Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
konnte Argyris nicht ahnen, wer den Fürsten entführt hatte. Wenn der Fürst also zufällig auf einer Siedlungswelt der Menschen auftauchte und berichtete, die Entführer hätten ihn nach eingehenden Verhören dort ausgesetzt, dann konnte er mit dem nächsten Raumschiff der Liga Freier Terraner zur Erde fliegen.
    »Wie weit ist Oxtorne von Terra entfernt, Alkeft?«
    »Oxtorne? Seine Sonne befindet sich im Zentrum des offenen Sternhaufens Praesepe - und Praesepe ist rund fünfhundert Lichtjahre von dem Planeten entfernt.«
    »Also schicken wir dich nach Oxtorne!«, entschied Gerziell. »Du musst allerdings einen Raumanzug anziehen und dich mit letzter Kraft zur nächsten Ansiedlung schleppen. Sag einfach, Fremde hätten dich entführt und wieder ausgesetzt, dann fällst du bewusstlos um, denn die Schwerkraftverhältnisse auf Oxtorne würden Wolfe-Simmer übel mitspielen.«
    »Ich weiß Bescheid, Majestät«, erwiderte Alkeft. »Entschuldige, aber ich gehe in meiner Rolle als Fürst Wolfe-Simmer auf. Dieser Mensch wird mir immer sympathischer.«
    »Niemand, der zu den Anderen gehört, darf einem Gys-Voolbeerah sympathisch sein!«, erwiderte Gerziell streng. »Alles Licht für Tba!«
    »Alles Licht für Tba!«, antwortete Alkeft.
    Die ZYMAHR-ELKZEFT stürzte in den Normalraum zurück - und sah sich einer weit auseinandergezogenen Formation von zirka dreißig mittelgroßen Raumschiffen gegenüber, die fast augenblicklich reagierten.
    Die Erschütterungen hatten offensichtlich die Projektorjustierung einer Strahlensperre verschoben. Als eine der Gefangenen sich nach dem Abklingen der Stoßwellen am Schott aufrichtete, löste das einen glosenden Lichtbogen aus.
    Wolfe-Simmer, erst seit wenigen Minuten wieder bei Bewusstsein, zögerte nicht, der Verunglückten zu Hilfe zu eilen. Obwohl ihm klar sein musste, dass er wahrscheinlich nur die Zahl der Opfer erhöhen würde. Genauso handelte Hassan - allerdings aus einem anderen Grund als der Freifahrer. Der Junge wusste, dass er die Nähe der tobenden Energie besser ertragen würde als jeder andere Gefangene.
    Sie kamen beide zu spät. Totenbleich starrten die Gefangenen in Richtung Schott. Jemand übergab sich würgend.
    Hassan weinte jetzt. Doch seine kindliche Unbekümmertheit blendete das furchtbare Geschehen schnell aus. Er widmete sich dem nachglühenden Loch, das die Entladungen in das Schott gebrannt hatten. Ein erwachsener Mensch kam nicht hindurch, für Hassan war es gerade ausreichend.
    »Wohin willst du?«, fragte Wolfe-Simmer bebend.
    »Fort!« Hassan näherte sich dem Schott.
    Der Freifahrer packte den Jungen am Gürtel und wollte ihn zurückziehen. Er stöhnte vor Schmerz, als Hassan mit einer Hand nach hinten griff und sein Handgelenk umklammerte.
    »Höre mir wenigstens zu, Bürschchen, sonst rennst du in dein Verderben!«, raunte er.
    Hassan zwängte sich durch das Loch und drehte sich erst draußen um. »Ich höre!«, sagte er.
    »Was hast du vor?«
    »Sabotage. Etwas wird sich in diesem Schiff finden, was ich demolieren kann.«
    »Die Molekülverformer werden dich erwischen!«
    »Und ich werde ihnen wieder entkommen.« Hassan eilte davon.
    Lange Zeit begegnete ihm niemand. Neugierig lief er von Deck zu Deck. Er fand Maschinen- und Lagerräume, aber nichts erschien ihm verlockend genug.
    Er stand neben einem in Bodenhöhe befindlichen Gitter, aus dem kühle Luft wehte, als er vor sich seltsame Laute vernahm. Hassan überlegte nicht lange, er packte den Gitterrost und zerrte daran. Eine Weile geschah nichts, dann knackte es - und er taumelte zurück, das Gitter in den Händen.
    Hassan schlüpfte durch die Öffnung. Den Gitterrost platzierte er hinter sich gerade wieder so, dass zumindest auf den ersten Blick niemand die Veränderung bemerken konnte. Schritte kamen näher. Kurz darauf sah er zwei in Raumfahrerstiefeln steckende Beinpaare vorübergehen. Wieder hörte er die eigentümlichen Laute.
    Behutsam schob Hassan das Gitter zur Seite, streckte den Kopf durch die Öffnung und blickte den beiden Gestalten hinterher. Er sah zwei normale Molekülverformer - normal insofern, als er sie nie anders kennengelernt hatte als in dieser Gestalt. Aber dann bemerkte er die beiden Schreckensgestalten. Jeder Molekülverformer hatte eine dieser Kreaturen auf der Schulter hocken.
    Sie sahen aus wie menschliche Babys, doch ihre Köpfe waren dreimal so groß, und sobald ihre Lippen sich bewegten, sah Hassan große Reiß- und Schneidezähne. Ihre Haut war himbeerrot und glatt,

Weitere Kostenlose Bücher