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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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- aber so war er nie gequält worden.
    Er war immer noch benommen von dem Schlag, den ihm das Ding verpasst hatte, aber er kam zu der Ansicht, dass der Schlag an sich eigentlich gar nicht so schmerzhaft gewesen war, nicht mit Schmerzen im eigentlichen Sinn verbunden. Dieser Druck, der beim Öffnen des Behälters entwichen war, hatte ihn in heftige Erregung versetzt. Es gab Ohrfeigen, die nicht wehtaten, sondern nur verblüfften, und das war eine dieser Sorte gewesen. Nachträglich fand Niki sogar, dass die explosionsartige Entladung eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Geschehen hatte, wenn Boyt seinen gespeicherten Überschuss auf ihn losließ.
    Nur stellte sich diesmal bei ihm keine Sättigung ein. Im Gegenteil, der Schlag machte ihn eher hungriger. Es war ein Hunger nach mehr Wissen. Die Röhre aus dem Behälter hatte seine Neugierde geweckt.
    Niki erhob sich und ging zum Fenster. Er stellte fest, dass er in einem Raum der oberen Etage untergebracht war, und er hatte einen guten Ausblick auf die Nebengebäude. Während er noch hinunterstarrte, erschien Didi auf dem verlassenen Hof. Boyts Leibwächter ging zu dem Nebengebäude, in dem vor Kurzem noch die Männer mit dem Wischer ein und aus gegangen waren. Die Fenster waren verdunkelt, aber Niki erkannte, dass der Raum dahinter beleuchtet war. Er hatte dafür einen eigenen Blick.
    Didi rüttelte an der verschlossenen Tür. Er bewegte die Lippen, als wolle er durch die geschlossene Tür mit jemandem in dem dahinter liegenden Raum sprechen. Nach einer Weile kehrte er zum Hauptgebäude zurück.
    Niki verließ sein Zimmer und erwischte den Leibwächter in der Halle im Erdgeschoss. »Wo ist Boyt?«, fragte er.
    »Er hat sich im Labor eingeschlossen und will nicht gestört werden«, sagte Didi.
    »Hat er die Röhre mitgenommen?«
    »Was für eine Röhre?« Ungehalten fügte Didi hinzu: »Was geht dich das an? Verzieh dich aufs Zimmer, Dicker!«
    Niki tat, als kehre er ins Obergeschoss zurück, schlüpfte jedoch unbemerkt in den Seitengang, der zur Hintertür führte. Hier hatte der Sheriff ihn ins Haus gebracht. Er lauschte, und als er Didi in der Küche rumoren hörte, ging er in den Hof hinaus.
    Das Schloss der Labortür stellte für ihn kein Problem dar. Er brauchte nur seinen Helk dagegenzuhalten und einige Veränderungen daran vorzunehmen - und schon sprang die Tür auf. Niki beeilte sich, das Gebäude zu betreten.
    Das Labor sah aus wie sein Schulungszimmer auf Athos nach einer anstrengenden Sitzung mit der Nurse. Die herrschende Unordnung war selbst Niki zu viel. Aber sie störte ihn hauptsächlich deswegen, weil dieses Durcheinander aus ihm unbekannten Geräten bestand.
    Minuten später entdeckte er die Röhre, und alles andere wurde unwichtig. Sie sah noch so aus, wie er sie in Erinnerung hatte - offenbar hatte Boyt sie nicht angerührt.
    Erst als Niki sich der Röhre näherte, entdeckte er Boyt. Der Anblick erschreckte ihn derart, dass er fast geschrien hätte. Im letzten Moment nahm er sich zusammen.
    Boyt lag zusammengerollt auf der Seite und hatte die Arme abgewinkelt und an den Oberkörper gepresst. Niki hatte sich selbst schon mehrmals in dieser Stellung ertappt, entweder beim Einschlafen oder wenn er gerade aufwachte. Doch Boyt schien nicht zu schlafen, denn er hatte die Augen weit geöffnet. Andererseits schien er auch nicht wach zu sein, denn er sagte nichts und bewegte sich nicht.
    Niki blickte wieder die Röhre an, die auf dem Tisch lag. Schon äußerlich bot sie einen eindrucksvollen Anblick, aber wenn er in sie hineinblickte, war sie noch viel faszinierender. Was für ein Spielzeug! Dagegen war sein Helk unbedeutend.
    Niki ergriff die Röhre und hielt sie prüfend hoch. Ihr Gewicht war angemessen. Und sie war schön, ihre Form entsprach genau seinem Geschmack.
    Er schenkte der Röhre seine ungeteilte Aufmerksamkeit. So einfach sie in ihrem inneren Aufbau erschien, so fremd war sie zugleich. Obwohl Niki keine Mühe hatte, die Quer- und Tiefenverbindungen zu überblicken, gelang es ihm trotz aller Anstrengung nicht, sie aufzurastern.
    Er war etwas enttäuscht, weil er die Röhre nicht auseinandernehmen und wieder zusammensetzen konnte. Das war ihm bisher nie passiert. In ihrer Gesamtheit wirkte sie zwar überaus einfach, trotzdem waren ihre Teile so kompliziert, dass er einfach nicht erkannte, wie sie sich zusammensetzten.
    Da hatte er das schönste Spielzeug der Welt, aber er wusste nicht, was er damit anfangen konnte. Es war zum Heulen.
    Wenn er

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