sie würde im Allgemeinen Relais genannt. Der ältere, untersetzte Mann zu ihrer Linken, Tiff schätzte ihn auf Anfang sechzig, hieß Bran Howatzer. Mit Pastsensor bezeichnete er zweifellos eine Eigenschaft, über die er verfügte.
Tifflor kniff die Brauen zusammen. Die Art der Vorstellung verwirrte ihn.
Der Dritte mochte knapp vierzig Jahre alt sein. Er war an die zwei Meter groß und überaus knochig. Sein Gesicht hatte etwas, das unwillkürlich an die Physiognomie eines Pferdes erinnerte.
»Ich bin Dun Vapido. Ich bin Psi-Analytiker und Wettermacher. Wir drei sind Mutanten von Gäa.«
»Und leider kennen wir einen vierten Mutanten. Er heißt Boyt Margor und dürfte für Sie der Staatsfeind Nummer eins sein.«
Tifflor bemühte sich um Fassung.
»Bitte nehmen Sie Platz. Sicher verstehen Sie, dass ich verblüfft bin. Sie verfügen also über Mutantenfähigkeiten.«
»Ja«, sagte die Frau. »Ich kann nicht kabelgebundene Funksendungen empfangen und sogar dekodieren, wenn der Schwierigkeitsgrad nicht zu hoch ist. Erwarten Sie eine Demonstration?«
»Bitte.«
»Sie sagten zu Ihrer Sekretärin, die derzeit einen Ohrempfänger trägt: ›Bringen Sie bitte die Gäste herein und zusätzlichen Kaffee!‹ Zufrieden?«
»Nicht ganz. Aber für den Augenblick reicht es. - Wichtiger erscheint mir der Name, den Sie genannt haben. Wer ist dieser Boyt Margor? Wo lebt er?«
»Seine Mutter stammte von Gäa.« Vapido wirkte verlegen, gewann aber zunehmend an Sicherheit. »Sein Vater war jedoch Vincraner, und Margor wuchs zum Teil auf Zwottertracht auf. Seine Jugend muss von furchtbaren Erlebnissen überschattet gewesen sein. Er besitzt keine Skrupel.«
Tifflor runzelte die Stirn.
»Er glaubt uns nicht«, kommentierte Howatzer. »Wie können wir Sie überzeugen, Sir?«
»Mit der Erklärung, warum Sie erst jetzt zu mir kommen. Sie kannten Margors vorgebliche Kräfte doch schon auf Gäa. Hat er die mumifiziert wirkenden Toten auf dem Gewissen?«
»Mehr Tote wahrscheinlich, als die LFT jemals finden wird!«, stieß Eawy hervor.
Die Sekretärin kam wieder herein und servierte Kaffee. Tifflor nickte ihr dankend zu und vergewisserte sich dabei, dass die Unterhaltung aufgezeichnet wurde.
»Wir versuchten lange, Margor von seinem Vorhaben abzubringen; vielleicht haben wir fast zu lange gezögert. Er kann beinahe jeden Menschen zu seinem geistigen Sklaven machen. Inzwischen ist er so mächtig geworden, dass mit Sicherheit sogar in Imperium-Alpha seine Paratender tätig sind.«
»Ihnen ist klar, dass ich Sie ab sofort überwachen lassen werde?« Es spielte keine Rolle, ob Tifflor das preisgab. Eawy ter Gedan würde es ohnehin sofort bemerken, denn eine Überwachung ohne Funk war undenkbar.
»Wir wollen nicht von uns ablenken. Im Gegenteil. Wir stellen unsere Fähigkeiten und unser Wissen in den Dienst Ihrer Sache.«
»Pastsensor, Wettermacher, Psi-Analytiker, Relais ... eine verblüffende Auswahl neuer Talente«, murmelte der Erste Terraner. »Kommen wir zur Sache. Berichten Sie mir von Anfang an, was Sie über Boyt Margor wissen. Ich höre. Und was Sie sagen, wird natürlich aufgezeichnet.«
Im Verlauf der nächsten Stunde berichteten ihm die drei Mutanten eine haarsträubende Geschichte. Eawy beendete schließlich den Bericht. »Wir beschwören Sie, jedes Wort ist wahr! Margors Ziel ist es, die Macht an sich zu reißen, je umfassender, desto besser für ihn.«
»Die Ihnen bekannten
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