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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen kleinen Einblick in den Energieversorgungsteil. Er erkannte, dass es sich um ein Hyperfeld-Aufnahmesystem handelte, das in diesem Teil des Auges Hyperraumbedingungen erzeugte.
    Als ihm das klar wurde, nahm er von weiteren Untersuchungen Abstand und verwarf den Gedanken wieder, nach einem Öffnungsmechanismus zu suchen. In dem Endstück begann eine andere Dimension, und Margor würde sich hüten, an diesen Kräften zu rühren.
    Er widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Vorderteil des Auges. Die kristalline Struktur war zweifellos härter als jeder natürlich gewachsene oder von Menschen synthetisch erschaffene Diamant. Sie wies auch einen viel höheren Brechungsindex auf. Margor erkannte das an dem blendenden Funkeln, das sich je nach der Perspektive veränderte.
    Er hielt das Auge hoch und ließ sich diesmal von dem Farben sprühenden Feuer der Lichtbrechung ablenken. Er versuchte tiefer zu sehen, durch den Kristall in das trichterförmige Endstück vorzudringen, wo der Hyperraum begann.
    Jäh war er in undurchdringlicher Schwärze gefangen. Die Illusion, vom absoluten Nichts umgeben zu sein und ins Bodenlose zu stürzen, war so verblüffend echt, dass Panik in ihm aufstieg.
    Margor wollte sich schon zurückziehen, als es ihm endlich gelang, seine kreatürliche Angst zu überwinden.
    Allmählich verlor er die Furcht vor der Bodenlosigkeit und gewöhnte sich an das Gefühl des Fallens. Schließlich kostete es ihn keine Anstrengung mehr, in diesem Zustand zu verharren.
    Sosehr der in den Überraum gewonnene Einblick ihn erregt und fasziniert hatte, er beeindruckte ihn bald überhaupt nicht mehr und begann ihn sogar zu langweilen. Das konnte nicht alles sein, was mit dem Auge zu erreichen war. Wem sollte es nützen, die Barriere zwischen den Dimensionen zu durchdringen, nur um einen Blick in den Hyperraum zu tun? Dafür hätten die Loower auch keinen so hohen Einsatz wie den Saqueth-Kmh-Helk gewagt.
    Mit einem Mal hatte Margor den Eindruck, dass sich aus dem Nichts bewegliche Gebilde herauskristallisierten. Je länger er durch das Auge starrte und die Schemen fixierte, desto deutlicher wurden sie.
    Er glaubte, nicht nur in eine fremde Dimension zu blicken, sondern durch diese hindurch in ferne Bereiche vorzudringen. Jetzt faszinierte ihn das Spiel mit dem Auge wieder. Die Spekulation, Raum und Zeit überbrücken zu können, nahm ihn gefangen.
    Er empfand leichte Enttäuschung, als sich die Bilder nicht weiter festigten. Sie blieben verschwommene Gebilde, nahmen manchmal menschenähnliche Gestalt an, formten sich zu Spiralnebeln und schienen dann wieder Himmelskörper darzustellen, feurige Sonnen und ausgeglühte Planeten ... Sie zerstoben und verblassten und tauchten in der Schwärze des Hyperraums unter, kaum dass er sie erfasst hatte.
    Eine kugelförmige Erscheinung nahm Margors Blickfeld ein. Sie mochte die Ausmaße eines Mondes haben, oder sie war nur ein ins Gigantische vergrößertes Riesenmolekül oder nicht mehr als ein Atom - aber sie hatte wenigstens Bestand. Diese Erscheinung verschwand nicht sofort wieder wie die anderen Szenen. Andererseits blieb das Bild unscharf.
    Immerhin konnte Margor erkennen, dass die Kugel nicht vollkommen war. Sie wirkte am unteren Pol wie abgeschnitten, und der fehlende Teil entsprach etwa einem Dreizehntel des Gesamtvolumens. Die Frage nach dem Verbleib des fehlenden Abschnitts beschäftigte den Mutanten nicht sonderlich, denn er glaubte nicht, dass er in der Beziehung eine wichtige Entdeckung gemacht hatte.
    Aber die Tatsache an sich, dass er mithilfe des Auges den Hyperraum durchdrungen und Beobachtungen gemacht hatte, war allein schon überwältigend.
    Die Kugel verblasste, und Margor befand sich wieder im endlosen Nichts. Er maß diesem Vorgang zuerst keine besondere Bedeutung bei, doch dann durchraste ihn eine Schmerzwoge, die er nicht nur mental, sondern sogar körperlich spürte. Gleichzeitig fühlte er sich schwächer werden und fürchtete, sich im Hyperraum zu verlieren. Zweifellos hatte er sich mit der Betrachtung durch das Auge kräftemäßig völlig verausgabt.
    In einer übermenschlichen Anstrengung riss er sich von dem alles verschlingenden Nichts los.
    Er taumelte zurück, zu schwach, sich noch auf den Beinen zu halten. Immerhin erkannte er, dass er sich in der vertrauten Laborumgebung befand.
    Mann, war das eine Ohrfeige gewesen! Niki hatte schon genug Hiebe einstecken müssen, Schläge, die ihm körperlich wehgetan hatten, und solche, die anders schmerzten

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