Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Raumschiffen das All auf der Suche nach etwas, das ihm als der Lebensinhalt seines Volkes schlechthin erschien, von dem er aber dennoch keine klare Vorstellung hatte. Die Loower in den Raumschiffen waren nicht nur Sucher, sie patrouillierten vor allem auch aus Gründen der Sicherheit, um rechtzeitig warnen zu können, falls der Feind erschien.
    Der Feind! Dieser Begriff weckte in Goran-Vran seit seiner frühesten Jugend die stärksten Emotionen. Die Loower lebten mit der ständigen Angst vor dem Feind, aber sie sprachen nicht darüber.
    Goran-Vrans seelischer Zustand verschlimmerte sich, je mehr er über die Werte des Lebens nachdachte und Antworten auf seine Fragen zu finden suchte. Dabei machte er die Entdeckung, dass er mit sich selbst Dialoge führen konnte, als wohnte in ihm eine zweite Persönlichkeit. Das entsetzte ihn zuerst. Je mehr er aber in sich ging, desto deutlicher erkannte er, dass ihn diese Zwiegespräche beruhigten. Er wurde ausgeglichener, zufriedener. Reifer. Und ihm wurde klar, dass er auf zwei Bewusstseinsebenen denken konnte.
    Das obere, das Ordinärbewusstsein, beschäftigte sich mit den alltäglichen Dingen und war nicht dafür geeignet, wirklich große Probleme zu lösen. Es war der Hort seiner Intelligenz, prägte seinen Charakter, und ihm verdankte er seine Persönlichkeit. Das Tiefenbewusstsein hingegen, das erst allmählich hervorgetreten war, barg die typisch loowerische Denkart. Es verwaltete das Erbe seines Volkes, das angeborene und von den Vorfahren übertragene Wissen um Herkunft und Bestimmung.
    Als er sich der Duade mitteilen wollte, stellte er fest, dass sein Tiefenbewusstsein blockierte. Ein seltsamer Schwindel erfasste ihn.
    Nach diesem Erlebnis wandte er sich vertraulich an Jarkus-Telft, der einer seiner Lehrer war. Vor ihm konnte er frei über die Dinge sprechen, die ihn bewegten, und Jarkus-Telft sagte ihm auch, wieso das so war.
    »Wir Loower besitzen eine angeborene Hemmung, die uns daran hindert, zu Außenstehenden über die intimsten Probleme unseres Volkes zu sprechen. Deshalb ist es dir nicht möglich, das in deinem entelechischen Tiefenbewusstsein gespeicherte Wissen der Duade mitzuteilen. Obwohl sie telepathische Kräfte hat, kann sie nicht bis in dein Innerstes vordringen. Das ist unser natürlicher Schutz gegen wissentlichen oder ungewollten Verrat. Natürlich kann man diese Hemmung durch entsprechendes Training abbauen, aber das ist ein langwieriger Prozess, und wenn ein Loower das schafft, dann ist er auch reif, ein Türmer zu sein.
    Erst das entelechische Denken macht einen vollwertigen Loower aus dir. Du weißt jetzt, dass der Impuls bald kommen soll. Das Objekt, das ihn aussendet, ist der Schlüssel zu einer ganz bestimmten Materiequelle, von deren Existenz unser Volk immer wusste, deren Standort wir aber nicht kannten. Inzwischen haben wir diese Materiequelle ausfindig gemacht. Nicht mehr lange, dann werden wir den ersehnten Impuls empfangen und können uns das Objekt zurückholen und mit ihm die Materiequelle durchdringen ...«
    Schließlich war der Impuls zwar eingetroffen, jedoch mit Verzögerung. Und die Untersuchung dieses Phänomens scheiterte kläglich. Zwei Loower verloren dabei ihr Leben, und der Saqueth-Kmh-Helk wurde weitestgehend vernichtet.
    Die Reaktion des Türmers bestand in der Mobilmachung aller potenziellen Streitkräfte von Alkyra-II und aller in dieser Galaxis erreichbaren Einheiten. Die Rückeroberung des Objekts war jedes Opfer wert.
    Kaum hatte der Türmer seinen Aufruf erlassen und aus den Tiefen des Raums Verstärkung angefordert, da brachte sich die Duade auf aggressive Weise in Erinnerung. Sie schien aufgrund der jüngsten Ereignisse durchschaut zu haben, dass sie auf Alkyra-II nur eine untergeordnete Rolle spielte.
    Die Duade stellte den Loowern ein Ultimatum, und als diese sich ihr nicht unterwarfen, erklärte sie ihnen den Krieg.
    All diese Vorkommnisse wühlten Goran-Vran zwar auf, doch waren sie in keiner Weise dazu angetan, Zweifel an seinem Weltbild entstehen zu lassen. Dazu kam es erst, als die ersten nicht auf Alkyra-II ansässigen Loower eintrafen und die Position des Türmers Gleniß-Gem als oberste Instanz infrage stellten.
    Da brach eine Welt für Goran-Vran zusammen.
    Die Monaden formierten sich zu einem neuen Angriff. Sie kamen in Scharen und bevölkerten bald zu Hunderttausenden die Hänge rings um die Stadt.
    Ich werde den Verrat meiner untreuen Verweser furchtbar bestrafen. Ergebt euch, Trümmerleute, oder ich

Weitere Kostenlose Bücher